Burghard Rieger:

Unscharfe Wortbedeutungen.

Ein quantitatives Verfahren zur lexikalischen Analyse des verwendeten Vokabulars im Rahmen eines Strukturmodells unscharfer (fuzzy) Semantik

In: Hellmann, M.W. (Hrsg.): Ost-West-Wortschatzvergleiche. Maschinell gest"utzte Untersuchungen zum Vokabular von Zeitungstexten aus der BRD und der DDR. [Forschungsberichte des Instituts für Deutsche Sprache Mannheim 48] Tübingen (Narr) 1984, S.293-339.}


Kurzfassung

Die aus statistischen Korrelationsanalysen von lemmatisierten Texten der geschriebenen Sprache ermittelten Strukturdaten erlauben eine mehrstufige, konsekutive Abbildung der Regularitäten, durch die die Verwendungsweisen von Wörtern, ihre Unterschiede und deren Zusammenhänge als Bedeutungssystem repräsentiert werden können. Diese Beschreibung der Wortbedeutungen in ihrem strukturalen Zusammenhang bedient sich auf allen drei Stufen der Notationen der Theorie der unscharfen (fuzzy) Mengen. Zur Kennzeichnung der Bedeutung eines Elements des Vokabulars dient dabei je eine unscharfe Teilmenge des Vokabulars, die sich aus den Regelhaftigkeiten ergibt, mit denen jedes einzelne Wort des Vokabulars durch seine Verwendung in den analysierten Texten zur Konstitution der betreffenden Bedeutung beiträgt.
Neben den Gebrauchsregularitäten G(x) eines Wortes x des Vokabulars werden die Bedeutungen B(x) des Wortes x, sowie dessen Umgebungen E(x) in Form von Wortlisten charakterisiert, die nach abnehmenden Zugehörigkeitsgraden (Korrelations- bzw. Distanzwerte) geordnet sind. Die für jedes der Zeitungskorpora DIE WELT bzw. NEUES DEUTSCHLAND separat erstellten Auswertungen lassen den unterschiedlichen Gebrauch gleicher Wörter, die unterschiedlichen (kotextuellen) Bedeutungen und deren unterschiedliche Kontexte ablesen.


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