Rieger:Essen95-abs
Burghard Rieger:
Warum fuzzy Linguistik?
Überlegungen und Ansätze zu einer
computerlinguistischen Neuorientierung
In: Krallmann, D./Schmitz, H.W. (Hrsg.): Perspektiven einer
Kommunikationswissenschaft.
Internationales Gerold-Ungeheuer-Symposium, Essen 1995.
Münster (Nodus) 1998, S. 153-183
Kurzfassung
In der computerlinguistischen Forschung zeichnen sich derzeit weltweit
Veränderungen ab, die übergreifend durch Verschiebungen ihres
Erkenntnisinteresses, durch Kritik ihrer Untersuchungsmethoden
sowie durch Neubestimmungen ihrer Forschungsgegenstände
charaktersierbar sind. Als Indikatoren dieser Veränderungen können
zum einen die Erfolge gelten, die dem neue Konnektionismus mit
der Modellierung von Phänomenen gelangen, welche die natürliche Sprache und
ihre Verwendung ganz offensichtlich bestimmen (Lernbarkeit, Veränderbarkeit,
Fehlertoleranz, Unschärfe, etc.), in der Computerlinguistik
aber gleichwohl (zunächst) unberücksichtigt blieben.
Zum anderen bilden natürlichsprachliche Textkorpora in bis dahin nicht
vorstellbaren, geschweige denn verfügbaren Umfängen von mehreren
10- oder gar 100-Millionen Wörtern einen neuen sprachwissenschaftlichen
Gegenstandsbereich, dessen Datenmassen empirisch-quantitative Analysen
nahelegten und zur Entwicklung auch neuer Untersuchungsmethoden Anlaß
gaben und noch geben. Die quantitative Umorientierung in der Linguistik mit unscharfen
Modellbildungen der sog. fuzzy linguistics bildet einen solchen Neuansatz.
Full text
HTML Format
PDF Format
(286 Kb)
zurück
zu Aufsätze / back to Articles