Wie cool sind die chinesischen Schriftzeichen?

Hallo liebe Kinder,

gestern war ich mal wieder in der Kinder-Uni unterwegs. Seitdem ich Mulan mit Klara Schlaufuchs  angesehen habe, lassen mich die chinesischen Schriftzeichen einfach nicht mehr los. Deswegen dachte ich mir, dass die Veranstaltung „Wie cool sind die chinesischen Schriftzeichen?“ genau das richtige für mich ist. Unter der Leitung von Frau Qiuping Liu, einer richtigen Chinesin, die auch wirklich perfekt Chinesisch spricht, wurden mir in den zwei Stunden die coolen Schriftzeichen, so wie Laute und Sprache der Chinesen beigebracht. Es hat wirklich wahnsinnig viel Spaß gemacht.

Aber erst mal von Anfang an: Zu Beginn begrüßte uns Frau Liu auf Chinesisch. Gar nicht so einfach, aber wir hatten gleich den Dreh raus und konnten ihr antworten. Im ersten Moment dachten wir noch alle so „ Das geht aber einfach“. Im Laufe der nächsten zwei Stunden wurde uns aber sehr schnell bewusst, dass es gar nicht so einfach war, wie es sich im ersten Augenblick vielleicht angehört hatte.

Daraufhin brachte uns Frau Liu die Melodien der chinesischen Schriftzeichen bei. Im chinesischen gibt es vier Töne, die sehr wichtig sind. Des Weiteren hat sie uns die wichtigsten Buchstaben im chinesischen erklärt, diese sind: A, O, E, I, U, Ü. Um unsere Aussprache bei diesen Buchstaben zu verbessern, teilte uns Frau Liu in vier Gruppen ein und ein Wettbewerb entstand, denn die beste Gruppe sollte am Ende einen Preis erhalten. In unseren Gruppen übten wir also die Buchstaben immer wieder in den vier Tönen der chinesischen Sprache.

Danach begann der unerbittliche Wettkampf unter uns, jede Gruppe bemühte sich sehr, die beste zu werden (am Schluss gewannen aber alle). Frau Liu notierte sich unsere Ergebnisse an der Tafel und zählte auch in Chinesisch, das brachte sie uns auch noch bei. Die Zahlen sehen sehr lustig aus, wenn sie mit den Händen nachgestellt werden. So sieht die sechs wie ein Telefon aus, oder die neun wie eine Hexe.

Als wir das gemeistert hatten, durften wir ein chinesisches Volkslied lernen. Es hat dieselbe Melodie wie Bruder Jakob, das bei uns ja auch jeder kennt. Der Text von „liangzhi laohu“ (so heißt das Lied) geht um zwei Tiger, die schnell laufen. Der eine Tiger besitzt keine Ohren mehr, der andere keinen Schwanz. Die Hintergrundgeschichte zu diesem Lied stammt aus Taiwan (Taiwan ist eine Insel vor China). Damals gab es laut Frau Liu keine Tiger in Taiwan, sie wurden vom chinesischen Festland eingeführt. Die Taiwaner waren sehr neugierig, was ihre neuen Artgenossen betrifft. Das gefiel den Tigern aber nicht und so bissen und kratzen sie die Leute. Diese schlugen zurück und die Tiger verloren Schwanz und Ohren.

Nachdem wir die chinesischen Laute nun perfekt beherrschten, wollten wir noch die Schriftzeichen kennenlernen. Es gibt sehr sehr viele davon in China. Wir lernten 36 Stück, was nach Frau Liu schon eine ganze Menge ist. Um uns an die Schriftzeichen zu gewöhnen, haben wir uns zuerst einen Film angesehen. In diesem Film waren alle Figuren irgendwie Schriftzeichen. Unsere Aufgabe bestand darin zu erkennen, welche Figuren welches Schriftzeichen waren und somit ihre Bedeutung zu erraten.

Danach durften wir selber ein paar Schriftzeichen ausprobieren. Alle Schriftzeichen bestehen aus Strichen, die nacheinander von innen nach außen gemalt werden müssen. Die Chinesen lesen auch von rechts nach links, ganz schön verrückt oder?!

Zu guter Letzt gab es noch eine Überraschung von Frau Liu. Sie hatte einen  Freund mitgebracht, der unser aller Namen in chinesischen Schriftzeichen malen konnte und noch vieles mehr. Jetzt habe ich meinen Vor- und Nachnamen als chinesisches Zeichen über meinem Bett hängen. Ein schönes Andenken an einen ereignisreichen und spannenden Tag in der Kinder-Uni!

Wir sehen uns beim nächsten Mal

Euer Kunibert Schlaufuchs