100 Jahre Sammlerleben – 500 Jahre Kartenschätze

Ein bedeutender Kartensammler und Wohltäter der Universitätsbibliothek Trier, Prof. Dr. Fritz Hellwig, feiert dieser Tage seinen hundertsten Geburtstag – und die Bibliothek gratuliert mit einer prachtvollen Ausstellung aus seiner Schenkung historischer Geographica, die in Zusammenarbeit mit dem Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (Koblenz) stattfindet: Vom 7. bis zum 31. August sind in der Bibliothekszentrale zahlreiche wertvolle Landkarten und Atlanten aus der Sammlung Hellwig zu sehen, deren Entstehungszeit vom frühen 16. bis ins 19. Jahrhundert reicht.

Deutschland und die Rhein-Mosel-Region im Spiegel des Kartenbildes und seiner Wandlungen: das ist einer der Schwerpunkte der Schau, der mit einer Fülle detaillierter, oft von Hand kolorierter Darstellungen aufwarten kann. Ein weiteres Highlight bildet eine Gruppe frühneuzeitlicher Ptolemäus-Ausgaben, sie alle mit reichem Kartenschmuck. Das Landesbibliothekszentrum, das ebenfalls wichtige Schätze der Sammlung erwerben konnte, steuerte u.a. historische Karten des Rheinlaufs bei, auch sie bis ins 16. Jahrhundert zurückgehend.

Die Ausstellung wird abgerundet durch eine Würdigung von Leben und Schriften des noch immer höchst aktiven Zentenars, des Sammlers und Schenkers Fritz Hellwig. Der gebürtige Saarbrücker, habilitierte Wirtschaftshistoriker und Honorarprofessor an der Universität Trier war an der Gründung der Montanunion beteiligt, beriet Kanzler Adenauer in Wirtschaftsfragen, saß im Deutschen Bundestag und bekleidete hochrangige Funktionen in Unternehmensverbänden und in den Europäischen Gemeinschaften, zuletzt als Vizepräsident der Kommission – dies alles, während er eine der wichtigsten Kartensammlungen Deutschlands aufbaute.