Vorlesungen beim Einkaufsbummel

Die Universität erinnerte auf dem Trierer Hauptmarkt an die ersten Lehrveranstaltungen vor 50 Jahren.

Wie ist es um unsere Demokratie bestellt? Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Ritzi bei ihrer Kurzvorlesung.

Im Herzen von Trier Campus-Atmosphäre spüren, nach dem Einkauf einer Kurzvorlesung lauschen und beim Schaufenster-Bummel über Anekdoten aus dem Uni-Geburtsjahr schmunzeln. Mit diesem ungewöhnlichen Veranstaltungsformat erinnerte die Universität Trier auf dem Trierer Hauptmarkt Passanten, Besucher und Wissbegierige an ein markantes Ereignis. Exakt 50 Jahre zuvor – am 15. Oktober 1970 – waren die ersten Vorlesungen an der wiedergegründeten Universität Trier gehalten worden.

Eigentlich wollte die Universität Trier ihr Jubiläum bei vielen verschiedenen Veranstaltungen gemeinsam mit den Menschen aus Stadt und Region feiern. Eigentlich – hätte da nicht ein Coronavirus namens SARS-CoV-2 die Weltbühne betreten. Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe stellte das große Engagement von Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel bei der Vorbereitung der Jubiläumsfeierlichkeiten heraus, die dann größtenteils nicht stattfinden konnten.

Gutes Zusammenwirken

Umso mehr würdigte Leibe, dass es der Universität mit der symbolträchtigen Veranstaltung am 15. Oktober doch noch gelungen ist, vom Campus in Tarforst zu den Menschen in die Stadt zu kommen. Die Universität sei auf vielfältige Weise eng mit Trier und der Region verbunden. „Es war schon ein zentraler Gedanke bei der Gründung, aus der Universität herauszugehen und sich nicht abzuschotten.“ Präsident Michael Jäckel versicherte, dass die Universität an diesem Kurs festhalten werde. „Ich sehe vielversprechende Perspektiven für ein weiterhin gutes Zusammenwirken von Universität und Stadt.“

Wie eng die Universität mit den Bürgern verbunden ist, zeigte auch die Themenauswahl der Kurzvorlesungen. In wenigen Minuten informierten Professorinnen und Professoren über ihre Forschung zu Bereichen, die den Alltag der Menschen berühren: Claudia Ritzi beleuchtete den  Zustand unserer Demokratie, Ralf Münnich brachte statistische Methoden und den Pflegebedarf in Zusammenhang, Axel Hochkirch verdeutlichte Dimensionen des Artensterbens, Günther Heinemann stellte die Bedeutung der Polargebiete für das Klima heraus, und Helge Gresch ging auf Herausforderungen der Lehrerbildung ein.