19.5.: Vortrag "Cusanus 1453" von Thomas Woelki (Berlin)

Das Institut für Cusanus-Forschung an der Universität und der Theologischen Fakultät Trier und die Günter Klotz und Helena Klotz-Makowiecki Stiftung laden ein zum Vortrag von

Dr. Thomas Woelki
(Humboldt-Universität zu Berlin)

zu dem Thema

Cusanus 1453

Ziele und Strategien einer Bischofsherrschaft

am Mittwoch, 19. Mai 2021, 18:15 Uhr. Der Vortrag wird online als Zoom-Sitzung stattfinden.

Melden Sie sich bitte bis zum 5. Mai 2021 bei Frau Alexandra Geissler M.A. (geissleruni-trierde) per Mail an.

Dr. Thomas Woelki ist der diesjährige Preisträger des Helena Klotz-Makowiecki-Preises für wissenschaftliche Arbeiten zur Cusanus-Forschung.

Cusanus 1453. Ziele und Strategien einer Bischofsherrschaft

Das europäische Epochenjahr 1453 bedeute auch für Nikolaus von Kues einen Neubeginn: Nach dem endgültigen Ende seiner großen Legation ging es für ihn darum, seine Bischofsherrschaft in Brixen fest zu etablieren und nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Worin diese konkret bestanden, ist im Einzelnen schwierig zu konstruieren. Zu berücksichtigen sind ventilierende Reformdiskurse, denen sich Cusanus verpflichtet fühlen musste (besonders: Jean Gerson und Dionysius der Kartäuser), ebenso wie zeittypische Tendenzen zur Bildung geistlicher Landesherrschaften und zur Verteidigung von Macht, Wohlstand und Eigenständigkeit der Bischofskirchen. Durch die Acta Cusana sind nun konkrete Aktionen der bischöflichen Politik und Impulse für das christliche Leben seiner Diözese für die gesamte Brixner Zeit des Nikolaus von Kues zugänglich. In quellenpointilistischer Verdichtung zeigt sich hier, dass Cusanus von Anfang an beidem gerecht werden wollte, dass sich die Extrempositionen Hirte und Herrscher für ihn gerade nicht ausschlossen. Die Momentaufnahme des Kalenderjahres 1453 dient dabei als Brennglas zur Fokussierung des Blicks, wobei sich Handlungen dieses Jahres mitunter erst durch spätere Äußerungen verstehen und einordnen lassen.