Die Corona-Pandemie: Handeln im Krisenmodus - Ein soziologischer Blick

neuer Beitrag von Andrea Maurer

In:

Werner Bruns / Volker Ronge (Hrsg.)
Die Irritation der Gesellschaft
durch den Lockdown

Die Bekämpfung der Corona-Pandemie hinterlässt
ein neues Paradigma für das Verhältnis
von Staat und Gesellschaft. Der überwunden
geglaubte Verordnungsstaat ist zurück - und
das nahezu ohne kritische Evaluierung durch
Medien oder Überprüfung durch Gerichte.
Sogar ein Import-Begriff für das neue Modell
wurde erfunden: »Lockdown«. Die Politik hat
bisher diese, für die kontextualen Folgen der
Pandemiebekämpfung notwendigen sozialwissenschaftlichen
Expertisen vielfach ausgeschaltet.
Medien haben sich nur randständig
damit befasst, auf den öffentlichen Diskurs
hatte das, mit Ausnahme vielleicht der
Bildungspolitik, keine echte Bedeutung. Auf
diese Weise ist eine Einseitigkeit der Beobachtung
und Debatte entstanden, die
langfristig problematisch ist. Wirtschaftliche,
sozialisatorische und kulturelle Effekte der
Pandemiepolitik werden so durch Diskurse
verdrängt, die von dominanter Infektionslogik
und gelegentlichen Kompromissen mit politischen
Realitäten geprägt sind. Diesem folgenreichen
Mangel wird hier mit Beiträgen aus
den Sozialwissenschaften begegnet.

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