Grußwort des Präsidenten der Universität Trier

Verehrte Gäste und Freunde der Universität Trier,
liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Absolventinnen und Absolventen

mit einem guten Gefühl feiern wir im Jahr 2020 das Jubiläumsjahr der Universität Trier, mit Selbstvertrauen und Zuversicht starten wir in das neue Jahrzehnt. Eine Universität mit zwei Traditionen ist durchaus etwas Besonderes: Die erste führt in das Jahr 1473 zurück und wurde im Jahr 1798 durch französischen Einfluss jäh unterbrochen, die zweite begann 1970 und wurde zu Beginn als „die schnellste, geräuschloseste und effizienteste Neugründung der Nachkriegszeit“ charakterisiert.

„Neugründung“ klingt gleichwohl doch etwas geschichtslos. Es war, so einer der Pioniere, eine „unglaubliche Herausforderung“. Denn alles musste in der Tat neu aufgebaut werden, vor allem die wissenschaftliche Infrastruktur. Obwohl unzählige Ordnungen geschrieben, debattiert und verabschiedet werden mussten, herrschte Aufbruchsstimmung. Hier entstand etwas Neues. Trotzdem war in dieser Phase für viele der unmittelbar Beteiligten, aber vor allem für die Bürgerinnen und Bürger in Trier, die Vergangenheit wieder präsent. Zahlreiche Artikel und Kommentare der Jahre 1969/70 schlugen eine Brücke zu den ersten Anfängen im 15. Jahrhundert.

Zu einem Jubiläumsjahr gehört die Erinnerung an diese Besonderheiten. Ohne Zweifel gehören dazu auch die Antworten der Trierer Bevölkerung auf die Frage, was sie denn von der neuen „Uni“ halte. 1970 gab es da auch die typischen Reflexe wie „Wir haben doch genug Gelehrte“ oder „Jetzt kommen die Revolutionäre auch hierher“. Symptomatisch vielleicht auch die Reaktion eines Tankstellenbesitzers, der mit den Worten „Trier kann alles gebrauchen, was kommt“ zitiert wurde.

Und was kam? Eine Universität, die in mehrfacher Hinsicht neugierig macht: ein Fächerspektrum, das großen und kleinen Disziplinen Entfaltung bietet, ein international ausgerichtetes Forschungsprofil und ein Campus, der zurecht als ein besonderer Ort ausgezeichnet wurde. Die Universität Trier hat diese Region maßgeblich nach vorne gebracht und ihr einen nachhaltigen Wert in der europäischen Wissenschaftslandschaft verliehen. Das Jubiläumsjahr ist daher auch Ansporn für alle, die Zusammenarbeit für die Region, mit der Region und über die Region hinaus weiter zu gestalten. Im Jubiläumsjahr wird die Universität Trier daher spezifisch und allgemein die Universität der Zukunft ebenso beleuchten wie die Zukunft der Universität: regional, national, international.

Vor 50 Jahren, im Jahr 1970, kam trotz Tradition ein Gefühl von „Stunde Null“ auf. Heute und in Zukunft gilt es, für eine Institution zu werben, die aus ihrer Phase der Wiedergründung eine ungewöhnliche Struktur und eine ebensolche Aufgabe erhalten hat: In der Region verwurzelt und in der Welt zuhause.

So wird das Jahr 2020 die Vergangenheit und die Zukunft in den Blick nehmen. Gemeinsam mit allen Studierenden und Mitarbeitenden der Universität Trier freue ich mich auf dieses Ereignis und unsere Gäste – Alumni, Partneruniversitäten, Kooperationspartner, politische Repräsentanten und die Bevölkerung der Region.  Ein Jubiläumsjahr mit abwechslungsreichem Programm, z. B. einer Ausstellung, Festen und wissenschaftlichen Veranstaltungen, wartet auf uns. Ich lade Sie alle zu einer aktiven Beteiligung ein.

 

Univ.-Prof. Dr. Michael Jäckel

Präsident der Universität Trier