Forschungsfelder

Zu den wichtigsten Forschungsfeldern der Professur, die durch übergreifende Fragestellungen und geographische Schwerpunktsetzungen miteinander verzahnt sind, gehören die Geschichte der Information, das politische und ökonomische Denken im europäischen 14. bis 16. Jahrhundert, die italienische Stadtgeschichte, Theorien, Methoden und Perspektiven der Geschichtswissenschaft, Nikolaus von Kues sowie das kulturelle Erbe (Cultural Heritage). Die einzelnen Forschungsfelder werden unten ebenso vorgestellt wie ausgewählte Publikationen und Projekte. Vorträge finden Sie unter Aktuelles, Publikationsverzeichnisse unter Team.
 


Geschichte der Information

Brief der Alessandra Strozzi
Alessandra Macinghi negli Strozzi, Lettere di una gentildonna fiorentina del secolo XV ai figliuoli esuli, hrsg. von Cesare Guasti, Firenze 1877, Nr. 52, 31.8.1465, S. 465.

Skizze

Der im 12. Jahrhundert einsetzende Verschriftlichungsprozess ging mit Veränderungen im Denken und Handeln einher. Mit dem Anspruch, eine vergangene oder gegenwärtige Situation vollständig zu erfassen, um ein Urteil oder eine Entscheidung für die Zukunft treffen zu können, gewann die Information an Gewicht. Die Mitarbeiter:innen der Professur nehmen den Wandel in den Blick, untersuchen die Voraussetzungen für das Vertrauen in mündliche und schriftlich fixierte Aussagen, thematisieren die Forderung nach Authentizität, Glaubwürdigkeit, Wahrheit und Transparenz, zeichnen Strategien der Informationsgewinnung nach, analysieren Formen der Informationsverarbeitung und wenden sich den Umständen der Informationsdeutung zu. Dass mit "Information" sprachlich nicht nur die Erweiterung des - persönlichen oder institutionellen - Gesichtsfelds, sondern auch die Unterrichtung und Bildung des Menschen bezeichnet wurde, verbindet dieses Forschungsfeld mit dem der politischen und ökonomischen Ideengeschichte.

Ausgewählte Publikationen

  • Eileen Bergmann, Informatio et veritas. Die Informationspolitik des venezianischen Consiglio dei Dieci am Beispiel der da Carrara-Verschwörung (1405-1406), in: Eric Burkart/Vincenz Schwab (Hrsg.), Informationsverarbeitung in der Stadt des 12.–16. Jahrhunderts. Beiträge des interdisziplinären (Post-)Doc-Workshop des Trierer Zentrums für Mediävistik im November 2018, (Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, Beihefte 2), 2020, 37–55, DOI: 10.26012/mittelalter-24425
  • Eileen Bergmann, Den Feinden Venedigs auf der Spur. Die Informationspolitik des Consiglio dei Dieci am Beispiel des Marsilius da Carrara, in: Petra Schulte/Eileen Bergmann (Gastherausgeberschaft), Information und Resilienz in der Stadt des 12. bis 16. Jahrhunderts = Annales Mercaturae. Jahrbuch für internationale Handelsgeschichte / Yearbook for the History of International Trade and Commerce 6 (2020), 131-148.
  • Eric Burkart/Vincenz Schwab (Hrsg.), Informationsverarbeitung in der Stadt des 12.-16. Jahrhunderts. Beiträge des interdisziplinären (Post-)Doc-Workshop des Trierer Zentrums für Mediävistik im November 2018 (Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, Beihefte 2), 2020, 117–158. DOI: 10.26012/mittelalter-25866
  • Petra Schulte, „Omnis homo sciat et audiat“. Die Kontrolle kommunalen Handelns in Como im späten 12. und 13. Jahrhundert, in: Mélanges de l’École française de Rome. Moyen Âge 110.2 (1998), 501-547. Durchgesehener und verbesserter Wiederabdruck in: Franz-Josef Arlinghaus u.a. (Hrsg.), Schrift im Wandel - Wandel durch Schrift. Medienwandel im Mittelalter (CD-ROM) (Utrecht Studies in Medieval Literacy 6a), Turnhout 2003.
  • Petra Schulte, Scripturae publicae creditur. Das Vertrauen in Notariatsurkunden im kommunalen Italien des 12. und 13. Jahrhunderts (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 101), Tübingen 2003.
  • Petra Schulte/Marco Mostert/Irene van Renswoude (Hrsg.), Strategies of Writing. Studies on texts and trust in the Middle Ages. Papers from „Trust in Writing in the Middle Ages“ (Utrecht, 28-29 November 2002) (Utrecht Studies in Medieval Literacy 13), Turnhout 2008.
  • Petra Schulte, Die Ethik politischer Kommunikation im franko-burgundischen Spätmittelalter, in: Christoph Dartmann/Thomas Scharff/Christoph F. Weber (Hrsg.), Zwischen Pragmatik und Performanz – Dimensionen mittelalterlicher Schriftkultur (Utrecht Studies in Medieval Literacy 18), Turnhout 2011, 461-489.
  • Petra Schulte, La décision du juge dans la réflexion morale et politique de Guillaume Fillastre, in: Alain Marchandisse/Gilles Docquier/Nils Bock (Hrsg.), Cultures de la décision dans l’espace bourguignon: acteurs, conflits, représentation (Publications du Centre Européen d'Etudes Bourguignonnes, XIVe-XVIe s., 57), Turnhout 2017, 129-141.
  • Petra Schulte, Informationsverarbeitung in der Stadt des 12. bis 16. Jahrhunderts. Ein Resümee, in: Eric Burkart/Vincenz Schwab (Hrsg.), Informationsverarbeitung in der Stadt des 12.-16. Jahrhunderts. Beiträge des interdisziplinären (Post-)Doc-Workshop des Trierer Zentrums für Mediävistik im November 2018 (Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, Beihefte 2), 2021, 159–169, DOI: 10.26012/mittelalter-26902
  • Petra Schulte, Der Begriff der Information in der italienischen Stadt des 15. Jahrhunderts, in: Christoph Dartmann / Jenny Oesterle (Hrsg.), Politischer Deutungsraum Mittelalter. Ein Kolloquium anlässlich des 80. Geburtstages von Hagen Keller (Nova Mediaevalia. Quellen und Studien zum europäischen Mittelalter 22), Göttingen 2022, 71-94.

Projekte

  • Petra Schulte, Informationsasymmetrien in der venezianischen Verfassungspraxis (14./15. Jh.).

Politisches und ökonomisches Denken im europäischen 14. bis 16. Jahrhundert

Hugo von Trimberg, Der Renner
© Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. germ. 471: Hugo von Trimberg, Der Renner, fol. 16r; https://doi.org/10.11588/diglit.266#0043

Skizze

Das politische und ökonomische Denken im europäischen 14. bis 16. Jahrhundert wird an der Professur auf der Basis von tugendethischen Traktaten analysiert, die wir konsequent kontextualisieren. Autor:innen, Adressat:innen, Rezipient:innen und Übersetzer:innen reagierten auf die Verhältnisse an den Höfen und in den Städten, deuteten sie vor ihrem Erfahrungs- und Wissenshorizont und versuchten, über die "Information" der/des anderen in bestärkender, erzieherischer, legitimatorischer oder reformatorischer Hinsicht Einfluss zu nehmen. Ausgehend von einem akteurszentrierten Ansatz trägt die Erforschung der Schriften, die lange Zeit in ihrer Originalität für gering und aufgrund ihrer vermeintlichen Realitätsferne für wenig aussagekräftig erachtet wurden, zu einem vertieften Verständnis der Ideengeschichte (Intellectual History) und zugleich zu einer nuancierten Wertegeschichte Europas bei (vgl. Schulte, Finanzen, im Druck). Es kennzeichnet die Projekte der Mitarbeiter:innen der Professur, dass in ihnen transdisziplinär gearbeitet wird und neben den Traktaten auch philosophische, theologische und rechtswissenschaftliche Werke, Verwaltungsschriftgut, normgebende Texte sowie Literatur und Kunst Eingang in die Untersuchungen finden.

Ausgewählte Publikationen

  • Eric Burkart, Plaider pour la croisade et légitimer le pouvoir : Les traités de Jean Germain, présentés en 1451 au chapitre de la Toison d'or, in: Alain Marchandisse/Gilles Docquier/Nils Bock (Hrsg.), Cultures de la décision dans l’espace bourguignon: acteurs, conflits, représentation (Publications du Centre Européen d'Etudes Bourguignonnes, XIVe-XVIe s., 57), Turnhout 2017, 143–156.
  • Eric Burkart, La production littéraire de Jean Germain, in: Delphine Lannaud/Jacques Paviot (Hrsg.), Jean Germain (v.1396-1461) - Évêque de Chalon, chancelier de l'ordre de la Toison d'or, Charnay-les-Mâcon 2019, p. 129-136.
  • Eric Burkart, Kreuzzug als Selbstbeschreibung. Burgundische Statuspolitik in den spätmittelalterlichen Traktaten des Jean Germain (Pariser Historische Studien, 117), Heidelberg 2020. DOI: 10.17885/heiup.628
  • Aline Fries, Fortune – Infortune – Fort_une. Zum Fortuna-Gedanken im Umfeld der Margarete von Österreich, in: Blog des Cusanus-Instituts (aktualisiert am 20.7.2020).
  • Petra Schulte, Die Exemplifizierung der politischen Ethik im Herzogtum Burgund (1430-1477), in: Christine Reinle/Harald Winkel (Hrsg.), Historische Exempla in Fürstenspiegeln und Fürstenlehren (Kulturgeschichtliche Beiträge zum Mittelalter und zur frühen Neuzeit 4), Frankfurt am Main 2011, 69-98.
  • Petra Schulte/Gabriele Annas/Michael Rothmann (Hrsg.), Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Diskurs des späteren Mittelalters (Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte 47), Berlin 2012.
  • Petra Schulte, Verteilungsgerechtigkeit im Florenz der Renaissance, in: Saeculum 64.2, 2014, 193-220.
  • Petra Schulte/Peter Hesse (Hrsg.), Reichtum im späten Mittelalter. Politische Theorie, ethische Handlungsnormen und soziale Akzeptanz (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Beihefte 232), Stuttgart 2015.
  • Petra Schulte, Arm und Reich in der politischen Theorie des franko-burgundischen Spätmittelalters, in: Günther Schulz (Hrsg.), Arm und Reich. Zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ungleichheit in der Geschichte (VSWG Beiheft 229), Stuttgart 2015, 53-73.
  • Petra Schulte, The Concept of Trust in the Political Thought of Fifteenth-Century Burgundy, in: László Kontler/Mark Somos (Hrsg.), Trust and Happiness in the History of European Political Thought (Studies in the History of Political Thought 11), Leiden 2017, 391-411.
  • Petra Schulte, Die Goldene Bulle und die Kurfürsten als Säulen des Reiches, in: Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz/Bernd Schneidmüller (Hrsg.), Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht. Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa. Katalog zur Großen Landesausstellung, Darmstadt 2020, 484-489.
  • Noah Weissmüller, Demagogues, flateurs et adulateurs du peuple. Die Figur des Demagogen und der Verfassungswandel in Nicole Oresmes Livre de Politiques, in: Blog des Cusanus-Instituts (aktualisiert: 21.7.2020).

Tagung

Projekte

  • Aline Fries, Krieg im politischen Denken Burgunds des 15. Jahrhunderts (Dissertationsschrift in Bearbeitung).
  • Petra Schulte (Hrsg.), Geld – Macht – Emotionen. Reichtum in historischer Perspektive (Wirtschaftsethik in der globalisierten Welt) (in Druckvorbereitung).
  • Petra Schulte, Gerechtigkeit in Politik, Wirtschaft und Religion im 15. Jahrhundert (Buchprojekt).
  • Mechthild Isenmann/Petra Schulte, Investition und Prophetie: Die Aachener Krönung Karls V. (1519) im Spiegel des Tapisserienzyklus „Los Honores“ (Aufsatzprojekt).
  • Petra Schulte, Aristoteles und die Würde der Bedürftigen: der Tractatus de Monte Pietatis (1498) des Thomas de Vio Cajetan (Aufsatzprojekt).
  • Petra Schulte, Niccolò Perotti an den "Senat von Viterbo" (Nicolaus Perottus pontifex Sypontinus Provinciae Praeses Senatui Viterbiensi, vor 1469) (Editions- und Aufsatzprojekt).
  • Petra Schulte, Christine de Pizan und ihr Werk "Livre de la Prod'ommie de l'omme/Livre de Prudence" (ca. 1405/1408) (Aufsatzprojekt)
  • Noah Weissmüller, Die ideale Bibliothek in Frankreich um 1400 (Dissertationsschrift in Bearbeitung).

Italienische Stadtgeschichte

Campo S. Giacomo di Rialto
Venedig, Campo S. Giacomo di Rialto, © Petra Schulte

Skizze

Die italienische Stadtgeschichte umfasst die Entwicklung unterschiedlicher Stadtkulturen. Die Hoffnung auf Frieden, Sicherheit und wirtschaftliche Prosperität manifestierte sich in verschiedenen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Ordnungen, einer differierenden Verteilung von Lasten und Ehren sowie einem jeweils spezifischen Umgang mit Informationsasymmetrien. Im Fokus der jüngeren Forschungen der Professur steht die Republik Venedig im 14./15. Jahrhundert, deren Verfassung im Abgleich von Mythos und Realität untersucht wird.

Ausgewählte Publikationen

  • Petra Schulte, Schriftgebrauch im Comasker Zivilprozeß des 13. Jahrhunderts: statutarische Norm und klösterliche Überlieferung, in: Susanne Lepsius/Thomas Wetzstein (Hrsg.), Als die Welt in die Akten kam. Prozeßschriftgut im europäischen Mittelalter (Rechtsprechung. Materialien und Studien), Frankfurt am Main 2008, 95-138.
  • Petra Schulte, Vertrauen im Florenz der Renaissance, in: Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung 20.2, 2015 (= Fides/Triuwe, hrsg. von Susanne Lepsius/Susanne Reichlin), 380-394.
  • Petra Schulte, Die Fresken des Palazzo Spreca. Oder: Päpstliche Autorität und kommunaler Gehorsam im Viterbo des 15. Jahrhunderts, in: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 101, 2021, S. 348-374. DOI: https://doi.org/10.1515/qufiab-2021-0013

Projekte


Theorien, Methoden und Perspektiven der Geschichtswissenschaft

Farfa
Farfa, © Petra Schulte

Skizze

Die Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Geschichte bedeutet über die Quellenarbeit hinaus, tradierte Forschungsgewissheiten zu hinterfragen, sich der eigenen Zeitgebundenheit und des eigenen Standorts bewusst zu werden und innovative Ansätze zu entwickeln. Dies ist eine Herausforderung, der sich die Mitarbeiter:innen der Professur und des Cusanus-Instituts mit jedem Thema neu stellen.

Ausgewählte Publikationen

  • Eric Burkart, Limits of Understanding in the Study of Lost Martial Arts. Epistemological Reflections on the Mediality of Historical Records of Technique and the Status of Modern (Re-)Constructions, in: Acta Periodica Duellatorum 4-2, 2016, 5–30. DOI: 10.1515/apd-2016-0008
  • Eric Burkart, Informationsverarbeitung durch autographe Notizen. Die ältesten Aufzeichnungen zur Kampfkunst des Johannes Liechtenauer als Spuren einer Aneignung praktischen Wissens, in: Eric Burkart/Vincenz Schwab (Hrsg.), Informationsverarbeitung in der Stadt des 12.-16. Jahrhunderts. Beiträge des interdisziplinären (Post-)Doc-Workshop des Trierer Zentrums für Mediävistik im November 2018 (Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, Beihefte 2), 2020, 117–158. DOI: 10.26012/mittelalter-25866
  • Petra Schulte, Fides publica. Die Dekonstruktion eines Forschungsbegriffs, in: Petra Schulte/Marco Mostert/Irene van Renswoude (Hrsg.), Strategies of Writing. Studies on texts and trust in the Middle Ages. Papers from „Trust in Writing in the Middle Ages“ (Utrecht, 28-29 November 2002) (Utrecht Studies in Medieval Literacy 13), Turnhout 2008, 15-36.
  • Petra Schulte, Reichtum als Gegenstand historischer Forschung. Einleitende Überlegungen, in: Petra Schulte/Peter Hesse (Hrsg.), Reichtum im späten Mittelalter. Politische Theorie, ethische Handlungsnormen und soziale Akzeptanz (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Beihefte 232), Stuttgart 2015, 9-26.
  • Petra Schulte, Resilienz durch Information. Einleitende Überlegungen, in: Petra Schulte/Eileen Bergmann (Gastherausgeberinnen), Information und Resilienz in der Stadt des 12. bis 16. Jahrhunderts = Annales Mercaturae. Jahrbuch für internationale Handelsgeschichte / Yearbook for the History of International Trade and Commerce 6 (2020), 7-18.

Projekte

  • Petra Schulte, Der venezianische Rat der Zehn in der Historiographie des 19. bis 21. Jahrhunderts (Aufsatzprojekt).
  • Petra Schulte (Hrsg.), Ansichten und Ausblicke. Cusanus-Rezeption und Cusanus-Bilder vom 19. bis zum 21. Jahrhundert (Buchprojekt).

Nikolaus von Kues

Predigten des Nikolaus von Kues
St. Nikolaus-Hospital/Cusanusstift (Bernkastel-Kues), Cod. Cus. 220: Predigten des Nikolaus von Kues, © Martin Steffen

Skizze

An der Professur und im Cusanus-Institut wird Nikolaus von Kues als ein – in Netzwerke eingebundener – Mensch des 15. Jahrhunderts betrachtet, der die Komplexität, Vielfalt, Konfliktträchtigkeit und gleichzeitige Innovationskraft seiner Zeit wahrnahm und sich mit diesen Phänomenen intellektuell, aber auch im Alltag auseinandersetzte. Von dieser Grundannahme ausgehend entwickeln die Mitarbeiter:innen neue Zugänge zum Leben und zu den Werken des Nikolaus von Kues, die gemeinsam mit internationalen Kolleg:innen transdisziplinär diskutiert werden. Ein zentrales Vorhaben bildet die Digitalisierung, Erschließung und wissenschaftliche Auswertung der Cusanus-Bibliothek.

Ausgewählte Publikationen

  • Marco Brösch (Cusanus-Institut), Das Testament des Nikolaus von Kues und seine römischen Stiftungen, in: Walter Andreas Euler unter Mitarbeit von Alexandra Geissler (Hrsg.), Die römischen Jahre des Nikolaus von Kues. Akten zum Jubiläumssymposion des Wissenschaftlichen Beirats der Cusanus-Gesellschaft in Kooperation mit dem Päpstlichen Institut Santa Maria dell’Anima aus Anlass des 550. Todestages von Nikolaus von Kues im Jahr 2014 in Rom (Mitteilungen und Forschungsbeiträge der Cusanus-Gesellschaft 35), Trier 2020, 39–97.
  • Marco Brösch (Cusanus-Institut), Herz und Geist vereint: Die Bibliothek des Nikolaus von Kues als Memorialraum, in: Andreas Speer/Lars Reuke (Hrsg.), Die Bibliothek – The Library – La Bibliothèque. Denkräume und Wissensordnungen (Miscellanea Mediaevalia 41), Berlin/Boston 2020, 691–717.
  • Marco Brösch (Cusanus-Institut)/Petra Schulte, From the Cardinal’s Private Book Collection to a World-Wide Accessible Library. Some Thoughts about the Cusanus-Library in the Past and the Future. In: American Cusanus Society Newsletter 38 (Dez. 2021), 36–44.
  • Ingo Keuser/Alexandra Geissler (Cusanus-Institut), Die Digitalisierung der Bibliothek des Nikolaus von Kues (1401 – 1464) – Codex Cusanus 217, in: Blog des Cusanus-Instituts (aktualisiert: 9.5.2022).
  • Ingo Keuser/Alexandra Geissler (Cusanus-Institut), Die Digitalisierung der Bibliothek des Nikolaus von Kues (1401 – 1464) – Codex Cusanus 218, in: Blog des Cusanus-Instituts (9.5.2022).
  • Viki Ranff (Cusanus-Institut), Ein christlicher Sokrates? Dialogische Selbstverteidigung in der Apologia doctae ignorantiae des Nikolaus von Kues, in: Walter A. Euler (Hrsg.), Nikolaus von Kues – Denken im Dialog (Philosophie: Forschung und Wissenschaft 50), Münster u.a. 2019, 167–183.
  • Viki Ranff (Cusanus-Institut), Dionysius in der Gottesnamenspekulation des jungen Predigers Cusanus, in: Walter Andreas Euler unter Mitarbeit von Alexandra Geissler (Hrsg.), Die römischen Jahre des Nikolaus von Kues. Akten zum Jubiläumssymposion des Wissenschaftlichen Beirats der Cusanus-Gesellschaft in Kooperation mit dem Päpstlichen Institut Santa Maria dell’Anima aus Anlass des 550. Todestages von Nikolaus von Kues im Jahr 2014 in Rom (Mitteilungen und Forschungsbeiträge der Cusanus-Gesellschaft 35), Trier 2020, 395–410.
  • Petra Schulte, Die Digitalisierung der Bibliothek des Nikolaus von Kues (1401 – 1464) – Einführung, in: Blog des Cusanus-Instituts (aktualisiert: 7.7.2021).
  • Elke Välilä, Tagungsbericht: HT 2023: Die argumentative Kraft (und Schwäche) der Faktizität im politischen Handeln des Nikolaus von Kues (1401-1464), in: H-Soz-Kult, 16.12.2023, www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-140556.

Projekte

  • Ingo Keuser: Nikolaus von Kues (1401-1464) und der Codex Cusanus 221 (Cusanus-Chartular): Informationsgewinnung, -verarbeitung und -deutung als Grundlage einer rechtlichen Position (Dissertationsschrift in Bearbeitung)
  • Petra Schulte, Nikolaus von Kues und der Gehorsam (Aufsatzprojekt)
  • Marco Brösch (Cusanus-Institut), Alexandra Geissler (Cusanus-Institut), Viki Ranff (Cusanus-Institut), Petra Schulte (Hrsg.), Nikolaus von Kues. Ein Leben mit Büchern (Buchprojekt)

Cultural Heritage

St. Nikolaus-Hospital/Cusanusstift
St. Nikolaus-Hospital/Cusanusstift (Bernkastel-Kues), © Sir Gawain / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0

Skizze

In enger Kooperation mit der Cusanus-Gesellschaft und dem St. Nikolaus-Hospital/Cusanusstift widmen sich die Mitarbeiter:innen der Professur und des Cusanus-Instituts der Wahrung des kulturellen Erbes der Region, das eine internationale Wertschätzung besitzt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Stadt Bernkastel-Kues, in der das Geburtshaus, das St. Nikolaus-Hospital/Cusanusstift und die Cusanus-Bibliothek an Nikolaus von Kues erinnern und die Verzahnung von lokaler und (außer-)europäischer Geschichte in außergewöhnlicher Weise sichtbar machen.

Ausgewählte Publikationen

Projekte

  • Digitalisierung der Handschriften des St. Nikolaus-Hospitals/Cusanusstifts; siehe Cultural Heritage Studies Trier.
  • Konzeption der Dauerausstellung "Nikolaus von Kues und das 15. Jahrhundert" (Arbeitstitel) in Bernkastel-Kues; siehe Cusanus-Institut.