Julia Thielmann-Fortini, M.A. - Porträtfoto

Julia Thielmann-Fortini, Kunsthistorikerin M.A.

Autorisierte Fremdenführerin für Florenz und Provinz
 

1. Warum ein Studium in Trier?
Wer kein erklärter Anhänger von Großstädten oder gar Metropolen ist und es überschaubar mag, ohne dabei Abstriche bei beispielsweise Freizeit-, Kultur- oder Sportangeboten machen zu müssen, ist in Trier genau richtig.  Die Stadt erschließt sich jedem neuen Studenten in Windeseile. Was man zu Fuß nicht erreicht, beansprucht nur wenige Minuten der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Selbstverständlich ist auch die Universität nur den sprichwörtlichen Katzensprung entfernt. Die Mosel, sicherlich einer der schönsten Flüsse Deutschlands, durchzieht Trier und trägt zum ganz besonderen Bild und Charme der Stadt bei, ohne dass diese dabei allzu provinziell wirkt.
Trier beherbergt Kulturdenkmäler aus nahezu allen geschichtlichen Epochen, bis ins aktuelle Jahrhundert. So spricht schon alleine die Geschichtsträchtigkeit der Stadt für ein Studium der Kunstgeschichte.
All diese Vorzüge finden sich auch an der Universität wieder. Gedränge und überfüllte Hörsäle sind hier Fehlanzeige. Insbesondere im Fachbereich Kunstgeschichte herrschen eine familiäre und gleichzeitig professionelle Atmosphäre und ein sehr gutes Arbeits- und Lernklima. Die Professoren und im Allgemeinen das gesamte Lehrpersonal sind jederzeit ansprechbar und pflegen den persönlichen Kontakt zu ihren Studenten.
Ich selbst habe mich gleich von Anfang an rundum wohl gefühlt!
 

2. Was mache ich heute? Und mein Weg dorthin
Dass es ein Studium der Kunstgeschichte werden sollte, stand für mich von vornherein fest. Mit der Wahl der Nebenfächer jedoch tat ich mich zunächst etwas schwerer. Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich für Pädagogik und (gänzlich ohne sprachliche Vorkenntnisse) für Italienische Philologie. Rückblickend betrachtet hat sich diese Anstrengung auf ganzer Linie bezahlt gemacht: Ich arbeite seit 2015 als selbständige Stadtführerin in meiner Wahlheimat Florenz.
Meine absolute Traumstadt lernte ich in den Jahren 2006 und 2007 im Rahmen eines zehnmonatigen Aufenthaltes über das Erasmus-Förderprogramm kennen. Im Jahre 2012 folgte ein viermonatiger privater Forschungsaufenthalt zur Erstellung meiner Magister-Arbeit, die sich mit der Geschichte eines mittelalterlichen, florentinischen Wohnpalastes befasste.
Diese beiden Aufenthalte und eine immer intensivere Auseinandersetzung mit Florenz ließen in mir den Wunsch aufkommen, die Stadt nicht nur als ‚Arbeitsgegenstand‘, Hobby oder Reiseziel zu begreifen, sondern dort nach Möglichkeit zu arbeiten und unter Umständen sogar meinem Lebensmittelpunkt dorthin zu verlagern.
Getrieben von diesem Wunsch nannte ich Florenz, nach Beendigung des Studiums, ab Mai 2013 einmal mehr mein Zuhause, um beruflich Fuß zu fassen und schlussendlich eine vierzehnmonatige Ausbildung zur staatlich autorisierten Fremdenführerin für Florenz und Provinz zu durchlaufen. Seit dieser Zeit begleite und führe ich mit Leib und Seele Besucher durch ‚mein‘ Florenz; das Studium im Fachbereich Kunsthistorik hat mir für diese Tätigkeit letztlich buchstäblich Tür und Tor geöffnet.

3. Tipps für Studierende
Neben den bereits genannten Vorzügen steht für mich persönlich vor allen Dingen ein Umstand im Mittelpunkt: Die schon erwähnte Möglichkeit eines mehrmonatigen Auslandsaufenthaltes über das Erasmus-Förderprogramm.
Nicht nur ich selbst, sondern auch viele ehemalige Kommilitoninnen und Kommilitonen haben erst durch die Inanspruchnahme des Förderprogramms und den damit verbundenen Aufenthalt in der Ferne ihre Vorlieben und Vorstellungen – sowohl im Hinblick auf die berufliche Zukunft als auch die Gestaltung des Privatlebens – erkannt und sich im Zuge dessen mit viel Fleiß und Leidenschaft in die damit jeweils verbundene Richtung entwickelt. Das heißt natürlich nicht immer, dass man seinen Lebensmittelpunkt – wie in meinem Fall – auch dauerhaft ins Ausland verlagert. Jedoch eröffnet ein solcher Aufenthalt, grundsätzlich unabhängig von der Destination oder dem Fachbereich, Möglichkeiten, die man in der Heimat entweder nicht hat oder zumindest nicht erkennt. Fazit: Unbedingt in Anspruch nehmen! Ihr werdet es nicht bereuen!