Prof. Dr. Ulrike Gehring
Professorin für Kunstgeschichte der Moderne
Biographisches
Ulrike Gehring (*1969) studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik in Frankfurt I Main und Paris. 2003 promovierte sie über den Funktions- und Bedeutungswandel des Lichts in der amerikanischen Kunst nach 1945 in Frankfurt I Main und Hamburg. Von 2001–03 war sie am zkm I karlsruhe wissenschaftliche Volontärin, ab 2003 dort Kuratorin. Sie konzipierte die Ausstellung Obsessive Malerei (2003 I 04) und nahm parallel zu ihrer Museumstätigkeit Lehraufträge an den Universitäten Frankfurt I Main und Heidelberg wahr. 2003 wurde sie an der Universität Trier als Juniorprofessorin im Fach Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Kunst der Moderne, Gegenwartskunst und Neue Medien berufen. 2006 etablierte sie einen weiteren, nun frühneuzeitlichen Forschungsschwerpunkt in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts. 2006 bis 2011 war Ulrike Gehring Mitherausgeberin der kritischen berichte. zeitschrift für kunst- und kulturwissenschaften; seit 2009 ist sie Professorin im Fach Kunstgeschichte an der Universität Trier. 2014 realisiert sie am zkm I karlsruhe die Ausstellung Mapping Spaces. Networks of Knowledge in 17th Century Landscape Painting. Das Projekt fand in mehreren Forschungskooperationen im Bereich Kunst, Natur und Technik seine Fortsetzung. Seit 2019 leitet sie zusammen mit Christoph Schäfer den Forschungsverbund TRANSMARE, der sich mit dem Transfer 'maritimen Wissens' von der Antike bis zur Gegenwart beschäftigt. Außerdem ist Ulrike Gehring seit 2019 Vizepräsidentin der Universität Trier.
Schwerpunkte in Forschung und Lehre
_ Natur–Kunst–Wissenschaft in der Frühen Neuzeit und Moderne
_ Niederländische Landschafts- und Marinemalerei des 17. Jh.
_ Seehandbücher um 1600 in Frankreich und den Niederlanden
_ Bild- und Medientheorie
_ Amerikanische Kunst und Kunsttheorie nach 1945
Laufende Forschungsprojekte
_ Monitoring the Sea in Early Modern History. Zur Aufzeichnung maritimer Räume in Kunst und Wissenschaft um 1600
_ maris. Gefährliche Elemente. Strategien der Beherrschung maritimer Risiken in Antike und Früher Neuzeit
_ Investigative Aesthetics. Das Meer als Wissensspeicher in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts
_ Die Ästhetisierung der Leere. ‚Jüdische’ Kunst und Architektur im Widerstreit von Partikularismus und Universalismus
_ generator I medienkunstlabor.trier (zus. mit Stephan Brakensiek)
Studentische Projekte
01_ generator I medienkunstlabor trier (Ausstellungen zur Licht- und Medienkunst, seit 2015–heute; 2018 in Kooperation mit Peter Weibel, zkm I karlsruhe)
02_ Mapping Spaces (Ausstellung am zkm I karlsruhe 2012-14)
03_ The Phoenix of Hiroshima, Themenheft ‚kritische berichte’, 2.2010, zus. mit Anne Hoffmann (Publikation über japanische Gegenwartsfotografie)
04_ The LUDIC Society, Themenheft ‚kritische berichte’, 2.2009, zus. mit Stephan Schwingeler (Publikation über aktuelle Strömungen der game art)
05_ Auf der grünen Wiese. Die Trierer Universität. Architektur,Kunst,Landschaft, 2004, zus. mit Ralf Dorn/Bernd Nicolai (Publikation über den Trierer Universitätscampus)
Monographien und Herausgeberschaften
- Ulrike Gehring und Peter Weibel (Hg.), Mapping Spaces. Networks of Knowledge in 17th Century Landscape Painting, Ausst.-Kat., ZKM Karlsruhe, Hirmer 2014.
Rezensionen
Miriam Volmert in der Zeitschrift für Kunstgeschichte (2.2016)
Michael Busch in Sehepunkte (07/2015)
Jan Hillgärtner auf Portal Kunstgeschichte (03/2015)
Petra Kipphoff in der NZZ (11.06.2014)
- Die Entdeckung der Ferne. Natur und Wissenschaft in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Paderborn 2014.
Informationsblatt und Bestellformular beim Fink-Verlag
- Die Welt im Bild. Weltenwürfe in Kunst, Literatur und Wissenschaft seit der frühen Neuzeit, Paderborn 2010.
Informationsblatt und Bestellformular beim Fink-Verlag
- Bilder aus Licht. Zum Bildbegriff von James Turrell im Kontext der amerikanischen Kunst nach 1945, Heidelberg 2006.
Informationsblatt beim Kehrer-Verlag
The Californian light artist James Turrell (*1943) founded a new, spatially defined light art in the 1960s. In it, light appears as an autonomous means of composition, separately from its source. In this way, he created pictures made for the first time of pure light. In this volume, the art historian Ulrike Gehring examines the various qualities of light in American art after 1945. The transition from painted light in a picture to staged light in space is traced in the examples of James Turrell, Mark Rothko, Barnett Newman, and Dan Flavin. These light pictures are demonstrably a conscious reminiscence of the traditional panel painting. The light installations of the Californian Light&Space movement centering on Turrell, Robert Irwin, and Douglas Wheeler are distinguished from the minimalistic works of the light artists living in New York, Dan Flavin and Bruce Nauman. The cognitive strategies that contemporary light artists use as a matter of course are thereby revealed. Ulrike Gehring (*1969) wrote her doctoral dissertation on the theme of light and is Professor in the Department of Art History at the University of Trier since 2003. One of her research emphases are in American art, art theory after 1945, and picture and media theory.
Mitherausgeberschaft von Zeitschriften
kritische berichte. zeitschrift für kunst- und kulturwissenschaften
2.2011 Semantik der Absenz. The Making and Meaning of the Void
Der Wunsch, Unsichtbares sichtbar zu machen, ist der Kunst von Anbeginn an zueigen. Bildende Künstler verleihen ihren Ideen und Vorstellungen eine materiale Gestalt, indem sie unsichtbare Prozesse oder Empfindungen in die Antlitze ihrer bildlichen Stellvertreter einschreiben. Dieser Bildwerdung verwehren sich im 20.Jahrhundert zunehmend Maler und Architekten, wenn sie dem Anspruch auf Visibilität entsagen und das Abwesende selbst zum Gegenstand ihrer Kunst erheben ... mehr
2.2010 The Phoenix of Hiroshima. Die Entstehung einer Nation im Bild
Die Narben sind zu tief in die Gesichter und Seelen der Überlebenden gebrannt, als dass sich sechzig Jahre nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki ungeniert über das künstlerische Potential dieser menschlichen und zivilisatorischen Katastrophe nachdenken ließe. Die Zahl der 200000 Toten, die an den Folgen der amerikanischen Luftangriffe 1945 starben, überlagert den kraftvollen ... mehr
2.2009 The LUDIC Society. Zur Relevanz des Computerspiels
Die für den 5. Juni 2009 angesetzten Intel Friday Night Games (IFNG) sind nun auch für Karlsruhe abgesagt worden. Nach Stuttgart und Nürnberg geraten damit die dritten IFNG-Games der Electronic Sports League (ESL), eine Art Bundesliga der Computerspiele, unter politischen Druck. Seine Begründung findet die Absage im parteienübergreifenden Konsens, so genannte ‹Killerspiele› nicht dulden ... mehr
2.2008 Das Attentat. The Art of Frightening Modern Life
Am 14. Februar 2008 titelt das Magazin der Süddeutschen Zeitung mit der Überschrift Die Bombe tickt. In bildstarker Aufmachung werden zurückliegende Fahndungserfolge des Bundeskriminalamtes gelistet und vereitelte terroristische Anschläge islamistischer Attentäter in Deutschland angeführt. Die Meldung erscheint zwei Wochen vor der bayerischen Kommunalwahl, bei der die umstrittene Online-Überwachung ... mehr
2.2007 Das verspielte Erbe. Re-Structuring Humboldt’s University
Manifeste werden in der Wissenschaft vor allem dann verfasst, wenn die gesellschaftliche Relevanz der betroffenen Fächer in Frage gestellt wird und der aufkommende Legitimationsdruck nach einer disziplinären Grundsatzerklärung verlangt. Als 2004 das Manifest der Neurowissenschaften veröffentlicht wurde, distanzierte sich die Hirnforschung von der selbst initiierten ... mehr
2.2006 Kunst-Raum. Frühneuzeitliche Raumkonzepte in der Kunst der Gegenwart
Kunst-Räume sind ein beherrschendes Thema der Gegenwart. Setzte das 19. Jahrhundert primär auf 'Raumkunst' und die konkrete Erschaffung des Raumes, dann durchlief dieses Konstrukt in den vergangenen einhundert Jahren die Metamorphose zum 'Kunstraum', der real oder virtuell ... mehr
Aktuelle Aufsätze (ohne Rezensionen)

2021 ‚Land in Sicht. Verfahren der Landkartierung bei küstennaher Fahrt um 1600’, in: Thomas Kirchner, Sophie Raux, Marlene Schneider (Hg.): L’art de l’Ancien Régime – centres, acteurs, objets, Schriftenreihe Passages, Deutsches Forum für Kunstgeschichte (DFK) Paris, Éditions de la Maison des sciences de l’homme (im Druck).
2021 Leere als symbolische Form. Zur Erfahrbarkeit des Unsichtbaren und nicht mehr Existenten, in: Erzählweisen des Sagbaren und Unsagbaren. Formen des Holocaust-Gedenkens in schweizerischen und transnationalen Perspektiven, hg. v. Maoz Azayahu, Ulrike Gehring, Fabienne Meyer, Jacques Picard und Christina Späti, Köln: Böhlau. 2021. 65-76.
2017 ‚Das gläserne Zentrum. Bilder vom jüdischen Leben in Edward Steichens family of Man-Ausstellung (1955)’, in: Lebenskunst. Erkundungen zu Biographie, Lebenswelt und Erinnerung (Festschrift für Jacques Picard, Universität Basel), hg. v. Konrad J. Kuhn, Katrin Sonntag, Walter Leimgruber, Köln/ Weimar/Wien: Böhlau Verlag, 2017. 441-455.
generator2
2015 ‚Architektur als Vision. Die Fotografien von Claus Bach und Karola Perrot im ehemaligen Kohlekeller des Militärkrankenhauses André Genet’, in: Lichtlabor. Karola Perrot – Claus Bach – Mischa Kuball, (Schriftenreihe generator 2), hg. v. Ulrike Gehring und Stephan Brakensiek, Trier 2015. 7-15.
2014 ‚Auch Auschwitz liegt in der Schweiz. Das Mahnmal auf dem Jüdischen Friedhof Bern’, zusammen mit Jacques Picard, in: Wie über Wolken. Jüdische Lebens- und Denkwelten in Stadt und Region Bern, 1200–2000, hg. von René Bloch und Jacques Picard, Schriftenreihe des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, Zürich: Chronos Verlag, 2014. 405-413.
Vorträge

- 'The Meteorological Sky above the Nautical Chart. Practical Knowledge of Dutch Mariners, Artists and Scientists of the early 17th Century', University of Liverpool I Liverpool John Moores University, Centre for Port and Maritime History, Annual Conference 'Art and the Sea’, 12.-13.09.2019

- 'Im Licht der ungemalten Bilder', Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim, 05.12.2018

- "On the Wake of the Hydrographers, Coastal Representations in Dutch Pilot Guides and Paintings in the 1600", 35. IMCoS-Tagung, Universität/ Handelskammer, Hamburg 0/2017
- Panel: "Forschungsansätze zu Licht in der bildenden Kunst", zusammen mit Silke Walther und Ana Maria Cetto
07.11.2015, 11:00, Aula, HBK Saar
im Rahmen des LIFA-Kolloquium 3 an der Hochschule für bildende Künste Saar, Saarbrücken. Programm
- "Sketched Knowledge. Epistemic Procedures of Mapping Landscape around 1650", Keynote Lecture, 05.11.2015, 18:00, Hörsaal B, FU Berlin
im Rahmen der Konferenz Sketching Prohibited. Military Interdictions of Drawing and Artistic Practice in Europe from Early Modern Times to the Twentieth Century am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin.
Programm
- "The Family of Man and Post-War Debates about American Art" 19. & 20.06.2015
The Family of Man in the 21st Century. Reassessing an Epochal Exhibition. International Conference, Schloß Clervaux, Clervaux, Luxemburg. Programm
Tagungen und Workshops
- Workshop (2016)
Neues Licht in alten Räumen
Termin: 25.-26. Juni 2016, Universität Trier, Kunstraum generator
Konzeption: Prof. Dr. Ulrike Gehring (Trier), Dr. Stephan Brakensiek (Trier)
- Öffentliche Ringvorlesung (2015)
Licht. Material, Medium, Metapher
Termin: 29.04.2015-02.12.2015, Universität Trier und Universität Basel
Konzeption: Prof. Dr. Ulrike Gehring (Trier), Dr. Stephan Brakensiek (Trier), Prof. Dr. Jacques Picard (Basel)
lichtkunst.uni-trier.de
- Interdisziplinäre Fachtagung (2011)
Mediating Knowledge. Textual and Visual Representations of the New Sciences in Early Modern Europe (ca. 1600-1750)
Date: March 17-19, 2011, Venue: German Historical Institute London (GHIL), Convenors: Prof. Dr. Ulrike Gehring (Trier), Prof. Dr. Andreas Gestrich (GHI London), Prof. Dr. Wolfgang Klooß (Trier)
- Interdisziplinäre Fachtagung (2010)
Produktionen von Evidenz. Biologische Metaphern und Geschlechterkonstruktionen zwischen Kunst und Wissenschaft in Neuzeit und Moderne
Termin: 27.-30. Oktober 2010, Tagungsort: Hanse-Wissenschaftskolleg, Delmenhorst
Konzeption: PD Dr. Anja Zimmermann (Oldenburg) in Kooperation mit Prof. Dr. Ulrike Gehring (Trier) und dem ZFG (Oldenburg)
- Interdisziplinäre Fachtagung (2008)
Die Entdeckung der Ferne. Natur und Wissenschaft in der holländischen Malerei des 17. Jahrhundert
Termin: 05./06. Dezember 2008, Tagungsort: Bischöfliches Priesterseminar, Trier
Finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das HKFZ-Trier/Mainz
- Interdisziplinäre Ringvorlesung (WS 2005/06)
Welt-Bilder. Künstlerische und wissenschaftliche Konstruktionen der Welt
Termin: Wintersemester 2005/06, 14-tägig Veranstaltungsort: Universität Trier, HS 1. Finanziert aus Sondermitteln des Präsidenten der Universität Trier
- Vortragsreihe
Artists Unplugged (2003)
Am ZKM etablierte Vortragsreihe zeitgenössischer Künstler zu Werken aus der Sammlung des Museums für Neue Kunst, ZKM Karlsruhe. Eingeladene Künstler im Gespräch mit Ulrike Gehring: John M Armleder, Gerwald Rockenschaub, Markus Huemer, Franz E. Walther, Isabell Heimerdinger und Mischa Kuball, Mai bis August 2003
- Vortragsreihe
Inhalt auf Reisen (2003)
Vortragsreihe zur Ausstellung Martin Kippenberger - Das 2. Sein am Museum für Neue Kunst, ZKM Karlsruhe (Referenten: Veit Loers, Wolfgang Brauneis, Ralph Melcher, Diedrich Diedrichsen, Andreas Schalhorn und Johannes Gachnang), Februar bis April 2003
Eigene Ausstellungen und Ausstellungsassistenzen
- „Mapping Spaces. Netzwerke des Wissens in der Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts"
Zentrum für Kunst und Medientechnologie | ZKM Karlsruhe, 12.4. - 13.7.2014
Projektseite | Ausstellungsseite beim ZKM