Anwendungsfächer

Im Bachelor des Kernfachs Informatik ist vorgesehen, aus den vorgegebenen Fächern Computerlinguistik, Geoinformatik, Mathematik, Wirtschaftswissenschaften oder Japanologie ein Anwendungsfach mit insgesamt 25 Leistungspunkten zu belegen. 

Man belegt eines der Fächer, indem man Klausuren in den Modulen schreibt, die dazu gehören. Eine weitere Anmeldung als Anwendungsfach ist nicht nötig. Die mit * markierten Module sind jeweils obligatorisch für das Anwendungsfach. Informationen zu SWS und Prüfungsformen gibt es hier.

Nachfolgend gibt es kurze Beschreibungen und Bewertungen der einzelnen Anwendungsfächer von Studierenden.

Computerlinguistik

Module:

Einführung in die Linguistik I (*, 5 LP), Einführung in die Linguistik II (*, 5 LP), Quantitative Linguistik + Grundlagen der Computerlinguistik (*, 10 LP), Auszeichnungssprachen (5 LP), Computerlinguistische Programmierung (5 LP), Statistik I (5 LP), Skriptsprachen (5 LP).

Grundlegende Kurzbeschreibung

Im Anwendungsfach Computerlinguistik geht es grundlegend darum, Sprache für Maschinen verständlich bzw. verarbeitbar zu machen. Dabei wird im ersten Einführungsmodul eine Gesamtübersicht über den Aufbau und die Funktionalität von Sprache vermittelt. Das Aufbauende Modul  Einführung in die Linguistik II beschäftigt sich dann mit vielen verschiedenen Modellen und Theorien die bei der Sprachverarbeitung zum Einsatz kommen und gibt allg. eine gute Einsicht in die Methodik und arbeitsweise der Computerlinguistik. Die beiden Seminare Quantitative Linguistik + Grundlagen der Computerlinguistik vertiefen und erweitern den Stoff der Einführungsveranstaltungen mit wechselden Themen. Die anderen Module sind Wahlpflichtfächer. Diese lassen sich eher im praktischen Bereich ansiedeln und behandeln jeweils die Grundlagen der Modulbezeichnung im Bezug zur Computerlinguistik und zur Informatik. 

Vorkenntnisse aus der Schule sind nicht notwendig, allerdings sollte ein grundlegendes Interesse an Sprachstruckturen vorhanden sein.

In der Regel wird pro Modul eine Abschlussklausur geschrieben. Die beiden Seminare werden mit einer Hausarbeit abgeschlossen. Man kann sich allerdings frei entscheiden in welchem Seminar die Hausarbeit geschrieben werden soll. 

Vorteile:

  • Nach Abschluss der Theorie, starker Anwendungsbezug
  • Praktisches Anwendungsgebiet der Informatik
  • Gute Betreuung durch kleinne Fachbereich

Nachteile:

  • Anfangs sehr viel Theorie zum auswendig lernen
  • Große Zahl an "neuer" Fachtermini

Gute Einstiegsfächer

Einführung in die Linguistik I , Auszeichnungssprachen

 

Geoinformatik

Module:

Geoinformatik I (*, 5 LP), Kartographie (*, 5 LP), Grundlagen der Fernerkundung (*, 5 LP), Digitale Bildverarbeitung (10 LP), Anwendungen der Geoinformatik (10 LP), Geovisualisierung (5 LP), Geodatenbanken (5 LP).

Grundlegende Kurzbeschreibung

Im Anwendungsfach Geoinformatik werden sowohl eine Einführung in Geoinformationssysteme und grundsätzliche Methoden gegeben als auch Grundlagen der satellitengestützten Fernerkundung vermittelt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Gestaltung von Karten (Kartographie). Den Abschluss des Moduls kann man selbst wählen: Anwendungen der Geoinformatik beinhaltet die Methoden der Geodatenverarbeitung mit ArcGIS; dazu werden selbstständig Aufgaben bzw. Problemstellungen bearbeitet. Es besteht aus einem Seminar und einer Übungsveranstaltung. Geodatenbanken vermittelt Kenntnisse zu Datenbanken im Geo-Bereich. Digitale Bildverarbeitung besteht aus zwei Modulen und beinhaltet zu großen Teilen Fernerkundung sowie Analyse und Aufarbeitung von Bilddaten.

Wer allerdings sein Studium im Wintersemester begonnen hat und sich am beispielhaften Studienverlaufsplan orientiert, sollte beachten, dass „Grundlagen der Fernerkundung“ nicht im Sommersemester stattfindet.

Vorkenntnisse aus der Schule sind nicht erforderlich.

Die Klausuren beinhalten fast ausschließlich Theorie aus der Vorlesung; die Praxis wird in den Übungen vermittelt.

Vorteile:

  • Starker Anwendungsbezug
  • Sehr gut aufgestellter Fachbereich mit interessanten Projekten
  • Bei Bedarf finden Tutorien statt

Nachteile:

  • Anwesenheitspflicht in den Übungen, Seminaren und teilweise auch in den Vorlesungen
  • Manche Übungsgruppen sind sehr voll, teilweise Platzmangel
  • Übungen sind fast nie klausurrelevant; Mindestpunktzahl bei den Übungen ist allerdings trotzdem die Klausurzulassung

Gute Einstiegsfächer

Es ist hilfreich, sich an die in der Fachprüfungsordnung vorgeschlagen Empfehlung zur Reihenfolge der Module zu halten. Die Module bauen zumeist auf „Geoinformatik I“ auf.

 

Mathematik

Module:

Analysis einer oder mehrerer Veränderlicher (10 LP), Lineare Optimierung (10 LP), Numerik (10 LP), Algebraische Strukturen u. Element. Zahlentheorie (10 LP), Proseminar in Angewandter Mathematik (5 LP), Seminar in Angewandter Mathematik (5 LP)

Grundlegende Kurzbeschreibung:

Das Anwendungsfach vermittelt erweiterte Kenntnisse der Mathematik. Dabei knüpft es in verschiedener Weise an die für Informatiker verpflichtenden Veranstaltungen Lineare Algebra und Analysis an. Diese repräsentieren den Ablauf den Anwendungsfaches auch sehr gut. Wer Lineare Algebra gemocht hat, der macht mit diesem Anwendungsfach nichts falsch. Interessante Themengebiete sind zum Beispiel Primzahlen oder das Lösen mathematischer Aufgaben (z.B. große Gleichungssysteme) mithilfe des Computers.

Vorteile:

  • Starker Bezug zur Informatik im generellen
  • Vermittlung theoretischer Grundlagen für z.B. Kryptographie

Nachteile:

  • Viel Arbeit
  • Viel trockene Theorie

Gute Einstiegsfächer:

Im Grunde genommen bilden den Einstieg die Vorlesungen Lineare Algebra und Einführung in die Mathematik des Kernfachs. Alle Module des Anwendungsfachs bauen auf diesen auf. Dabei sind sie inhaltlich in etwa gleich schwer. Zum Einstig eignen sich alle Vorlesungen. Das Seminar würde ich zu einem späteren Zeitpunkt empfehlen.

Wirtschaftswissenschaften

Module:

Grundzüge der BWL I: Führungsprozesse (5 LP), Grundzüge der BWL II: Leistungsprozesse (5 LP), Grundzüge der BWL III: Rechnungswesen (5 LP), Grundzüge der Soziologie I (5 LP), Grundzüge der Soziologie II (5 LP), Grundzüge der VWL I (5 LP), Grundzüge der VWL II (5 LP)

Grundlegende Kurzbeschreibung:

In diesem Anwendungsfach bekommt man Einblicke in betriebswirtschaftliche, soziologische und volkswirtschaftliche Gebiete, die zum besseren Verständnis von ökonomischen Zusammenhängen beitragen. Interessante Themen sind beispielsweise Gruppenbildung oder die verschiedenen Faktoren, die das Marktgleichgewicht beeinflussen.

Aus den sieben zur Auswahl stehenden Fächern müssen fünf gehört werden. Die Klausuren bestehen größtenteils aus Multiple-Choice-Fragen. Anders als in Informatik-Modulen gibt es hier Tutorien, in denen der Inhalt der Vorlesung wiederholt und anhand von Übungsaufgaben behandelt wird.

Vorteile:

  • Keine Abgabe von Übungsblättern, über das Semester hinweg wenig Arbeit
  • Für beruflichen Werdegang vorteilhaft

Nachteile:

  • Sehr viel auswendig lernen für die Klausur
  • Sehr überlaufene Tutorien

Gute Einstiegsfächer:

Sozi I, BWL I und VWL I, wobei die Module weitestgehend voneinander unabhängig sind.

Japanologie

Module:

Studienbegleitende Fremdsprachenausbildung Japanisch I (5 LP), Studienbegleitende Fremdsprachenausbildung Japanisch II (5 LP), Studienbegleitende Fremdsprachenausbildung Japanisch III (5 LP), Geschichte und Kulturgeschichte Japans (10 LP)

Grundlegende Kurzbeschreibung:

Dieses Anwendungsfach beschäftigt sich nicht nur mit der japanischen Sprache, sondern auch mit der japanischen Kultur und der Geschichte Japans.

Es müssen alle Module gehört werden. Das Modul "Geschichte und Kulturgeschichte Japans" besteht aus zwei Untermodulen und wird innerhalb von zwei Semestern abgehandelt.

Die Fremdsprachenausbildung besteht hauptsächlich aus sprachpraktischen Übungen, die an den regulären Schulunterricht erinnern können, während die Geschichte und Kulturgeschichte aus Vorlesungen besteht. Die Prüfungen sind alle schriftliche Klausuren. Während der Fremdsprachenausbildung besteht die Möglichkeit, sich um ein UNIcert-Zertifikat zu bemühen, indem man zusätzliche Prüfungen absolviert, die während des Semesters unabhängig vom Studium stattfinden.

Vorteile:

  • Relativ kleine Übungsgruppen in der Fremdsprachenausbildung
  • Keine Übungen in der Geschichte und Kulturgeschichte Japans
  • Guter Ausgleich zur Informatik
  • Zusätzliches UNIcert-Zertifikat mit wenig Mühe

Nachteile:

  • Die Sprache ist vollkommen unterschiedlich zur deutschen Sprache
  • Symbole und Vokabeln müssen auswendig gelernt werden

Gute Einstiegsfächer:

Studienbegleitende Fremdsprachenausbildung Japanisch I