Briefaktion an die Kultusminister/innen und die Fraktionen des Bundes und der Länder

Angesichts der Bundestagswahl im September 2002 hielt es der Arbeitskreis "Boden in Unterricht und Weiterbildung" in Verbindung mit dem Präsidium der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft für sinnvoll, eine Briefaktion an die Kultusminister/innen und die Fraktionen des Bundes und der Länder zu starten, in dem auf die Wichtigkeit der Einführung des Themas Boden in die Lehrpläne aller Schulen hingewiesen und die Unterstützung des Arbeitskreises für die Entwicklung solcher Lehreinheiten angeboten wird.

Im folgenden wird der Wortlaut des Briefes an die Kultusminister/innen wiedergegeben:

24.07.02

Betreff: Umweltmedium Boden in Schule und Unterricht

Sehr geehrter Herr/Frau Minister/in,

die Politik hat die Bedeutung des Bodens als drittes Umweltmedium neben Luft und Wasser erkannt und durch das Bundesbodenschutzgesetz die Schutzwürdigkeit untermauert. Allerdings entspricht die Vermittlung bodenspezifischer Inhalte in den allgemein- und berufsbildenden Schulen bisher oft noch nicht ihrer Bedeutung und basiert häufig auf einem veralteten Stand der Kenntnis. Dies ist bedauerlich und führt dazu, dass breite Schichten der Bevölkerung die Bedeutung des Bodens in der Umwelt und für ihr eigenes Leben nicht erkennen und so das erlassene Gesetz und seine Verordnungen nicht unterstützen können. Auf diese Unterstützung sind wir aber dringend angewiesen, wenn wir den Boden als begrenzte Ressource und als Lebensgrundlage für nachfolgende Generationen erhalten möchten. Wir Mitglieder der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft bitten Sie daher, sich für einen wesentlich intensivere Berücksichtigung des Themas Boden mit seinen vielfältigen Funktionen und dem Bodenschutz in unseren Schulen einzusetzen, das heißt diesem Gebiet in verschiedenen Fächern mehr Bedeutung einzuräumen.

Der Arbeitskreis "Boden in Unterricht und Weiterbildung" (nähere Informationen siehe www.aw.fh-osnabrueck.de/akboden) der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft bietet Ihnen an, sich aktiv bei der Entwicklung moderner und attraktiver bodenkundlicher Lehrinhalte für Schulen zu beteiligen und z.B. durch Unterstützung bei der Lehrerfortbildung aktiv mitzuwirken. Wir sind davon überzeugt, dass durch den intensiveren Kontakt zwischen Lehrern und Wissenschaftlern ein attraktives Lehrangebot für unsere Schüler entstehen wird und wir so gemeinsam erheblich zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung beitragen können.

Um die wichtigsten Inhalte zu identifizieren, möchten Mitglieder des Arbeitskreises mit den Fachberatern der Bereiche Agrar und Forst für die berufsbildenden Schulen und des Bereiches Geographie für die allgemein- und weiterbildenden Schulen Kontakt aufnehmen. Wir bitten Sie daher, uns eine Kontaktadressenliste der betreffenden MitarbeiterInnen zur Verfügung zu stellen.

Die Mitglieder der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft und ihres Arbeitskreises für Boden in Unterricht und Weiterbildung wären für Ihre Unterstützung in diesem Anliegen dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. M. Frielinghaus
(Präsidentin der Deutschen
Bodenkundlichen Gesellschaft)

Dr. L. Herrmann
(Vorsitzender des Arbeitskreises
Boden in Unterricht und Weiterbildung)