Ausstellung: Werner Persys verborgene Seite

Ausstellung zum 90. Geburtstag des Trierer Künstlers in der Unibibliothek

Der Trierer Künstler Werner Persy, seit Jahrzehnten eine Institution in der Moselstadt, wurde in diesem Jahr 90 Jahre alt. Aus diesem Anlass zeigt die Universitätsbibliothek Trier in Zusammenarbeit mit Dr. Volker Hochdörffer (Trier) vom 3. September bis zum 27. Oktober  eine Ausstellung, die eine weniger bekannte Seite des vielseitigen Künstlers präsentiert: seine intensive Beschäftigung mit dem Wechselspiel von Schrift und Bild, von Text und Illustration.

Sich-Einfühlen in den Anderen, seine Lebensweise, sein Handeln, seine Sehnsüchte, sein Fehlverhalten zu erfassen und mit verständnisvollem Blick festzuhalten – das ist das besondere Anliegen Werner Persys, der sich als kenntnisreicher Zeitzeuge noch immer neugierig zu Wort meldet und dies mit sicherer Hand in Bildern festhält.

Zur Lesbarkeit des Lebens gehört auch seine Erzählbarkeit, da Erzählen und Zuhören aus unserem Leben Geschichten machen. Wir kommunizieren in Wort und Bild und halten so unsere Erinnerungen fest, wie es schon das Alte und Neue Testament taten, das vielen Künstlern als Vorlage dient – bei Hesekiel wird das Wort sogar verspeist. Trotz potentieller Mehrdeutigkeit erleichtern Worte unser Leben und geben Bildern und der Poesie ihre Vielfarbigkeit.

Die Ausstellung soll Teilaspekte der künstlerischen Vielfalt Werner Persys zeigen, der wie wenige seiner Mitstudierenden alle künstlerischen Möglichkeiten und Techniken wahrnahm, die nach 1945, nach Jahren der Verfolgung und Zerstörung, in der Kunstakademie Düsseldorf wiederentdeckt und gelehrt wurden. Schließlich war es auch Düsseldorf, wo 1910 mit der ersten Sonderbundausstellung der Weg in die Moderne einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Gezeigt werden illustrierte Texte und Textillustrationen. Mit sicherer Hand entstehen kalligrafische Kunstwerke, geschmückt mit farbigen Federzeichnungen, aquarellierte Randnotizen zu Kurzgeschichten, Holzschnitte und Tuschezeichnungen zu Gedichten, altmeisterliche Feder und Silberstiftzeichnungen. Mit seinem stillen Humor verführt er zum Lächeln, nimmt uns selbst die Angst vor Schrecken und Tod.

Bei der Ausstellungseröffnung am 3. September um 18:15 Uhr in der Bibliothekszentrale wird Dr. Volker Hochdörffer in das Werk von Werner Persy einführen. Musikalisch umrahmt wird die Feier von Maria Kulowska (Violoncello).