Wissenschaftler der Uni Trier entlarven Kunstfälscher

Dieses Bild brachte den Stein ins Rollen: Der Heidelberger Kunsthistoriker, Dr. Michael Hofbauer, fiel mit dem Kauf dieser Fälschung selbst auf den Kunstfälscher herein und sammelt seitdem zusammen mit Trierer Wissenschaftlern Material, das nun zu den Ermittlungen führte.

Die Polizei ermittelt derzeit gegen einen mutmaßlichen Fälscher von Cranach-Gemälden, zahlreiche Medien haben schon darüber berichtet. Wichtige Hinweise in dem Fall stammen von dem interdisziplinären Forschungswiki "<link http: l.facebook.com _blank>Cranach.net". Daran ist unter anderem Andreas Tacke beteiligt, Professor für Kunstgeschichte an der Universität Trier.

Der erste Kontakt zu den Ermittlern kam im Rahmen einer Tagung zustande, welche die Trierer Kunsthistoriker Dr. Birgit Ulrike Münch und Professor Andreas Tacke im Jahr 2012 veranstaltet hatten.  Bei dem Kongress zum Thema „Fälschung – Plagiat – Kopie. Künstlerische Praktiken der Vormoderne“ war unter anderem auch ein Vertreter der Abteilung Kunstfahndung des Bayerischen Landeskriminalamtes München zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Bei dieser ging es vor allem um Kunstfälschungen der Gegenwart, ausgehend von dem spektakulären Beltracci-Fall. In einem anschließenden Hintergrundgespräch machten die beiden Trierer Kunsthistoriker den Beamten auf Fälschungen von Cranach-Gemälden aufmerksam.

Auf Cranach.net haben die Kunsthistoriker, darunter auch ein Kollege aus Heidelberg, der durch einen privaten Ankauf selbst auf eine solche Fälschung hereingefallen ist, in den letzten Jahren eine ganze Reihe von mutmaßlichen Fälschungen zusammengetragen und sie schließlich der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt.