Mit einem Mentoring-Programm aus dem Corona-Tief helfen

Von „BiPart“ profitieren sowohl Schülerinnen und Schüler von Realschulen Plus als auch Lehramtsstudierende. Das Projekt wird fortgesetzt.

Zum gemeinsamen Programm gehörte auch ein Trommel-Workshop.

Während der Corona-Pandemie ist für viele Schülerinnen und Schüler das Lernen deutlich schwieriger geworden. Persönliche Kontakte waren eingeschränkt und gezielte Lernangebote fehlten. Darunter leiden besonders sozioökonomisch benachteiligte Jugendliche. Hier schafft das Mentoring-Projekt „BiPart – Du kannst mehr!“ Abhilfe. Es ist dank der Förderung durch die Nikolaus-Koch-Stiftung für alle teilnehmenden Schüler und Schülerinnen gratis.

Seit letztem Herbst begleiten Lehramtsstudierende der Universität Trier einzelne Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe bis zu den Sommerferien. Die Mentorinnen und Mentoren treffen sich mit ihren Mentees einmal pro Woche persönlich oder digital. Die Schülerinnen und Schüler werden bei der Entwicklung von Lernstrategien, bei ihren Hausaufgaben und der Vorbereitung auf Klassenarbeiten, insbesondere in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch unterstützt.

Schulische Rollenvorbilder

Doch BiPart ist mehr als eine Nachhilfe. „Gerade die Gestaltung einer anerkennenden pädagogischen Beziehung zwischen den Studierenden und ihren Mentees ist das Kernanliegen des Projektes“, erklärt Luisa Bühler von der Universität Trier. Innerhalb des Mentorings können nicht nur schulfachliche sondern auch persönliche Probleme besprochen werden. Die Jugendlichen finden so auch außerhalb ihrer Familien Ansprechpersonen und schulische Rollenvorbilder.

Die pädagogischen Beziehungen zwischen den Lehramtsstudierenden sowie den Schülerinnen und Schülern werden zusätzlich durch Projekttage gestärkt. An einem Projekttag im vergangenen Jahr konnten sich die Teilnehmenden untereinander erstmals kennenlernen. Dabei wurde mit gemeinsamen Challenges und dem Anlegen eines Blumenbeets ein spielerischer Einstieg gestaltet. Vor zwei Wochen ging es mit einem Trommel-Workshop und anschließendem Bowlingausflug weiter. Ein dritter Projekttag zum Abschluss des Mentoring-Programms ist im Sommer geplant.

Verständnis entwickeln

Aber auch die Studierenden profitieren vom BiPart-Projekt. „Es ist eine sehr gute Möglichkeit, das im Studium erlernte pädagogische Wissen mit Praxiserfahrungen zu erweitern“, erklärt Luisa Bühler. Anders als in den schulpraktischen Studien gehe es aber nicht nur um das Unterrichten. „Es gilt vielmehr, aufmerksam zuzuhören, zu ermutigen, passende Unterstützung zu geben und vor allem auch Verständnis für die Jugendlichen und ihre Lebenswelten zu entwickeln.“

Deutlich wurde im Projekt, dass die Schülerinnen und Schüler persönliche Treffen dem digitalen Mentoring vorziehen. Trotzdem soll das Mentoring zukünftig noch digitaler werden. So meint Bühler: „Wir müssen noch viel besser darin werden, Bildung für ein Leben in der digitalen Gesellschaft didaktisch zu denken und umzusetzen.“ Dies könne auch jenseits der Corona-Pandemie eine Chance sein, Schülerinnen und Schülern neue Bildungschancen zu ermöglichen.

Bereits in diesem Jahr wird das Projekt in die nächste Runde gehen. Wenn im Juli die erste zehnmonatige Mentoringphase abgeschlossen sein wird, können sich wieder neue Realschülerinnen und Realschüler sowie Lehramtsstudierende für das Projekt anmelden.

Weitere Informationen

Kontakt

Prof. Dr. Sabine Klomfaß
Schulpädagogik - Projektleitung
Mail: klomfassuni-trierde
Tel. +49 651 201-2380

Luisa Bühler
Ansprechpartnerin
Mail: bipartuni-trierde
Tel. +49 651 201-3213