Mobile Beratungsstelle zu fetalem Alkoholsyndrom

Das im „Universität Trier Intrapreneurship Lab“ (UnTIL) entwickelte Projekt der LIVE Soziale Chancen e.V. wird mit knapp einer halben Million gefördert.

Ideenentwicklung
In den UnTIL-Workshops an der Universität Trier lernen Teilnehmende alles über soziale Innovationen. Foto: Coloubox.de

Bisher waren Trier und die Region ein weißer Fleck für Menschen mit fetalem Alkoholsyndrom (FAS), die Hilfe gesucht haben. Die nächstgelegene Beratungsstelle befindet sich in Münster. Ulrike Mai vom Jugendhilfeträger LIVE Soziale Chancen e.V. hat das Problem erkannt. Bei der Entwicklung einer Lösung hat sie das „Universität Trier Intrapreneurship Lab“ (UnTIL) unterstützt. Nun wird ihr Projekt mit rund 470.000 Euro durch die Stiftung Herzenssache gefördert. Ab 2023 kann die mobile Beratungsstelle für FAS-Betroffene und Angehörige starten.

Fetales Alkoholsyndrom bezeichnet ein Spektrum vorgeburtlich entstandener Schädigungen eines Kindes durch von der schwangeren Mutter konsumierten Alkohol. Dieser Alkoholkonsum in der Schwangerschaft hat für die betroffenen Kinder lebenslange Folgen, sodass nicht nur im Kindesalter, sondern auch für Jugendliche und Erwachsene Unterstützung notwendig ist.

„Wir freuen uns sehr, dass ein bei uns im Labor UnTIL entwickeltes Projekt jetzt durch die Förderung in die Umsetzung gehen kann“, sagt Andreas Schröer, Professor für Organisationspädagogik an der Universität Trier und Leiter von UnTIL. „Eine innovative Idee, die Menschen hilft, an den Start zu bringen, ist nicht leicht. Es braucht viel Wissen – von sozialen Aspekten bis zu tragfähigen Finanzierungsmodellen.“

„Die Resultate der UnTIL-Workshopreihe haben unseren Denk- und Planungsprozess auf jeden Fall bereichert und uns sicherer gemacht. Dass wir nun loslegen können, ist das sichtbare Ergebnis.“

Genau dieses Wissen vermitteln die Workshops im Labor UnTIL. In sechs Workshops über einen Zeitraum von neun Monaten arbeiten Mitarbeitende regionaler Sozialunternehmen an eigenen Innovationsprojekten für ihre Organisationen. Sie lernen gesellschaftliche Probleme und den dahinterstehenden Bedarf und die Unterstützungswünsche von Menschen zu erkennen. Die Teilnehmenden suchen unter Anleitung nach Lösungsideen und entwickeln ein Geschäftsmodell. Bei der abschließenden Präsentation werden die sozialen Dienstleistungsmodelle dann noch einmal kritisch beleuchtet.

Auch Ulrike Mai von LIVE Soziale Chancen e.V. hat an der UnTIL-Workshopreihe teilgenommen. Die grobe Idee für eine mobile FAS-Beratungsstelle gab es im Verein schon vorher. Dennoch war die Laborteilnahme für Ulrike Mai ein Erfolg: „Die Resultate haben unseren Denk- und Planungsprozess auf jeden Fall bereichert und uns sicherer gemacht. Dass wir nun loslegen können, ist das sichtbare Ergebnis.“

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Kontakt

Prof. Dr. Andreas Schröer
Universität Trier Intrapreneurship Lab (UnTIL)
Mail: schroeeruni-trierde
Tel. +49 651 201-2379