Vorwort

Der vorliegende Band enthält zehn Beiträge von Autoren, die als eingeladene Teilnehmer der Semantik-Sektion des Deutschen Germanistentags 1982 vom 3. bis 6. Oktober 1982 in Aachen Vorträge aus ihrem jeweiligen Arbeits- und Forschungsgebiet zum Rahmenthema "Bedeutungskonstitution. Beschreibung, Analyse und Simulation von Sprachproduktions- und Verstehensprozessen" gehalten haben. Die Arbeitsgruppe war der Erörterung von Problemen der Prozeduralen Semantik gewidmet, um Grundlagen und Weiterentwicklungen dieses - für die linguistische Forschung aktuellen - Neuansatzes in der Semantik vorzustellen und zu diskutieren. Das Treffen knüpfte damit bewußt an frühere Diskussionsrunden an, in denen man sich mit einer ähnlichen Thematik beschäftigt hatte. Hierzu gehörte etwa die von H.J. Eikmeyer und H. Rieser organisierte Sektion Wortbedeutung auf dem 3. Internationalen Kolloquium der Deutschen Gesellschaft für Semiotik (DGS) im Oktober 1981 in Hamburg und die von Th. Ballmer initiierte Arbeitsgruppe Modelle der Bedeutungsbeschreibung auf der 4. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) im März 1982 in Köln. Dort schon aufgeworfene aber eher peripher gebliebene Fragen und Probleme der kognitiven Rahmenbedingungen, der explikativen Theorienbildung und/oder der empirischen Überprüfbarkeit bedeutungskonstituierender Prozesse, ihrer Beschreibung, Analyse, Modellierung und Simulation standen daher in Aachen im Mittelpunkt und konnten während der vier ganztägigen Sitzungen anhand der Referate in einem übergreifenden Zusammenhang prozeduraler Ansätze (auch benachbarter Disziplinen) diskutiert werden.

Als Organisator der Arbeitsgruppe und Leiter der Diskussionsrunden gilt mein Dank den Teilnehmern, die durch ihre Referate und Diskussionsbeiträge das Aachener Treffen zu einer erfolgreichen, weil anregenden Veranstaltung gemacht haben. Als Herausgeber dieses Bandes möchte ich den Autoren für die pünktliche Ablieferung der durchweg überarbeiteten, die Diskussionserträge berücksichtigenden und zum Teil stark erweiterten schriftlichen Fassungen ihrer Beiträge danken sowie auch dafür, daß sie die durch die Belastungen einer für mich schwierigen beruflichen Situation entstandene Verzögerung im Erscheinen des nun vorliegenden Bandes mit soviel Verständnis und Geduld hingenommen haben. In ganz besonderem Maße gilt dies für Janos S. Petöfi, dessen persönliche Nachsicht nur von den Zwängen seiner Terminplanung als Herausgeber dieser Reihe begrenzt wurde.