Forschungsprojekte

Auf dieser Seite sind Forschungsprojekte aufgeführt und beschrieben, die an der Professur für Digital Humanities derzeit laufen oder in der Vergangenheit abgeschlossen wurden. Mehrere dieser Projekte werden gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum – Trier Center for Digital Humanities durchgeführt. 

Laufende Projekte

NFDI-Konsortium Text+ (GWK / DFG, 2021-2026)

Textplus

Dem Verbund „Text+“ im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) gehören mehr als 30 Partner aus universitären sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Gedächtniseinrichtungen an. Das antragstellende Leibniz-Institut für Deutsche Sprache Mannheim koordiniert das Vorhaben zusammen mit den vier mitantragstellenden Institutionen: die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, die Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt/Leipzig, die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen sowie die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste. Die NFDI soll in Form eines wissenschaftsgetriebenen Prozesses forschungsrelevante Datenbestände systematisch erschließen, sichern, zugänglich machen und verknüpfen. Insgesamt beabsichtigen Bund und Länder, bis zu 30 Konsortien über alle wissenschaftlichen Disziplinen hinweg zu fördern. 

Das „Kompetenzzentrum – Trier Center for Digital Humanities" (TCDH) an der Universität Trier bringt seine langjährige Expertise als beteiligte Inistitution in zwei Bereichen in das Text+-Konsortium ein. Erstens im Bereich der digitalen lexikalischen Ressourcen: Hier entwickeln wir insbesondere Lösungen für die weitere Vernetzung digital vorliegender bzw. entstehender Wörterbücher und Nachschlagewerke, insbesondere bezüglich der sprachhistorischen, dialektalen und literarischen Wortschatzerschließung Wörterbücher des Neuhochdeutschen. Zweitens im Bereich der Sammlungen: Hier wird der Schwerpunkt unserer Arbeit auf dem Prinzip der "abgeleiteten Textformate" für die Nutzung und Publikation urheberrechtlich geschützter textueller Materialien liegen. Weitere Informationen auf der Text+Homepage. 

Computational Literary Studies Infrastructure (CLS INFRA | Horizon 2020, 2021-2025)

Die Computational Literary Studies (CLS) als Teilgebiet der Digital Humanities sind sehr traditionsreich, haben sich zugleich aber in den letzten 5-10 Jahren zahlreiche neue Betätigungsfelder sowie neue Methoden erschlossen. Ziel des europäischen Verbundprojekts CLS INFRA ist es, die Entwicklung dieses innovativen Arbeitsfelds insbesondere in seiner europäischen, mehrsprachigen Dimension zu unterstützen. Das Projekt fördert die Konsolidierung, Integration und Weiterentwicklung nationaler, regionaler und institutioneller Bemühungen um einen gemeinsamen und nachhaltigen Zugang zu hochwertigen Daten, Werkzeugen und Wissen für die CLS. Innerhalb des Verbundvorhabens liegt in Trier die Leitung des Arbeitspakets 3 zum Thema Methodological Considerations of CLS. Das Projekt wird von Christof Schöch koordiniert und ist am TCDH angesiedelt. Weitere Informationen auf der Projekthomepage

Beyond Words. Semantische und mehrteilige distinktive Merkmale für die Untersuchung literarischer Untergattungen (DFG, 2024-2026)

Logo Zeta

Das Projekt "Beyond Words" zielt darauf ab, das Studium der Literatur voranzutreiben, indem computergestützte Techniken zur Analyse zeitgenössischer französischer Romane eingesetzt werden, wobei der Schwerpunkt auf Science Fiction, Krimis und sentimentalen Romanen liegt, aber auch englische Texte berücksichtigt werden. Ziel ist es, die Lücke zwischen den statistischen Merkmalen, die diese literarischen Subgenres definieren, und einem nuancierteren, interpretativen Verständnis ihrer einzigartigen Qualitäten zu schließen. Dies wird erreicht, indem komplexe linguistische Merkmale aus den Texten extrahiert werden, die einen umfassenderen semantischen Einblick bieten als die bloße Wortanalyse, indem detaillierte, flexible Profile dieser Subgenres erstellt werden und indem sowohl qualitative als auch quantitative Methoden eingesetzt werden, um die Relevanz und Interpretierbarkeit der identifizierten Merkmale zu bewerten. Wir möchten mit diesem innovativen Ansatz einen Beitrag zu den Computational Literary Studies leisten wird, indem wir die Methoden zur Analyse von Texten verbessern und das konzeptionelle Verständnis von literarischen Subgenres vertiefen. – Das Projekt ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms "Computational Literary Studies" (SPP 2207). Das Vorhaben ist an der Professur für Digital Humanities und dem Trier Center for Digital Humanities angesiedelt. Es wird von der DFG von Juni 2020 bis Mai 2023 gefördert (Projektnummer 424211690).

Weitere Informationen zum Projekt unter https://zeta-project.eu/ sowie zum Schwerpunktprogramm unter https://dfg-spp-cls.github.io/.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Distant Reading for European Literary History (COST, 2017-2021)

Die COST Action "Distant Reading for European Literary History" (CA 16204) hat zum Ziel, ein lebendiges und vielfältiges Netzwerk von Forscherinnen und Forschern zu bilden, die gemeinsam die Ressourcen und Methoden entwickeln, um neue Sichtweisen auf die Europäische Literaturgeschichte zu ermöglichen. Dafür wird insbesondere eine umfangreiche, mehrsprachige Sammlung literarischer Texte aufgebaut (European Literary Text Collection / ELTeC). Das Projekt wird von Christof Schöch koordiniert und von der COST Association mit EU-Mitteln aus Horizon 2020 gefördert, wobei die Laufzeit Dezember 2017 bis November 2021 ist. Weitere Informationen auf der Webseite der Action.

Computergestützte literarische Gattungsstilistik (CLiGS | BMBF, 2014-2020)

Die e-Humanities-Nachwuchsgruppe setzt quantitative Methoden der Textanalyse für die Arbeit mit französischen, spanischen und italienischen literarischen Texten ein. Bis September 2017 lag die Leitung der Gruppe bei Christof Schöch, zwischenzeitlich wurde die Leitung von Katrin Betz, Robert Hesselbach bzw. Steffen Pielström übernommen. Die Gruppe ist am Lehrstuhl für Computerphilologie der Universität Würzburg angesiedelt und wird vom BMBF in der Zeit von April 2014 bis März 2020 gefördert (FKZ 01UG1408 und 01UG1508). Weitere Informationen auf der Webseite der Gruppe.

"Strategien für die Nutzbarmachung urheberrechtlich geschützter Textbestände für die Forschung durch Dritte“ (DFG, 2019-2020)

Die Workshop-Reihe „Strategien für die Nutzbarmachung urheberrechtlich geschützter Textbestände für die Forschung durch Dritte“ wird von Prof. Benjamin Raue (IRDT) und Prof. Christof Schöch (TCDH) organisiert und schließt an die Tagung zum Thema "Text und Data Mining in Wissenschaft, Recht und Gesellschaft vom Mai 2018 an. Die Workshops haben am 28.11.2019 und 17.01.2020 in Trier stattgefunden und wurden durch die DFG im Rahmen des LIS-Programms gefördert.

Enhanced Metadata for Improved Precision and Validation in Analytical Sylometry (DAAD, 2018-2019)

Das internationale Kooperationsprojekt hat zum Ziel, stilometrische Verfahren durch den Einsatz detaillierter Metadaten zu erweitern. Das Projekt wird von Christof Schöch koordiniert, weiterer Beteiligte auf deutscher Seite sind Fotis Jannidis und José Calvo Tello (Universität Würzburg). Die Austauschpartner in Australien sind Hugh Craig und Rebecca Beirne (University of Newcastle). Das Projekt wird vom DAAD im Rahmen des Programmes Personenbezogener Projektaustausch Australien (PPP) gefördert. Die Laufzeit des Projekts ist März 2018-Oktober 2019 (Projekt-ID 57388420).

Zeta und Konsorten. Distinktivitätsmaße für die Digitalen Literaturwissenschaften (Zeta and Company | DFG, 2020-2023)

Distinktivitätsmaße dienen dazu, diejenigen Wörter (oder andere Merkmale) einer Textgruppe zu identifizieren, die für diese Gruppe im Vergleich zu einer zweiten Textgruppe charakteristisch sind. In diesem Vorhaben geht es um die Modellierung, Implementierung, Evaluation, Nutzung und Dissemination verschiedenartiger Distinktivitätsmaße, die in den digitalen Literaturwissenschaften eingesetzt werden können. Das Projekt ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms "Computational Literary Studies" (SPP 2207). Das Vorhaben ist an der Professur für Digital Humanities und dem Trier Center for Digital Humanities angesiedelt. Es wird von der DFG von Juni 2020 bis Mai 2023 gefördert (Projektnummer 424211690). Weitere Informationen zum Projekt unter https://zeta-project.eu/ sowie zum Schwerpunktprogramm unter https://dfg-spp-cls.github.io/.

Mining and Modeling Text: Interdisziplinäre Anwendungen, informatische Weiterentwicklung, rechtliche Perspektiven (MiMoText | Forschungsinitiative, 2019-2022)

Das Vorhaben befasst sich mit der automatischen Extraktion, Strukturierung und Vernetzung von Fachinformationen aus Text- und Datensammlungen sowie mit der Nutzung solcher Informationsnetzwerke für die Beantwortung geisteswissenschaftlicher Fragestellungen. Kernanliegen ist es, interdisziplinäre Lösungsansätze zu entwickeln, wobei konzeptuelle, geisteswissenschaftliche, informatische, rechtliche und infrastrukturelle Fragestellungen und Verfahren ineinandergreifen. Erster Anwendungskontext ist die deutsche und französische Literaturgeschichte, die Übertragbarkeit der Verfahren auf andere Disziplinen wird aber von Anfang an mitgedacht. Das Vorhaben berücksichtigt dabei unterschiedliche Arten von Texten: von leicht strukturierten Texten (bspw. bibliografische Verzeichnisse) über geisteswissenschaftliche Sachtexte (bspw. literaturgeschichtliche Fachliteratur) bis hin zu literarischen Texten (bspw. Romane). Das Vorhaben ist am Trier Center for Digital Humanities der Universität Trier angesiedelt. Gefördert wird es im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz im Zeitraum Juli 2019 bis Juni 2022. Sprecher des Vorhabens ist Prof. Dr. Christof Schöch, stellvertretende Sprecherin ist Prof. Dr. Claudine Moulin. Weitere Informationen: https://mimotext.uni-trier.de/