Die Geoarchäologie - ein interdisziplinäres Forschungsfeld
Die Geoarchäologie ist ein interdisziplinär ausgerichtetes Forschungsfeld von Geowissenschaften und Archäologie. Die Geoarchäologie untersucht historische Mensch-Umweltbeziehungen und archäologische Fragestellungen mit geowissenschaftlichen Methoden.
Vor allem fächerübergreifende Forschungen zur Rekonstruktion historischer und prähistorischer Landschaften und der Einfluss des Menschen auf die Umwelt stehen im Mittelpunkt der Geoarchäologie. Zur Analyse der Mensch-Umwelt-Beziehungen gehört beispielsweise die Bodenkunde, aber auch die rechnergestützte Auswertung räumlicher Daten wie Karten, Luftbildaufnahmen, Geländemodelle und LiDAR-Daten (= LightDetection and Ranging).
An der Universität Trier ist die Geoarchäologie in Forschung und Lehre in den Fächern Klassische Archäologie (FB III) und Bodenkunde, Geobotanik, Geoinformatik und Umweltfernerkundung, Physische Geografie (FB VI) vertreten. Aus den Kooperationen entstanden zwei Diplomarbeiten (Physische Geografie), sechs Bachelorarbeiten (Bodenkunde 2, Geobotanik 1, Geoarchäologie 3), drei Masterarbeiten (Archäometrie 1, Bodenkunde 1, Geoinformatik 1) und zwei Bachelorarbeiten im Fach Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Langjährige Forschungen werden im Umfeld des römerzeitlichen Vicus und Gräberfeldes von Belginum, Kreis Bernkastel-Wittlich, Rheinland-Pfalz, durchgeführt (siehe Literaturhinweis unten).
Einblicke in eine interdisziplinäre Lehrveranstaltung bietet ein Bericht über die Prospektion in Belginum, die zu Beginn des Wintersemesters 2021/2022 stattfand. Außerdem trugen Feldforschungen in Los Bañales (Uncastillo, Zaragoza, Aragón, Spanien) zu mehreren Abschlussarbeiten und einer Dissertation im Fach Fernerkundung (R. Retzlaff) bei.
Literatur: Wolf-Rüdiger Teegen, Rosemarie Cordie, Philomena Over, Simon Mägdefessel, Rebecca Retzlaff and Johannes Stoffels,Archaeological prospections in the Roman vicus Belginum (Rhineland-Palatinate, Germany, 2019): https://www.eg-quaternary-sci-j.net/68/5/2019/