›Kofferfisch, Kugelfisch und Mondfisch fern des Meeres. (Re-)Präsentation maritimer Lebewesen in deutschen Fischsammlungen des 18. Jahrhunderts‹ (Arbeitstitel)

Projektleitung: Dorothee Fischer, M.A.

Im 18. Jahrhundert wurden „exotische“ Meerestiere in naturkundlichen Sammlungen, fern ihres natürlichen Habitats, als konservierte (und teilweise modifizierte) Überreste sowie in Text und Bild gesammelt und ästhetisiert den Wissenssystemen der europäischen Sammelnden eingeschrieben.
Dieses bildwissenschaftliche Promotionsvorhaben fragt danach, wie die unterschiedlichen Arten und Weisen, (vorrangig) Kugelfische zu konservieren, auf die Wissensgenese um diese Tiere einwirkten und welches Vermittlungspotential den toten Tierkörpern selbst (bis heute) zu eigen ist. Ziel ist es, Aussagen über die Rolle von Präparaten für das ichthyologische Wissen im ausgehenden 18. Jahrhundert zu treffen. Dafür werden nicht nur Repräsentationsformen der Fische – Präparate deutscher Naturaliensammlungen sowie zweidimensionale Abbildungen ihrer Artgenossen in Büchern und Bildbänden – und das damalige Wissen über dieselben beleuchtet, sondern die (Überreste der) Tiere objektnahen Analysen unterzogen und ihre Rolle an der Entstehung eines Bildes von ›dem‹ Kugelfisch ernst genommen. Die Arbeit beleuchtet damit dreierlei (Bild-)Ebenen: das Präparat als ästhetisches Objekt und Spur des lebendigen Tieres, die Relationen von Textquellen, Fischbüchern und Präparaten sowie (Wasser-)Tiere als Sammlungs- und Wissensobjekte im 18. Jahrhundert.