Der Artikel "Zu viel des Guten? Risikoneigung, Leistungsmotiv und die Leistung von Franchisenehmern" von Thorsten Semrau (Universität Trier), Tessa Willmann (audibene GmbH) und Yannick Loeppke (Universität Trier) wurde im Journal "Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis" publiziert.
Der Artikel enthüllt interessante Zusammenhänge zwischen zwei Persönlichkeitsmerkmalen - der Risikoneigung und dem Leistungsmotiv - und dem geschäftlichen Erfolg von Franchisenehmern. Beide Merkmale sind als wichtige Treiber für unternehmerischen Erfolg anerkannt. Die Ausgangshypothese ist, dass zu viel oder zu wenig von diesen Eigenschaften nicht unbedingt zum Erfolg führt, sondern ihre Wirkung auf die Geschäftsleistung in einem umgekehrten U-Verlauf darstellt. Mit anderen Worten: Eine mittlere Ausprägung der Risikoneigung und der Leistungsmotiv scheint für Franchisenehmer am günstigsten zu sein. Dank der Auswertung umfassender Daten von 276 Franchisenehmern aus 47 unterschiedlichen Franchisesystemen konnten die Forschenden die entwickelten Hypothesen weitestgehend bestätigen. Die Studienergebnisse betonen nicht nur den Wert moderater Risikoneigung und Leistungsmotiv, sondern liefern auch wichtige Anhaltspunkte für zukünftige Forschungsarbeiten und praktische Anwendungen im Bereich Franchising. Diese Einsichten sind mehr als rein akademisch; sie bieten eine wertvolle Orientierungshilfe für die Auswahl von Franchisenehmern, indem sie beleuchten, wie ein ausgewogenes Maß an Risikobereitschaft und Leistungsmotiv den Grundstein für geschäftlichen Erfolg legen kann.
Der Artikel ist unter folgendem Link zugänglich: https://datenbank.nwb.de/Dokument/1041558/?wherefrom=Magazine
Abstract: Die vorliegende Studie untersucht, wie sich Risikoneigung und Leistungsmotiv – zwei Persönlichkeitsmerkmale, die mit unternehmerischem Verhalten und Erfolg in Verbindung gebracht werden – auf die Leistung von Franchisenehmern auswirken. Konkret werden Hypothesen dazu entwickelt, warum die Beziehungen zwischen der Leistung von Franchisenehmern und a) deren Risikoneigung bzw. b) Leistungsmotiv jeweils umgekehrt U-förmig sind. Ergebnisse aus Mehrebenenanalysen anhand der Daten von 276 Franchisenehmern aus 47 Franchisesystemen unterstützen die entwickelten Hypothesen in weiten Teilen. Die Implikationen der generierten Erkenntnisse für Forschung und Praxis werden diskutiert.