Wintersemester 2018/19
Mensch und Maschine

15. Januar 2019 · 18.30 Uhr · Raum HS 10 (Campus I, Gebäude E)

eLawyer: Legal Tech als Realität und Zukunftsvision

Nico Kuhlmann (Hogan Lovells)

Die Veränderung des Arbeitsumfelds und der Berufsaussichten von Juristen durch die technische Entwicklung, insbesondere durch „intelligente“ Algorithmen, wird schlagwortartig als „Legal Tech“ bezeichnet. Legal Tech wird die Arbeit von Juristen erheblich verändern. Die Digitalisierung des Anwaltsberufs bietet Chancen, Arbeitserleichterungen und neue Berufsfelder, aber auch Risiken in solchen Bereichen, die durch die Digitalisierung ersetzt werden.

Wir haben mit Nico Kuhlmann einen Referenten gewinnen können, der zu den prominentesten Akteuren der deutschen Legal Tech Szene zählt und von Hogan Lovells mit dem Titel „Master of Innovation“ ausgezeichnet wurde.

Den Bericht zu seinem Vortrag finden Sie hier.

Die Vortragsfolien zu dem Vortrag von Herrn Kuhlmann finden Sie hier.

 

13. November 2018 · 18.30 Uhr · Raum HS 10 (Campus I, Gebäude E)

eGovernment: Automatisierte Rechtsdurchsetzung als Realität und Zukunftsvision

Philipp Fernis (Staatssekretär im Ministerium der Justiz Rheinland-Pfalz) und Prof. Dr. Meinhard Schröder (Universität Passau)


Digitalisierung und Automatisierung sollen die staatliche Rechtsdurchsetzung erheblich verbessern. Die Hoffnung: Sie ermöglichen Steuerbehörden oder der Polizei gründlichere Analysen von Risiken, eine schnelle und kostengünstige Verwaltung und Justiz und sogar Polizeiroboter, die Zwang präziser und dadurch schonender anwenden können.

Ist diese Zuversicht gerechtfertigt? Wie begrenzt das Recht das technisch Mögliche? In welchen Bereichen darf der Staat den Menschen nicht durch eine Maschine ersetzen? Diesen Fragen widmen sich die beiden Referenten aus unterschiedlichen Perspektiven.

Philipp Fernis, Staatssekretär im Ministerium der Justiz, entwirft zunächst die Vision eines Rechtsstaates, in dem weite Teile der klassischen Rechtsfindung zunehmend von Algorithmen abgelöst werden.

Prof. Dr. Meinhard Schröder, Universität Passau, zeigt anschließend den rechtlichen Rahmen der automatisierten Rechtsdurchsetzung auf.

Den Bericht zu diesem Vortrag finden Sie hier.

 

 

Sommersemester 2018:

Profiling

08. Mai 2018 · 18.30 Uhr · Raum HS 10 (Gebäude E)

Justitia ohne Augenbinde? Staatliches Profiling und Menschenrechte

Dr. Christian Djeffal

Digitale Profile sind allgegenwärtig, sie werden für Vorhersagen über das zukünftige Verhalten von Menschen genutzt – auch ohne deren Wissen. Konkret erlauben moderne Technologien der Datenanalyse Schlüsse über Menschen mit bestimmten Merkmalen und werden zunehmend auch zur Gefahrenprävention oder Strafverfolgung eingesetzt, etwa zur Bestimmung gefährlicher Personen oder bei der Entscheidung über die Strafvollstreckung. Wenn sich staatliches Handeln aber auf die Auswertung von Big-Data-Analysen durch künstliche Intelligenz stützt, kann dies das Leben von Bürgern spürbar beeinflussen. Der Vortrag wirft Licht auf mögliche Formen der Profilbildung insbesondere im Polizei- und Sicherheitsrecht und erörtert den verfassungsrechtlichen Rahmen. Inwieweit darf der Staat Entscheidungen in Ansehung der Person fällen? Muss Justitia eine Augenbinde tragen oder darf sie doch die Umrisse der Menschen mit einem Auge erspähen? Dr. Christian Djeffal ist PostDoc am Alexander-von-Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft Berlin, leitet dort das Projekt „digitale öffentliche Verwaltung“ und forscht im Schwerpunkt zu Fragen der künstlichen Intelligenz.

Die Folien des Vortrags können Sie hier ansehen und den Veranstaltungsbericht hier.

13. Juni 2018 · 18.30 Uhr · Raum HS 10 (Campus I, Gebäude E)

Individual Pricing

Prof. Dr. Franz Hofmann · Prof. Dr. Normann Lorenz

Sind individuelle Preise gerechtfertigt? Vor allem im Internet lässt sich beobachten, dass Nutzer – etwa bei der Flugbuchung – unterschiedliche Preise bezahlen müssen. Zunächst wird Prof. Dr. Normann Lorenz (Universität Trier) auf die ökonomischen Aspekte verschiedener Formen von Preisdiskriminierung eingehen. Das Recht hingegen hat diese Problematik bisher weitgehend ausgeklammert. Rechtliche Fragen zur Preisgestaltung rücken nun aber zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit und werden unter Schlagworten wie „gender pricing“, „dynamic pricing“ oder „individual pricing“ diskutiert. Darf es sein, dass Frauen für den Friseurbesuch mehr zahlen müssen als Männer, Reiche schlechtere Angebote bekommen als Ärmere oder Chips am Samstag vor der Sportschau teurer werden? Prof. Dr. Franz Hofmann, LL.M. (FAU Erlangen-Nürnberg) zeigt auf, inwieweit das geltende Recht solchen Personalisierungstendenzen beim Preis Grenzen setzt.

Vortragsfolien zu dem Vortrag von Prof. Dr. Hofmann finden Sie hier.

Wintersemester 2017/2018:

Datenschutz

05. Dezember 2017 · 18.30 Uhr · Raum HS 10 (Campus I, Gebäude E)

Datenschutz - ein verkanntes Grundrecht und seine besten Feinde

Dr. Stefan Brink (Datenschutzbeauftragter des Landes Baden-Württemberg)

Grundrechte sind in einer offenen Gesellschaft stets umkämpft - aber wenige haben so viele ausgesprochene Gegner wie das "Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung". Von der Klatschpresse bis zum Sicherheitspolitiker, aber auch New Economy und selbst Fachgerichte trachten dem modernen Grundrecht nach dem Leben - während die Schar seiner Anhänger altersgerecht zu schrumpfen scheint. Höchste Zeit für ein Plädoyer!

 

 

Zum Veranstaltungsbericht klicken Sie hier.

 

23. Januar 2018 · 18.30 Uhr · Raum HS 10 (Campus I, Gebäude E)

Forschungsdaten und Datenschutz

Dr. Florian Jotzo · Prof. Dr. Ingo J. Timm

Daten sind die Rohstoffe einer Informations- und Wissensgesellschaft. Gerade in der wissenschaftlichen Forschung haben die erhobenen Daten oft Personenbezug und fallen daher in den Anwendungsbereich des Datenschutzrechts, etwa wenn Twitter-Streams analysiert oder Leistungsbeurteilungen von Mitarbeitern ausgewertet werden. Nach einer Einführung in die Bedeutung von Forschungsdaten von Prof. Dr. Timm vom Trierer Center for Informatics Research & Technologies wird Dr. Jotzo von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die datenschutzrechtliche Relevanz von Forschungsdaten erläutern und aufzeigen, wie Wissenschaftsfreiheit und informationelle Selbstbestimmung in Einklang gebracht werden können.

 

Hier können Sie die Folien des Vortrags von Dr. Jotzo herunterladen (zu den Folien)