Drittmittelprojekt Global Change

Das Drittmittelprojekt Global Change ist ein interdisziplinäres Projekt  an der Schnittstelle der Natur- und Rechtswissenschaften im Rahmen der Forschungsinitiative Rheinland-Pfalz, gefördert von dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur. An diesem Projekt sind die Fächer Biogeographie, Umweltmeteorologie, Bodenkunde und Rechtswissenschaften der Universität Trier beteiligt. Aufgrund des Umfangs der Fragestellungen ist das Projekt in zwei Teilprojekte gegliedert.

Nach dem EU-Schutzgebietssystem "Natura 2000" der Europäischen Union, das entwickelt wurde, um den Artenschwund aufzuhalten, sind alle EU Mitgliedstaaten verpflichtet, Schutzgebiete für bedrohte Tier- und Pflanzenarten einzurichten. Der erwartete Klimawandel kann zu drastischen Veränderungen der Artenzusammensetzung sowie zu Verlust biologischer Vielfalt führen. Zudem können sich die Grenzen der bestehenden Schutzgebiete verschieben, wodurch eine gewisse Flexibilität der Schutzgebietsgrenzen (so genannter "weicher" Schutzgebietsgrenzen) nötig wäre. Aus diesem Kontext heraus ergeben sich drei zentrale Fragenkomplexe innerhalb dieses Projekts:

  1. Welche Auswirkung hat der Klimawandel auf europäischer, nationaler und lokaler Skala?
  2. Ist das Konzept "weicher" Schutzgebietsgrenzen nach EU- und nationalem Recht eine zulässige Handlungsoption?
  3. Inwiefern beeinträchtigt der vermehrte Anbau nachwachsender Rohstoffe die Vernetzung und Funktion bestehender Schutzgebiete?

 

Das Fach Umweltmeteorologie erstellt im Rahmen des Projekts regionale, hochaufgelöste Klimasimulationen mit dem aktuellen COSMO-CLM Modell für die Region Rheinland-Pfalz, Saarland, Luxemburg und Lorraine. Die Simulationen werden eingebettet in IPCC-Szenarienläufe und erlauben das dynamische Downscaling auf eine räumliche Skala von 1.3km. Ein weiterer Fokus liegt auf Extremwertanalysen dieser Modelldaten. Die regionalen Klimasimulationen dienen als Grundlage für die Beschreibung des rezenten und zukünftigen regionalen Klimas und werden wiederum als Datengrundlage für die SDM auf lokalem Niveau genutzt. Zudem werden diese Klimamodelldaten zusammen mit den Extremwertanalysen zur Bewertung von Populationsgefährdungsanalysen verwendet.

Abb 1: COSMO-CLM Modellgebiet der 5km Läufe mit Topographie in m.
Abb 2: COSMO-CLM Modellgebiet der 1.3km Läufe mit Topographie in m.