Erfahrungsbericht meines Erasmus-Aufenthaltes in Joensuu, Finnland (2016/17)

Hannah Kruft, Umweltbiowissenschaften

Mein Aufenthalt in Finnland war die bisher aufregendste, abwechslungsreichste und schönste Erfahrung meines Lebens. Ursprünglich hatte ich einen einsemestrigen Aufenthalt in Finnland geplant, den ich auf ein zweites Semester ausgeweitet habe. Im ersten Semester (September bis Dezember) erlebt man den finnischen Sommer, alles ist bunt und voller Leben. Der erste Schnee fällt meist gegen Ende Oktober, spätestens Anfang November. Die Zeit der Nordlichterjagd beginnt. Die Temperaturen können bereits auf -20 °C sinken und die Anzahl der Sonnenstunden nimmt ab. Eine Anreise im zweiten Semester (Januar bis Mai) bietet den Vorteil, dass die Tage stetig länger werden. Der Schnee beginnt zu schmelzen und der Frühling kehrt ein. Mit etwas Glück lässt sich sogar der ein oder andere „warme“ Tag genießen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Ausprägung des Winters von Jahr zu Jahr variiert. Es lassen sich daher nur schwer genaue Aussagen über die Schneefallmenge treffen, aber eins ist sicher: Schnee werdet ihr so oder so genug bekommen.

 

Koli Nationalpark
Koli Nationalpark (Hannah Kruft)

1. Die Stadt Joensuu

Die im Osten gelegene Stadt Joensuu ist mit 75.600 Einwohnern (Stand: 2016) eine der größten Städte Finnlands. Das Gebiet wurde bereits nach Beginn der letzten Eiszeit bewohnt. Die Stadt Joensuu wurde jedoch erst 1848 von Zar Nikolaus I. gegründet. Joensuu bedeutet auf Deutsch „Flussmündung“ und liegt passenderweise am Fluss Pielisjoki, der in den See Pyhäselkä mündet.
Für Naturliebhaber ist Joensuu ein Traum, denn die Stadt ist von einer wunderschönen Landschaft umgeben. Im Sommer kann man hervorragend in dem angrenzenden See schwimmen gehen oder einfach durch die Wälder wandern.

Tipp: Mückenspray nicht vergessen

Im Spätsommer beginnt die Zeit in der Heidelbeeren und Pilze gesammelt werden können. Der Winter in Joensuu kann bis zu sieben Monate dauern und Temperaturen bis zu -30 °C erreichen. Es werden zahlreiche Wintersportaktivitäten, wie zum Beispiel Eisschwimmen, Schlittschuhlaufen, Skilanglauf und Ski, angeboten.

2. Vorbereitung

Nachdem ich mich entschieden hatte meinen ERASMUS-Aufenthalt in Joensuu zu verbringen, begann die Vorbereitung. Dies beinhaltete das Ausfüllen des Bewerbungsformulars sowie das Schreiben des Motivationsschreibens. Ein paar Wochen später fand ein kurzes Vorstellungsgespräch mit den hiesigen ERASMUS Koordinatoren des Fachbereiches VI statt. Dabei wurde mir mitgeteilt, dass meinem Aufenthalt in Joensuu, ihrerseits nichts im Wege stehen würde. Daraufhin bewarb ich mich an der University of Eastern Finland (UEF) und wartete auf eine Antwort. In der Zwischenzeit kümmerte ich mich um mein Learning Agreement. Das bedeutete zum einen, sich zu erkundigen welche Kurse an der Partneruniversität angeboten werden und zum anderen, möglichst äquivalente Kurse zu den Kursen zu finden, die ich in Deutschland hätte absolvieren müssen. Daraufhin vereinbarte ich Termine mit meinen Dozenten an der Universität Trier, um über die Anerkennung zu sprechen. Nachdem ich meine Unterschriften gesammelt hatte, musste das Learning Agreement noch vom Dekan unterschrieben und ebenfalls nach Finnland geschickt werden. Da das Kursangebot in Joensuu sehr von dem in Trier abwich, konnte ich nur 15 Creditpoints für zwei Semester anerkannt bekommen. Es war jedoch eine angenehme Lösung mein Studium etwas zu entzerren und darüber hinaus andere Bereiche kennen zu lernen sowie unbezahlbare Eindrücke zu gewinnen. Die Zusage und offiziellen Informationen und Dokumente meiner Gasthochschule trafen erst sehr spät ein. Daraufhin hieß es, möglichst schnell eine Unterkunft zu finden und die Flüge zu buchen.

3. Unterkunft

Joensuu Elli

In Joensuu gibt es eine Wohnungsverwaltung namens „Joensuu Elli“, welche bei Austauschstudenten aufgrund niedriger Preise sehr populär ist. Joensuu Elli unterhält in mehreren Stadtvierteln Gebäudekomplexe, deren Wohnungen vermietet und meistens als Wohngemeinschaften für drei bis fünf Personen genutzt werden. Es gibt eine Gemeinschaftsküche und zwei Bäder, eines mit einer Dusche und eines mit der Toilette. Es werden möblierte und unmöblierte Einzelzimmer zwischen 180,00 Euro und 230,00 Euro angeboten.

Tipp: Die Auswahl eines möblierten Zimmers kann ich euch nur empfehlen. Der Aufpreis von 17,00 Euro im Monat erspart den Kauf und Verkauf von Möbeln in den ersten und letzten Wochen und ermöglicht es so, den Fokus auf all die anderen wichtigen Dinge zu Beginn und Ende eines Auslandssemesters zu legen.

Für 20,00 Euro mehr im Monat könnt ihr zusätzlich Internet via Joensuu Elli für eure Zimmer hinzubuchen.

Tipp: Ich würde euch jedoch empfehlen eine SIM-Karte von DNA zu kaufen und diese monatlich aufzuladen. Mit 19,95 Euro monatlich, habt ihr überall grenzenloses Internet, welches beispielsweise auch zum streamen von Filmen und Serien ausgereicht hat. Falls ihr kein Handy mit Dual Sim habt und ihr auf eure Sim nicht verzichten wollt, kann ich euch ein Wifi Device empfehlen.

Des Weiteren bietet Elli die kostenlose Nutzung von Waschmaschine und Trockner an, welche man reservieren muss. Eine Sauna ist ebenfalls in jedem Gebäudekomplex zu finden. Elli bietet einmal wöchentlich eine getrennte Saunasession für Männer und Frauen an. In Karjamäentie gibt es darüber hinaus Volleyballfelder, Grills und Spielplätze.
Ich habe in Karjamäentie gewohnt, was etwa sechs Kilometer von der Universität und auf einem Hügel liegt. Anfangs gefiel mir das gar nicht, da ich keine begeisterte Radfahrerin bin. Man gewöhnt sich jedoch an alles. In Karjamäentie und Latolankatu haben während meines Aufenthaltes die meisten Austauschstudenten gewohnt. Mir persönlich hat Nuottaniementie sehr gut gefallen, da der Weg zur Universität einerseits nur drei Kilometer lang war und man dort im Winter Skilanglauf fahren konnte. Quasi von der eigenen Haustür bis zur Universität. Allgemein lässt sich sagen, dass ihr egal wo ihr wohnt, immer Austauschstudenten finden werdet. Ihr solltet euch allerdings schon darauf gefasst machen, dass ihr viel Fahrrad fahren werdet und tägliche Kilometerzahlen von bis zu 30 km keine Seltenheit sind. Natürlich hängt das davon ab, wo ihr und eure Freunde wohnen werdet.

Karjamäentie 4 C
Karjamäentie 4 C (Hannah Kruft)

Joensuu Riverside Residence

Riverside ist ein ehemaliges Hotel, welches zu einer Studentenunterkunft umgebaut wurde. Es gibt möblierte Einzel- und Doppelzimmer mit eigenen Badezimmern. Im Falle eines Doppelzimmers muss man sich das Zimmer mit einer anderen Person teilen. Die Gemeinschaftsküche wird von ca. 50 Personen und der Gemeinschaftsraum immer als „Preedrinking place“ genutzt. Langweilig wird es dort also nie. Ein Vorteil der Riverside Residence ist die zentrale Lage.

4. Reiseplanung - Anreise

Es gibt drei Möglichkeiten nach Joensuu zu gelangen:

  1. Ihr fliegt, beispielsweise von Düsseldorf aus, nach Helsinki (ca. 2 Stunden), steigt dort um und fliegt nach Joensuu (ca. 1 Stunde). Die einfachste, aber auch teuerste Anreise. Vom Flughafen in Joensuu fährt nach jedem Flieger ein Shuttle in die Innenstadt (ca. 3,00 Euro).
  2. Ihr fliegt nach Helsinki, nehmt den Zug in die Stadt (ca. 40 Minuten, ca. 6,00 Euro), von wo aus ihr mit dem Zug nach Joensuu (ca. 4 ½ Stunden, ca. 60,00 Euro) fahrt. Die längere Zugfahrt solltet ihr jedoch im Voraus buchen, da sonst ggf. kein Platz mehr frei ist. Problematisch ist es in diesem Fall, wenn ihr mehr als ein großes Gepäckstück habt, da ihr diese nur im Zwischengang abstellen könnt.
    Mehr Infos unter: https://www.vr.fi/cs/vr/en/frontpage
  3. Ihr fliegt nach Helsinki, fahrt mit dem Zug in die Stadt und nehmt von dort aus eine Tram, um zu der Bushaltestelle „Kamppi“ zu gelangen, von wo aus ihr einen Bus nach Joensuu (ca. 7 – 8 ½ Stunden, ca. 1,00 – 25,00 Euro je nach Verfügbarkeit und Angebot) nehmt. Dies ist die günstigste Alternative. Die Busfahrt sollte ebenfalls im Vorhinein gebucht werden. Empfehlen kann ich euch den Nachtbus, da man dort einige Stunden verschlafen kann.
    Mehr Infos unter: https://matkahuolto.fi/en/ und http://www.onnibus.com/en/index.htm

5. Studium an der Gasthochschule

Die University of Eastern Finland, kurz UEF, ist seit 2010 ein Zusammenschluss von drei Campus (Kuopio, Savonlinna und Joensuu). Es studieren rund 15.000 Studenten an der UEF, davon etwa 8.000 in Joensuu und jährlich weitere 600 Austauschstudenten.

Uni-System

Die Semester finden in Finnland von September bis Dezember und von Januar bis Mai statt. Dementsprechend gibt es im Winter keine langen Semesterferien, während der Sommer hingegen frei ist. Einwöchige Weihnachts- und Osterferien gibt es dennoch.
Da die Universität verschiedene Austauschprogramme anbietet, ist Englisch die Unterrichtssprache vieler Fächer.

Tipp: Werden Kurse auf Finnisch angeboten, die euch interessieren, könnt ihr den jeweiligen Dozenten anschreiben und fragen, ob die Unterrichtsprache auf Englisch gewechselt werden kann oder ihr englische Unterlagen bereitgestellt bekommt.

Anders als in Deutschland wird in Finnland in Blöcken unterrichtet. Das bedeutet, dass man ein- bis dreiwöchig Vorlesungen und Exkursionen besucht. Anschließend wird das gelernte Wissen in einer Klausur abgefragt. Diese sind meist so aufgebaut, dass man zum Beispiel fünf Fragen erhält und davon vier im Umfang einer Seite bearbeitet. Es gibt meist drei Prüfungstermine (innerhalb von acht Wochen) sowie die Termine des „General Examination days“. Das bedeutet, dass man einmal im Monat jede beliebige Klausur in einem Zeitfenster von vier Stunden schreiben kann. Für Klausuren muss man sich an der UEF nicht anmelden und man kann die Klausuren beliebig oft mitschreiben, ebenfalls, um sich in der Note zu verbessern. In vielen Fächern muss man anstelle einer Klausur Hausarbeiten zwischen zwei und fünfzehn Seiten schreiben. Häufig mussten zudem Poster erstellt und Präsentationen gehalten werden. Darauf haben die finnischen Dozenten besonderen Wert gelegt.

Allgemein lässt sich sagen, dass man in engem Kontakt mit den Dozenten steht. Solltet ihr Fragen oder Probleme haben, wendet euch immer an den entsprechenden Dozenten, die werden euch zu 100 Prozent helfen.

Das studentenfreundliche System der UEF hat mir sehr gut gefallen, da die Lernziele erreicht wurden und das Studium im Ganzen nicht so stressig wie in Deutschland ist. Mir hat die Entzerrung der Prüfungen sowie die Möglichkeit die Klausur zu wiederholen, wenn man einen schlechten Tag oder mal nicht genug gelernt hat, sehr gefallen.

Hochschulinformationssystem

In der Einführungswoche bekommt ihr einen Systemzugang freigeschaltet. Erst mit diesem könnt ihr euren Stundenplan erstellen und erhaltet Zugang zu den Computern und Internet an der UEF. Weboodi ist das System, in dem ihr Einsicht über das Kursangebot und eure Noten erhaltet (= Porta). In Moodle laden die Dozenten alle kursrelevanten Daten hoch (= StudIP) und in Lukarit könnt ihr euch euren Stundenplan erstellen.

Bibliothek

Wenn ihr euch Bücher in der Bibliothek ausleihen möchtet müsst ihr online oder an der Info in der Bibliothek eine Bibliothekskarte bestellen. Drucker und Scanner findet ihr ebenfalls in der Bibliothek.

Student Union

Bei eurer Registrierung an der Universität werdet ihr gefragt, ob ihr der Student Union beitreten wollt. Der Preis für ein Semester liegt ungefähr bei 64,00 Euro und der für zwei bei 104,00 Euro. Vorteile sind, dass ihr eine Studentenkarte erhaltet, mit der ihr Ermäßigungen in den beteiligten Mensen Joensuus (2,45 Euro für das Studentenmenü inklusive Salat, Brot, ein Glas Milch oder Saft) und bei Bus- und Zugverbindungen (50 %) bekommt. Darüber hinaus könnt ihr kostenlos den Student Health Service nutzen, welcher im Aurora Gebäude zu finden ist. Das bedeutet, dass ihr kostenlos von Krankenschwestern und Ärzten behandelt werdet, wenn ihr krank seid.

ESN

ESN könnt ihr nur beitreten, wenn ihr bereits Mitglied der Student Union seid. ESN veranstaltet viele Events für Austauschstudenten wie beispielsweise die „Get to know each other party“, das „International Dinner“, bei dem Snacks der jeweiligen Länder von Landsleuten gekocht und präsentiert werden, sowie „ESN goes sledging“, „Music evening“, „Cosmic bowling“ und weitere. Darüber hinaus bietet ESN Reisen nach Stockholm, St. Petersburg, zu den Lofoten und Lappland an. Ich würde euch eine Reise nach Lappland empfehlen, da dort die Wahrscheinlichkeit Nordlichter zu sehen am höchsten ist. Alternativ könnt ihr die Trips natürlich auch selbst organisieren.
ESN verteilt am Anfang des Semesters „Welcome Bag‘s“ für zwei Euro. Da sind Coupons, freie Eintrittskarten für Clubs, ein Kugelschreiber, Kalender und manchmal auch die DNA Sim-Karten enthalten.

Sprachkurse

Wie ihr vielleicht in früheren Erfahrungsberichten gelesen habt, haben viele Studenten vor Beginn der Vorlesungszeit einen Finnisch-Sprachkurs belegt. Dieser wurde 2016 / 2017 nicht angeboten. Als Alternative bietet die UEF Sprachkurse, sogenannte „Survival Finish“ Kurse und die Stadt Joensuu Sprachkurse an, die ihr kostenlos besuchen könnt.

6. Alles rund um Joensuu

Fortbewegung

Fahrrad:

Beinahe alle Austauschstudenten haben sich ein Fahrrad besorgt. Mieten kann man Fahrräder bei „Kansalaistalo“ (http://www.kansalaistalo.fi/?page_id=137) für ca. 40,00 Euro pro Semester in der Innenstadt. Reparaturen und Fahrradwechsel falls nötig sind im Preis inklusive.

Tipp: Bei Ankunft solltet ihr euch direkt darum kümmern, da die guten Fahrräder schnell vergriffen sein werden.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit eines der vielen Angebote wahrzunehmen und ein eigenes Fahrrad zu kaufen. Die Preise dafür liegen zwischen 40 und 80 Euro. Allerdings müsst ihr einplanen, dass ihr das Fahrrad vor der Abreise wieder verkaufen und euch während der Nutzung selbst um Reparaturen und Wartung kümmern müsst. Ich habe mir ein Fahrrad gemietet und war völlig zufrieden. Des Weiteren solltet ihr beachten, dass ihr euch Fahrradlampen besorgt, da ihr sonst von der Polizei angehalten werden könnt und eine Strafe von 40,00 Euro bezahlen müsst. Eine adäquate Lampe könnt ihr beispielsweise für 5,00 Euro im Clas Ohlson (Elektronikgeschäft) in der Innenstadt kaufen. Zudem erhaltet Ihr in der Universität und bei Infoveranstaltungen kostenlose Reflektoren, die ihr nutzen solltet.

Bus:

Die Buskosten sind in Finnland trotz Studentenrabatt mit 50,00 Euro pro Monat recht hoch. Alternativ gibt es die Möglichkeit eine wiederaufladbare Karte für 3,50 Euro zu kaufen und kleinere Geldbeträge wie beispielsweise 20,00 Euro aufzuladen. Pro Fahrt zahlt ihr dann 2,00 Euro, an Stelle von 2,00 oder 3,80 Euro (Uhrzeitenabhängig). Fahrräder mitzunehmen kostet nochmal 2,00 Euro extra. Die Tickets sind jeweils 60 Minuten gültig.
Um euch eine Monatskarte zu kaufen müsst ihr im „Carelicum“, die örtliche Touristeninformation, eine elektronische wiederaufladbare Karte kaufen und dann den Preis für einen Monat, der um die 50,00 Euro liegt, aufladen.

Freizeit

Wer befürchtet, dass es ihm / ihr in Finnland langweilig werden wird, der täuscht sich. Falls doch, geht raus und erkundet die Gegend. Ihr könnt das ganze Jahr durchgehend grillen, abends Bowling-, Koch- und / oder Filmabende machen, reisen und beispielsweise Hockey-Spielen besuchen.

Sport

Joensuu bzw. die Student Union bietet gegen einen Aufpreis viele Sportarten an. Darüber hinaus könnt ihr euch Skier, Schlittschuhe und Schlitten ausleihen. In Joensuu kann man natürlich auch schwimmen gehen.

Sehenswertes

Carelicum: Neben der Funktion als Touristeninformation ist das Carelicum ebenfalls ein Nordkarelisches Museum.
Carelicum: Neben der Funktion als Touristeninformation ist das Carelicum ebenfalls ein Nordkarelisches Museum. (Hannah Kruft)
Kunstgalerie: Die Kunstgalerie besteht aus einer überdauernden und temporären Ausstellung, wo beispielsweise auch Künstler aus Joensuu vertreten sind.
Kunstgalerie: Die Kunstgalerie besteht aus einer überdauernden und temporären Ausstellung, wo beispielsweise auch Künstler aus Joensuu vertreten sind. Tipp: Freitags ist der Eintritt ab 14 Uhr frei. (Hannah Kruft)
Handicrafts: In Joensuu gibt es einen Stadtteil, in dem vor allem handgearbeitete Produkte verkauft werden.
Handicrafts: In Joensuu gibt es einen Stadtteil, in dem vor allem handgearbeitete Produkte verkauft werden. (Taitokortteli – Koskikatu 1, 80100 Joensuu) (Hannah Kruft)
Evangelisch-Lutherische Kirche: Neogotischer Kirchenbau des Architekten Josef Stenbäck aus dem Jahr 1903.
Evangelisch-Lutherische Kirche: Neogotischer Kirchenbau des Architekten Josef Stenbäck aus dem Jahr 1903. (Hannah Kruft)
Orthodoxe Kirche aus Holz.
Orthodoxe Kirche aus Holz. (Hannah Kruft)
Hafen.
Hafen (Hannah Kruft)

Natur

Wenn ihr in der Natur unterwegs seid, bitte nicht vergessen: Das sogenannte Jedermannsrecht erlaubt Menschen unter anderem sich frei in der Natur zu bewegen, zu angeln und zu campen. Jedoch gilt die Regel, der Natur nicht zu schaden und alles wie aufgefunden zu hinterlassen!

Utransaari: Die Inseln Utransaari sind ein öffentliches Erholungsgebiet mit drei Lagerfeuerstellen, von denen man einen einzigartigen Blick auf Sonnenuntergänge und Nordlichter hat.
Utransaari: Die Inseln Utransaari sind ein öffentliches Erholungsgebiet mit drei Lagerfeuerstellen, von denen man einen einzigartigen Blick auf Sonnenuntergänge und Nordlichter hat. (Hannah Kruft)
Kalmonkatiska Cottage: Hier handelt es sich um eine Grillhütte, die man für Veranstaltungen mieten kann. Das Gebiet um die Hütte bietet zudem viele Outdoor Grillplätze und der Wald beheimatet viele Tier- (Schwarzspecht), Pflanzen- und Pilzarten. Dieser Stadtteil ist bekannt für seine Erholungsfunktion und bietet die Möglichkeit wunderschöne Sonnenuntergänge zu sehen.
Kalmonkatiska Cottage: Hier handelt es sich um eine Grillhütte, die man für Veranstaltungen mieten kann. Das Gebiet um die Hütte bietet zudem viele Outdoor Grillplätze und der Wald beheimatet viele Tier- (Schwarzspecht), Pflanzen- und Pilzarten. Dieser Stadtteil ist bekannt für seine Erholungsfunktion und bietet die Möglichkeit wunderschöne Sonnenuntergänge zu sehen. (Hannah Kruft)
Noljakka Vogelobservationsturm: In dem nördlich gelegenen Stadtteil Noljakka gibt es einen Erholungsbereich mit Strand und schönen Wegen zum Spazieren, sowie einen Vogelobservationsturm, von dem aus viele Arten beobachtet werden können.
Noljakka Vogelobservationsturm: In dem nördlich gelegenen Stadtteil Noljakka gibt es einen Erholungsbereich mit Strand und schönen Wegen zum Spazieren, sowie einen Vogelobservationsturm, von dem aus viele Arten beobachtet werden können. (Hannah Kruft)

Gastronomie

Restaurants:

  • Pizzeria Roihu: (Yläsatamakatu 9, 80100 Joensuu)
  • Local Bistro: (Koskikatu 9, 80100 Joensuu) Probiert den Elch Burger! (ca. 20,00 Euro)
  • Pizza Da Marco: (Nuottaniementie 2, 80140 Joensuu) Probiert die Nutella Pizza!

Café:

  • Coffee House Vaakuna, Joensuu: (Torikatu 20, 80100 Joensuu) Probiert die Bagel’s!
  • Kahvila&Kakkukauppa Houkutus: (Torikatu 24, 80100 Joensuu)
  • Hyve&Pahe: (Kauppakatu 27, 80100 Joensuu)
  • Mokkamaa: (Kauppakatu 25, 80100 Joensuu) Das Mokkamaa ist ein kleines Tee- und Kaffeehaus. Der Verkaufsbereich ist im vorderen Teil des Ladens und die Sitzecke im hinteren Bereich. Der Preis für eine Tasse Tee oder Kaffee liegt unter 2,00 Euro und ist damit vergleichsweise sehr günstig. Des Weiteren kann man dort köstliche belgische Pralinen kaufen.

Nachtleben

Allgemein gilt in finnischen Clubs und Bars die Ausweispflicht! Akzeptiert werden nur Personalausweise oder Reisepässe. Anstelle einer Eintrittsgebühr muss man häufig eine Garderobengebühr von bis zu 4,00 Euro zahlen. Um 3:30 / 4:00 Uhr müssen alle Clubs aufgrund der Gesetzlage schließen.

Second-Hand

Joensuu hat einige Second-Hand-Läden, in denen ihr allerlei Nützliches und Dekoration für eure Zimmer kaufen könnt (Lampen, Gardinen, Kissen, etc.).

  • Fida Joensuu (Torikatu 19, 80100 Joensuu, Finnland)
  • Valintakirppis (Teollisuuskatu 4, 80100 Joensuu, Finnland)
  • SPR Kontti (Voimatie 10, 80100 Joensuu, Finnland)

Sauna

Saunabesuche gehören zum Alltag der Finnen und mit der Zeit auch zu eurem. Dabei gehen Männer und Frauen immer getrennt voneinander nackt saunieren, es sei denn sie tragen Badekleidung, wie beispielsweise in der Polar Bear Sauna.
Die Polar Bear Sauna ist eine öffentliche Sauna, welche direkt am See liegt. Im Winter kann man dort Eisschwimmen gehen. Anschließend kann man dort auch grillen. Der einmalige Eintritt kostet 6,00 Euro (Münzzahlung), ein Jahresticket 96,00 Euro.

Polar Bear Sauna
Polar Bear Sauna (Hannah Kruft)

7. Reisen

Wenn ihr gerne reist würde ich euch empfehlen eine Tour durch die baltischen Staaten zu machen (Joensuu ⇒ Helsinki ⇒ mit der Fähre nach Tallinn ⇒ mit dem Bus nach Riga und Vilnius), nach Stockholm zu fahren und euch Lappland anzuschauen. Ein Ausflug nach St. Petersburg bietet sich ebenfalls an, da man mit der Fähre für 72 Stunden ohne ein Visum einreisen kann. Vergesst auch nicht euch die in der Nähe liegenden Nationalparks anzuschauen (z. B. Koli-Nationalpark, Linnansaari Nationalpark) und finnische Städte, wie Helsinki, Turku und Tampere.

8. Kultur

Ihr solltet generell darauf achten, dass ihr Finnen immer höflich gegenübertretet und ihnen Platz lasst. Das klingt im ersten Moment etwas komisch, aber die Faustregel, eine „Armlänge Abstand“ zu halten, trifft auf viele Finnen zu. Darüber hinaus scheinen sie manchmal sehr schüchtern und zurückhaltend zu sein. Das ändert sich aber mit der Zeit. Ebenso ist es in einem Gespräch normal auch mal zu schweigen. Die peinliche Stille gibt es dort nicht. Ein weiterer Tipp ist, wenn ihr zu Besuch bei Finnen seid, zieht immer eure Schuhe aus!

9. Finanzen

Die Lebensunterhaltkosten liegen höher als in Deutschland. Das werdet ihr vor allem während den ersten Tagen merken. Fleisch, Käse und vor allem Alkohol sind sehr teuer. Mit der Zeit „gewöhnt“ man sich daran, bzw. lernt auf Preise zu achten und die Schnäppchen zu finden. Aufgrund der hohen Lebensmittelkosten habe ich mittags in der Uni gegessen und manchmal auch noch einmal abends, da der Preis für das Tagesgericht mit 2,45 Euro unschlagbar ist. Für diesen Preis kann man kaum kochen.

10. Fazit

Vor meiner Abreise wurde ich häufig gefragt, warum ich meinen Auslandsaufenthalt über den Winter in dem kalten und dunklen Finnland verbringen möchte. Gute Frage. Ich hatte mit meinem Bauchgefühl entschieden und wurde nicht enttäuscht. Ich habe Finnland und seine Kälte lieben gelernt. Natürlich war es manchmal eisig kalt, so kalt, dass einem das Gesicht, die Haare, Hände und Füße „einfroren“. Allgemein ist die Kälte in Finnland aber viel erträglicher als man es sich vorstellt, da sie sehr trocken ist.
Manche Leute haben nach ihrem Aufenthalt gesagt, dass es ihnen zeitweise sehr langweilig war. Daher kann ich euch nur sagen: Macht euer / eure Semester zu etwas Besonderem. Wie man so schön sagt „Ihr seid eures Glückes Schmied. Habt Spaß und macht das Beste daraus!
Schlechte Erfahrungen gab es ehrlich gesagt nicht. Natürlich gibt es Tage, an denen man mehr Heimweh verspürt oder an denen man aufgrund der Dunkelheit Lust zu gar nichts außer schlafen hat. Daher ist es wichtig viel mit Freunden zu unternehmen, sodass man sich niemals einsam fühlt. Denkt immer dran, ihr seid alle in der gleichen Situation.
Zu meinen besten Erfahrungen gehören natürlich die Treffen mit Freunden und die Erinnerungen die daraus entstanden sind. Darüber hinaus ist die Natur so unbeschreiblich schön. Ich habe es geliebt, im Wald Heidelbeeren zu pflücken und Pilze zu sammeln. Dabei hatte ich einmal das Glück einen Luchs im Wald zu sehen. Die Nordlichter zu sehen war ein weiterer Wunsch, der in Erfüllung gegangen ist. Wie ihr merkt, ist es schwer nur einzelne Erfahrungen zu nennen. Ich habe in den zehn Monaten erstaunlich viel gelernt und Erfahrungen für mein Leben gemacht. Ich hoffe, dass ihr die Zeit genießt und wünsche euch viel Spaß dabei!

Solltet ihr weitere Fragen haben, könnt ihr euch natürlich gerne per E-Mail bei mir melden.

Alles Liebe,

Hannah Kruft

Impressionen aus Finnland.
Impressionen aus Finnland. (Hannah Kruft)