Hinweise zu Bibliotheksbeständen vor 1900

Mögliche Belastung durch arsenhaltige Farbstoffe bei Teilen der historischen Bestände

Aktuell sorgt die mögliche Belastung von historischen Bibliotheksbeständen mit arsenhaltigen Farbstoffen (u. a. Schweinfurter Grün, Pariser Grün) für Schlagzeilen.

Vor diesem Hintergrund erheben wir derzeit die Anzahl der vorhandenen Bände aus dem am meisten betroffenen Zeitraum zwischen 1800 und 1900. Gleichzeitig werden in Zusammenarbeit mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit und der Betriebsärztin Maßnahmen eingeleitet, um eine potenzielle Gefährdung unserer Nutzerinnen und Nutzer auszuschließen.

Grundsätzlich sind die historischen Bände auf die gesamte Fläche der Bibliothek verteilt (ca. 21.000 m2). Damit kann ausgeschlossen werden, dass eine Akkumulation von Schadstoffen stattfindet.

Von gegebenenfalls betroffenen Medien geht zunächst keine Gefahr aus, wenn im Umgang mit ihnen entsprechende Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Dazu gehören insbesondere grundlegende Vorsichtsmaßnahmen während der Benutzung (kein Augenreiben, Vermeiden von Kontakt über die Schleimhäute, Tragen von Handschuhen) und im Anschluss an die Benutzung (gründliches Händewaschen). Die Beachtung dieser Schutz- und Hygienemaßnahmen und eine angemessene Aufmerksamkeit während der Handhabung von möglicherweise betroffenen Bänden senkt das potenzielle Gefährdungsrisiko deutlich.

Der deutsche Bibliotheksverband (dbv) weist in seiner im Dezember 2023 herausgegebenen Handreichung darauf hin, dass im Hinblick auf den Umfang der tatsächlich arsen-belasteten Bände jedoch zu beachten ist, dass die jeweilige Farbgebung (neben grün auch gelborange) höchstens ein Hinweis auf eine mögliche Belastung sein kann, und nicht gesichert ist, dass tatsächlich arsenhaltige Pigmente vorhanden sind (vgl. dbv-Kommission Bestandserhaltung: Information zum Umgang mit potentiell gesundheitsschädigenden Pigmentbestandteilen an historischen Bibliotheksbeständen (hier: arsenhaltige Pigmente).