Die Böden auf dem Mittleren und Oberen Buntsandstein am Westrand der Trier-Bitburger Mulde

Bild 1 Gestein: Buntsandstein (so2), feinsandiger, schluffiger Sandstein
Bild 1 Bodentyp: Ranker-Braunerde
Bild 2 Bodentyp: Parabraunerde-Pseudogley

Das Mesozoikum in der Trier-Bitburger Mulde zeigt eine schüsselförmige Lagerung, die allerdings durch Verwerfungen gestört ist. Im Zentrum herrscht der Keuper vor, in einem zweiten Ring dominiert der Muschelkalk und zum Rand hin der Buntsandstein. Dieser unterliegt in der Bruchschichtstufenlandschaft der moselnahen Gebiete starkem Abtrag, so daß hier alte Bodendecken fehlen und ehemals vorhandene Lößdecken wieder erodiert sind. Auf dem anstehenden grobkörnigen Mittleren Buntsandstein herrschen lehmig-sandige saure Braunerden vor, die in exponierten Lagen von Rankern begleitet werden. Auf besonders grobkörnigen, quarzreichen, konglomeratischen Ausgangsgesteinen treten in Steillagen sowie auf anstehendem Festgestein unter Nadelwald (ehemals Heide) podsolige Braunderden, Podsol-Ranker und Podsole flächenhaft auf (z.B. Ehranger Heide, Meulenwald). Hier finden sich lokal auch Reste von Tertiärverwitterung mit tiefreichender Kaolinisierung (Naurath).
Ebenso hat sich auf diesen Hochflächen Löß bzw. ein etwas grobkörnigeres, äolisches Sediment erhalten. Durch diese Überdeckung ist die Podsolierung gehemmt worden.

Die Hänge sind mit mächtigen Hangschuttdecken überzogen, die Mulden und Talböden mit lehmig-sandigen Kolluvien gefüllt. Wegen ihrer Nährstoffarmut und geringen Wasserkapazität werden die Böden des Mittleren Buntsandsteins überwiegend forstlich genutzt.

Die lehmig-sandig bis lehmig-tonig und sogar tonig verwitternden Gesteine des Oberen Buntsandsteins haben zur Bildung anderer Böden geführt. Auf pleistozän ausgeräumten Flächen wurden im Holozän Ranker und saure Braunerden gebildet (Foto 6).

Wegen der Feinkörnigkeitund des plattigen Gesteinsgefüges können diese Böden bei hoch anstehendem Festgestein in ebener Lage und in Mulden pseudovergleyt sein. Ihre Entwicklungstiefe steht in enger Beziehung zum Relief. Auffällig sind die Flachgründigkeit auf den Kuppen und die Mächtigkeit der Schuttdecken an Hängen, sogar an Steilhängen. Die Tonmineralgarnitur dieser Böden stimmt mit der des Rotliegend-Materials überein. Mittlere bis starke Erosionsanfälligkeit drückt sich in der Verfüllung von Mulden mit Kolluvien aus.

Wegen günstiger Textur, guter Bearbeitbarkeit und relativ guten Bodenwasserverhältnissen zählen die rezenten Böden auf dem Oberen Buntsandstein zu den ziemlich guten Ackerböden.
Anders ist die Nutzungseignung der Böden des Oberen Buntsandsteins auf den weiten Hochflächen, so östlich der Linie Zemmer-Orenhofen-Speicher zu bewerten. Sie sind weitflächig mehr oder weniger stark pseudovergleyt. Dies hat seine Ursache in dem Verebnungscharakter dieser Landschaft, der Feinkörnigkeit des Substrates und einer präholozänen Vorverwitterung (Foto 7).

Dies ist zum einen aus der flächenhaften Bedeckung mit äolichem Material zu erschließen, zum anderen an der starken Vorverwitterung. Er kommt im Tonmineralbestand und dem niedrigen Aktivitätsgrad des pedogenen Eisens zum Ausdruck. Eine starke, vermutlich spätpleistozäne Bodenbildung wird in den ausgeprägten Bleichspalten der Pseudogleye deutlich. In Mulden finden sich auch Stagnogleye. Wegen der starken Pseudovegleyung sind die Ackerböden erst nach hinreichender Melioration nutzubar; selbst der Forstwirtschaft bereitet sie Probleme.
Im großen und ganzen weisen sowohl die alten als auch die jungen Böden des Oberen Buntsandsteins eine große Ähnlichkeit mit denen des Oberrotliegenden auf.