Böden der Wittlicher Senke

Bild 1 Humusform: Mull
Bild 1 Bodentyp: Braunerde
Gestein: Rötlschiefer des Oberrotliegenden
Bild 2 Bodentyp: Parabraunerde-Pseudogley

Die Wittlicher Senke ist mit dem Moselschutt des variszischen Gebirges verfüllt. Für die Bodenbildung hat der Rötelschiefer des Oberrotliegenden die größte Bedeutung. Er ist ein relativ weicher, sandig-toniger Schluffstein. Bis zur Oberen Mittelterrassenzeit (Müller 1976) lagerte die Mosel in die Wittlicher Senke Terrassenkiese und Hochflutlehme ab. Salm, Lieser und Alf tragen heute noch Sedimente in die Wittlicher Senke. Und schließlich hat der Löß die Wittlicher Senke großflächig z.T. mit beträchtlicher Mächtigkeit überdeckt.

In Erosionslagen sind Terrassenmaterial und Löß bereits wieder abgetragen, so daß sich auf den Schluffsteinen des Rotliegenden Ranker und Braunerden mit mäßigem Basengehalt gebildet haben (Foto 4).

Das feinsandig-schluffige Material macht diese Böden besonders erosionsanfällig, zumal sie wegen der guten Bearbeitbarkeit überwiegend unter Ackernutzung liegen. Ihre Tonmineralgarnitur zeigt eine Domionanz an Illit. Spuren von Hämatit belegen die Entstehung unter warmen, relativ trockenen Bedingungen.

Auf den Resten der Terrassen, die in ihrem oberen Teil verbreitet Umlagerungen und Einmischung angrenzender Gesteine erkennen lassen, treten überwiegend Braunerden mehr oder weniger großer Entwicklungstiefe auf. Wo die Terrassenablagerungen noch autochton vorkommen, sind in der Regel Pseudogleye entwickelt.

Auf den lößbedeckten Flächen sind mehr oder weniger stark erodierte Prarbraunerden vorherrschend, auf Löß-Fliederden Pseudogley.

In Akkumulationslagen finden sich Kolluvien, die vereinzelt pseudovergleyt sind. Von ihrem Basenhaushalt sind diese Böden aus Löß und Lößlehm kaum günstiger einzustufen als die Böden auf dem Rotliegenden.

In den Tälern der schon genannten Flüsse finden sich Auenböden und Gleye

Neben den rezenten Böden kommen kleinflächig auch präholozäne Böden vor (Foto 5). Die im Vergleich zum Profil Föhren niedrigeren pH-Werte, niedrigeren Aktivitätsgraden des pedogenen Eisens und höhere Anteile an Chlorit des Profils Schweichs weisen auf präholozäne Verwitterung hin. Bodenreste aus dem Tertiär sind allerdings nicht bekannt. Der Grund hierfür liegt wohl in der hohen Reliefenergie der Wittlicher Senke, der Erosionsanfälligkeit des Substrates und der großflächigen Ausräumung durch Mosel und Nebenflüsse.