Medienprojekt: 125 Jahre Trierischer Volksfreund

Eine CD-ROM zur Zeitungsgeschichte? Klicken statt Lesen? Bildschirm statt Papier? Auch wenn die Tageszeitung seit fast 400 Jahren als das gedruckte Medium schlechthin gilt, sind das heute keine Gegensätze mehr. Nahezu jede Tageszeitung erscheint inzwischen nicht nur gedruckt sondern auch als Internet-Ausgabe, und in die Zeitungsredaktionen und Druckereien hat der Computer längst Einzug gehalten.

Screenshot aus dem Angebot 125 Jahre Trierischer Volksfreund

Aus dem papierenen Zeitalter der Gutenberg-Ära ist die Tageszeitung in das digitale Zeitalter aus Bits und Bytes aufgebrochen. Deshalb ist es nur folgerichtig, das 125-jährige Jubiläum des Trierischen Volkfreundes auch digital zu feiern, mit einer CD-ROM und einem entsprechenden Internetangebot.

Multimedial, also mit Text, Bild, Ton, Film und Grafik, werden Vergangenheit und Gegenwart einer Zeitung präsentiert, mit einem Ausblick in die Zukunft. Geboten wird ein Blick hinter die Kulissen: auf die Macher hinter der Zeitung, auf die Arbeitsweise in einer Zeitungsredaktion, auf die Technik der Zeitungsproduktion, auf die Leser und ihre Meinungen und auf das Verbreitungsgebiet.

Auch die enge Verbindung von Zeitung und Zeitgeschichte wird sichtbar: Kaiserbesuch in Trier, Kriegsbeginn, Heiligrock-Wallfahrten, die letzte Straßenbahn, Prince im Moselstadion, die Eintracht im DFB-Pokal-Halbfinale oder der Aufstieg der Handball-Miezen in die erste Bundesliga.

Nebenbei werden letzte Geheimnisse enthüllt - vor laufender Kamera: Wie verpackt Guildo Horn seine Nußecken? Wie holt Helge Patzak die Zeitung aus dem Briefkasten? Warum schauen die Handballerinnen alle zu Boden, wenn sie sich in ihrem magischen Kreisel gegenseitig Mut machen? Wie schützt sich Fußballer Rudi Thömmes gegen Schienbeintritte?

Die CD-ROM ist das Produkt eines fast einjährigen Projektes im Fach Medienwissenschaft der Universität Trier. Rund 30 Studierende des Faches haben in einem ersten Abschnitt im Wintersemester 1999/2000 Webangebote analysiert, sich mit den neuen Organisationsformen des Journalismus im Internet auseinandergesetzt und diskutiert, was Multimedia für den Journalismus bedeutet.

Im Sommersemester 2000 entstand dann ein Konzept für die Geburtstags-CD-ROM zum 125-jährigen Jubiläum des Trierischen Volksfreundes. Erprobt wurde dabei für die Berufspraxis das, was dort noch eher die Ausnahme ist: Multimedia-Journalismus. Zwar waren die Teams nach den klassischen Mediengattungen in eine Video-, eine Audio-, eine Texter- und eine Online-Gruppe aufgeteilt. Entscheidend war aber das medienübergreifende Denken, bei dem die Audiogruppe auch in Texten und Bildern denkt, oder die Online-Gruppe die Abstimmung zwischen Sehen, Lesen und Hören zu bewerkstelligen hat.

Da in dem Projekt eng mit der Redaktion des Trierischen Volksfreundes zusammengearbeitet wurde und erfahrene Medienpraktiker die einzelnen Redaktionsgruppen betreuten, konnten die Studierenden unter nahezu professionellen Bedingungen Multimedia-Journalismus realitätsnah ausprobieren.

Webangebot "125 Jahre Trierischer Volksfreund"