Weiterbildung für Multimedia-Journalismus

Trotz der Medienkrise gibt es im Bereich der Online-Medien keinen Stillstand: Neue multimediale Darstellungsformen werden erprobt, neue mobile Ausspielkanäle angeboten. Die Medienhäuser treiben die Integration der Online-Redaktionen mit den traditionellen Print- und Rundfunkredaktionen voran. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ist das Internet ein zunehmend wichtiges Kommunikationsinstrument. Das Projekt Weiterbildung für Multimedia-Journalismus der Universität Trier begleitet diese Prozesse wissenschaftlich und bietet Seminare und Inhouse-Schulungen zur Weiterbildung von Medienpraktikern an. E-Learning-Angebote ergänzen diese Präsenzveranstaltungen. Ziel ist, in der berufsbezogenen wissenschaftlichen Weiterbildung eine Verzahnung wissenschaftlicher Erkenntnisse mit den sich wandelnden Anforderungen der Medienpraxis zu erreichen.

Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis

Das Projekt ist dabei inhaltlich eng verknüpft mit den weiteren Schwerpunkten der Trierer Medienwissenschaft: Ergebnisse aus den zahlreichen Projekten und Studien zu den Themen E-Learning und Usability fließen in die Seminar-inhalte ein. Umgekehrt ermöglicht die direkte Rückkopplung mit der Medienpraxis eine zielgenaue Fokussierung der weiteren Forschung und der universitären Ausbildung. Darüber hinaus arbeitet das Projekt mit der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung (KwW) der Universität zusammen: Die Veranstaltungen werden über die KwW abgewickelt.

Teilprojekte und bisherige Ergebnisse

Entwicklung von E-Learning-Angeboten
Für den Einsatz in praxisorientierten Weiterbildungsveranstaltungen werden E-Learning-Module entwickelt. Eines beschäftigt sich mit dem Thema Usability. Ein zweites Modul gibt einen Einstieg ins Thema "Texten fürs Web", der mit einem optionalen Online-Coaching eine direkte Umsetzung in die Praxis möglich macht.

Seminarreihe „Online für Print“
In Kooperation mit der Georg-von-Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten in Düsseldorf entstand das Konzept für ein Trainingsprogramm, mit dem Printredakteure für den Internet-
Journalismus sensibilisiert und zu crossmedialem Arbeiten befähigt und motiviert werden. An der Workshop-Reihe nahmen Redakteure von Handelsblatt, Junge Karriere und VDI-Nachrichten teil.

Web-Konzeption für internationale Zielgruppen
Die Ansprache internationaler Zielgruppen stellt die Internet-Kommunikation von Verbänden und Unternehmen vor besondere Herausforderungen: Wie lässt sich ein mehrsprachiger Webauftritt organisieren? Für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und das für das internationale Hochschulmarketing zuständige Konsortium GATE Germany konzipierte das Projekt ein Seminarmodul zu Potenzialen und Realisierungsmöglichkeiten international ausgerichteter Hochschul-Websites.

Pressearbeit in der Kommunalpolitik
Zum Thema Pressearbeit in der Kommunalpolitik konzipiert das Projekt ein Modellseminar, das in einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung umgesetzt wurde. Ein besonderes Schwergewicht lag dabei auf den netzgebundenen Formen der Kommunikation.

Pressearbeit und Online-PR für Verbände
Das Instrumentarium der klassischen Pressearbeit wird durch das Internet um vielfältige Möglichkeiten erweitert. Produktion und Vertrieb sind oft günstiger als bei print-gestützter Pressearbeit. Das macht Online-PR gerade für Verbände im sozialen Sektor interessant. Für die Diakonie Württemberg hat das Projekt ein Modellseminar zu diesem Thema entwickelt und durchgeführt.

Forschungsprojekt: Infografiken im Internet
Das Internet bietet die Möglichkeit, neue Formen der Infografik in journalistische Angebote zu integrieren. Multimediale Elemente wie Video, Animation und Audio werden in vielfältiger Weise kombiniert und bieten eine neues journalistisches Informationspotenzial. In dem Vorhaben werden diese Möglichkeiten dokumentiert, analysiert und bewertet. In einer Teilstudie wurden Infografiken zur Fußball-Europameisterschaft 2004 untersucht, die von der dpa-Multimediatochter dpa-infocom für die drei Ausspielkanäle Print, Online und MMS (Multimedia Messaging Service) produziert wurden. Mit den Methoden des Lauten Denkens und der Blickaufzeichnung (Eye-Tracking) wurden in der Rezeptionsstudie die Aneignungshandlungen der Probanden erfasst.

Überblick Teilprojekte

  • E-Learning-Angebote zu Usability und Online-Journalismus
  • Seminarreihe „Online für Print“
  • Web-Konzeption für internationale Zielgruppen
  • Pressearbeit in der Kommunalpolitik
  • Pressearbeit und Online-PR für Verbände
  • Infografiken im Internet

Projektdaten

  • Laufzeit: insgesamt 5 Jahre (bis Juni 2007)
  • Förderung: Nikolaus Koch Stiftung, Trier