Messung der Oberflächen-Energiebilanz und ihr Einfluß auf die Bildung von Aufeis (SEBISUP-2002), Kongsfjorden, Spitzbergen

Projektleitung : Dr. Christian Haas, Dr. Jörg Bareiss
Mitarbeiter : Dipl.-Geophys. Marcel Nikolaus
Arbeitsgruppe :Regionalklima der Polargebiete
Kooperationspartner : Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
Projektmittelgeber :Europäische Gemeinschaft NP-9/20011
Projektlaufzeit :14. Mai 2002 bis 7. Juni 2002
Publikationen : Nicolaus, M., C. Haas, and J. Bareiss, 2003: Observations of superimposed ice formation at melt-onset on fast ice on Kongsfjorden, Svalbard, Physics and Chemistry of the Earth, 28, 1241-1248. [PDF, 450 KB]

Schwerpunkt :

Aufeis entsteht auf antarktischem Meereis im Sommer durch das Wiedergefrieren von Schnee-Schmelzwasser über der Schnee/Eis-Grenzfläche. Neueste Untersuchungen zeigen, dass Aufeis einen wichtigen Beitrag zur Massenbilanz antarktischen Eises liefert. Ausserdem verursacht es das Auftreten saisonaler Zyklen in Satelliten-Radardaten. Die Satellitendaten belegen, dass Aufeis in nahezu allen im Sommer eisbedeckten Gebieten gebildet wird. Erstmalig soll ein eindimensionales numerisches Modell der Aufeisbildung entwickelt werden die wichtige Daten für die Modellentwicklung liefern und die Möglichkeit zur Modellvalidierung bieten. Die Messungen werden insbesondere Defizite berücksichtigen das auf bereits vorhandenen Meereis- und Schneemodellen aufbaut. Das Modell soll anhand von Sensitivitätsstudien Aufschluss über die Bildungsbedingungen und die Rolle des Aufeises für die Massen- und Energiebilanz des Meereises geben. Eine Parametrisierung dieses Modells soll Eingang in ein regionales Zirkulationsmodell finden. Es sind zwei Messkampagnen (Spitzbergen und Antarktis) geplant die wichtige Daten für die Modellentwicklung liefern und die Möglichkeit zur Modellvalidierung bieten. Die Messungen werden insbesondere Defizite berücksichtigen die bei der Modellentwicklung identifiziert werden. Das Modell soll ausserdem mit Hilfe von Fernerkundungsdaten validiert werden. Erste Feldmessungen der Schneemetamorphose und Aufeisbildung in Abhängigkeit von der Oberflächenenergiebilanz wurden vom 14. Mai bis zum 6. Juni 2002 an der EU-Large-Large-Scale-Facility in Ny Ålesund auf Spitzbergen durchgeführt. Diese Messungen dienen als Pilotstudie für längere und verbesserte Messungen auf Spitzbergen und im Weddellmeer die während einer Polarstern-Expedition Ende 2003 vorgesehen sind bei der Polarstern als Driftstation ISPOL ("Ice Station POLarstern") durch das Weddellmeer treiben wird. Die zentrale Idee von ISPOL ist die interdisziplinäre Beobachtung der physikalischen und biologischen Prozesse, die beim Einsetzen sommerlicher Bedingungen stattfinden und zu denen auch die Aufeisbildung gehört.