Untersuchung antarktischer Meereiseigenschaften im Sommer (FS Polarstern 1997 ANT XIV/3)

Projektleitung : Dr. Christian Haas, Dr. David Thomas, Dr. Jörg Bareiss
Arbeitsgruppe :Regionalklima der Polargebiete
Kooperationspartner : Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
Projektmittelgeber :BMBF (Fernerkundung von Meereiseigenschaften und -prozesse FEME)
Projektlaufzeit :4. Januar 1997 bis 19. März 1997
Schwerpunkt :Das südwestliche bzw. westliche Weddellmeer ist eine der wenigen Regionen der Antarktis, in denen zwei- und mehrjähriges Meereis vorkommen. Die physikalischen Eigenschaften dieses Eises und des darauf akkumulierten Schnees sind bereits öfter und zu verschiedenen Jahreszeiten untersucht worden. Dennoch sind eine Vielzahl von Fragestellung zu lösend, die Prozesse an der Grenze Schnee/Eis und Eis-Wasser betreffen. Ziele der vorgesehenen Arbeiten sind daher: Erstens mit Hilfe von Eiskernbohrungen Informationen über Eigenschaften von Eis und Schnee wie Salinität, Temperatur, Chl, d18O, Textur, Korngröße, Dichte, Porenraum und Lebensgemeinschaften zu gewinnen um daraus Aussagen über die Entstehung und Entwicklung von Eis und Schnee, insbesondere auch Umwandlung von Schnee in Eis) treffen zu können. Die Kenntnis der genannten Eiseigenschaften ist u.a. für die Interpretation von Satelliten-Mikrowellenmessungen notwendig. Zweitens die Bestimmung der Eisdickenverteilung und Oberflächenrauhigkeit, die wichtige Informationen über die Dynamik und Deformationsgeschichte des Eises geben können. Die Rauhigkeit der Eisoberfläche ist darüber hinaus einer der wenigen Parameter, die mit Hilfe von Satellitenmessungen (Radar-Altimeter) bestimmt werden können und möglicherweise in einem direkten Zusammenhang mir der Eisdicke stehen. Die Validierung von Satlliten-Radar-Altimetermessungen mit Hilfe von helikoptergestützten Laser-Altimetermessungen ist ein wichtiger Teil der Messungen im Rahmen des BMBF-Projektes. Eisdickenmessungen werden auf möglichst vielen Stationen vorgenommen, indem ein Meßschlitten der mit einem elektromagnetischen (EM) Eisdickensensor ausgestattet ist und entlang ausgedehnter Profile von vielen hundert Metern Länge gezogen wird. Bohrungen ergänzen diese Messungen. Die regionale Oberflächentopographie wird mit Hubschrauber-Laseraltimetermessungen erfaßt. Drittens die Aufnahme von Satellitenszenen (NOAA-AVHRR) mit einer HRPT-Anlage an Bord von FS Polarstern zur Dokumentation der Eisverhältnisse, der Ergänzung anderer Satellitendaten und Eisdriftbestimmung.