Wo ist die Dommaus?

Kinder-Uni-Studenten auf Entdeckungsreise im Trierer Dom

Trier. Vor dem Eingang zum Dom liegen zwei Bruchstücke einer großen Granitsäule, diese sind besser bekannt als „Domstein“. Bevor wir uns den Dom anschauten, erzählte uns Kinder-Uni-Dozentin Barbara dort die Geschichte vom Domstein. Laut einer Legende mussten für den Dombau vier große, schwere Säulen herbeigeschafft werden. Der Architekt überlegte sich eine List und erzählte dem Teufel, dass er das größte Wirtshaus der Welt baue und ob er nicht dabei helfen wolle, die vier Säulen herzutragen. Der Teufel war sofort damit einverstanden und schleppte jede Woche eine Säule herbei. Als er mit der letzten ankam, merkte er, dass er hereingelegt worden war, denn der Bischof war gerade dabei das Gebäude als Kirche einzuweihen. Aus Wut und Ärger warf er die letzte Säule auf den Dom, verfehlte ihn jedoch knapp, so dass die Säule bis heute vor dem Eingang liegt.


Nachdem wir dann alle auf dem Domstein herum geklettert waren, gingen wir zusammen in den Dom. Dort setzten wir uns und erfuhren erst einmal einiges über die Geschichte des Trierer Doms. Der Dom steht über den Resten eines prächtigen römischen Wohnhauses, in dem damals Kaiser Konstantin wohnte. Er ist die älteste Bischofskirche in Deutschland und mit einer Länge von 112,5 Metern und einer Breite von 41 Metern das größte Kirchengebäude der Stadt Trier.

Nach dem kurzen Einblick in die Geschichte gingen wir zum Taufbecken, wo in der Osternacht Kinder und Erwachsene vom Bischof getauft werden. Weiter ging es zur Marienkapelle. Am Ende der Kapelle führte eine Treppe hinunter in die Krypta der Kirche. Krypta bedeutet „geheim, verborgen“. Beim Hinuntergehen haben wir rechts neben dem Treppenaufgang die steinerne Dommaus entdeckt! In der Krypta sind die Trierer Bischöfe begraben. Wir schauten uns die verschiedenen Bischofsgräber an und stellten fest, dass jede Grabplatte anders gestaltet war. Das schönste Grab stellte die Geburt Jesu dar.

Zwischen Marienkapelle und Glastür, die in den Domkreuzgang leitet, führt eine hohe Treppe hinauf zur Heilig-Rock-Kapelle. Von dort aus hatten wir nochmal einen herrlichen Blick durch den Dom. Die Kapelle wird deswegen so genannt, weil hier in einem Schrein Jesu Gewand aufbewahrt wird. Der heilige Rock ist die bekannteste Reliquie im Domschatz. Er wird in dem Anbau unter einem Schutzglas in einem Holzbehältnis aufbewahrt und nur sehr selten der Öffentlichkeit präsentiert. Nun ging es in den Domkreuzgang. Dort legten wir eine kleine Pause ein. Danach begann eine Art Schnitzeljagd, die sich die Studentinnen zusammen mit Professor Theis ausgedacht hatten. Im Trierer Dom haben sich nämlich überall Tiere aus Stein versteckt und die galt es durch spannende Rätsel zu finden. Wir bekamen ein Blatt mit einem Bild der Arche Noah und bei den richtigen Antworten gab es das entsprechende Tier um unsere Arche zu befüllen.

Nach zwei sehr interessanten und lustigen Stunden war die Veranstaltung dann zu Ende und wir wurden um einiges an Wissen reicher wieder unseren wartenden Eltern übergeben.


Philipp Gangolf, 9 Jahre, Welschbillig