Rembrandt reloaded: ein Künstler im Spannungsfeld seiner Rezeption

Ein Künstler im Spannungsfeld seiner Rezeption

Der aus Leiden stammende Rembrandt van Rijn (1606 – 1669) hätte in diesem Jahr seinen 400. Geburtstag gefeiert.

Aus Anlass dieses Jubiläums zeigt die Graphische Sammlung der Universität Trier vom 8. August bis zum 10. September 2006 aus ihren Beständen ausgewählte druckgraphische Blätter, welche die vielfältige Rezeption Rembrandt in der Kunst auf Papier veranschaulichen.

In Rembrandts Manier haben viele Generationen von Künstlern gearbeitet. Bereits auf Zeitgenossen wie Giovanni Benedetto Castiglione (vor 1610 – um 1663/1665) wirkte seine besondere Art, biblische wie profane Themen und Porträts zu entwerfen und zu radieren, maßgeblich ein. Doch entfaltete sich erst im 18. und dann speziell noch einmal mit dem künstlerischen Wiederaufleben der Radierung im 19. Jahrhundert eine Rezeption seines Oeuvres von zuvor ungekanntem Ausmaß.

Neben der Reproduktion von Rembrandts Bildern in Linienkupferstich und Mezzotinto bei Georg Friedrich Schmidt (1712 – 1775), Carl Ernst Christoph Hess (1755 – 1828) oder Pieter van Louw (vor 1743 – vor 1800) stand besonders die Adaption seines Umgangs mit dem Hell-Dunkel sowie sein spezieller Radierstil im Vordergrund des künstlerischen Interesses an seinem Werk.

So ahmten Friedrich Ludwig Adam Oeser (1717 – 1799) und Christian Wilhelm Ernst Dietrich (1712 – 1774) sowie in dessen Nachfolge auch Adam von Bartsch (1757 – 1822) Rembrandts spezielle Lichtregie in ihren Arbeiten nach, während sich die Malerradierer des 19. Jahrhunderts, etwa Johann Christian Klengel (1751 – 1824) oder Friedrich Christian Klass (1752 – 1827) stark an seinem speziellen Umgang mit der Radiernadel orientierten.