Tornados, Hurrikane und Zyklonen - Wie entstehen Stürme?

Klara und kUNIbert Schlaufuchs on Tour

 

Hey Kinder!

Ihr habt sicher schon mal in den Nachrichten Berichte über tropische Wirbelstürme gesehen, zum Beispiel über den Hurrikan „Katrina“, der 2005 in Amerika gewütet hat. Da sieht man Autos herumwirbeln, ganze Häuser werden einfach so weggepustet und leider gibt es oft viele Opfer.
Wirklich erschreckend, was in unserer Natur vor sich geht und wie gefährlich Stürme für uns Menschen sein können! Auch wir in Deutschland sind vor solchen Gefahren nicht sicher, denn auch wenn in Europa Hurrikane nicht vorkommen, gibt es auch hier extrem starke Stürme, die wie der Orkan „Lothar“ 1999 große Schäden anrichten.
Aber wie stark sind solche Stürme eigentlich und wie können sie überhaupt so stark werden, dass sie einen solchen Schaden anrichten?

Super, dass Professor Heinemann von der Kinder-Uni heute eine Veranstaltung mit dem Titel „Tornados, Hurrikane und Zyklonen – wie entstehen Stürme?“ organisiert hat, in der mir alle meine Fragen rund um das Thema beantwortet wurden.

Bevor wir Windstärke, Messungen und verschiedenen Formen untersuchten, mussten wir uns aber erst einmal fragen, was Wind überhaupt ist. Wenn man es genau nimmt, ist Wind bewegte Luft, die entweichen will. So entsteht Wind zum Beispiel, wenn man aus einem aufgeblasenen Ballon Luft heraus lässt. Diese Strömung aus dem Ballon heraus entsteht, weil Luft sich immer vom hohen zum niedrigen Druck hin bewegt.
Aber wie kann man Wind, den wir so direkt gar nicht sehen oder anfassen können, überhaupt messen? Hierzu benutzen Menschen, die sich beruflich mit Wetter beschäftigen, ein Gerät, das man „Anemometer“ nennt. Dieses Gerät kann die Windgeschwindigkeit messen.
Habt ihr schon mal von der „Beaufort-Skala“ gehört? Diese Skala teilt den Wind in verschiedene Stärken ein, von Stufe 1 bis 12. Erreicht Wind die letzte Stufe, ist er bis zu 120 km/h schnell. Als ein Film uns zeigte, welche Folgen so ein Sturm hat, ging ein lautes Raunen durch den Hörsaal. Häuser und Bäume wurden einfach so weggefegt als wären sie aus Papier, ganze Landschaften wurden von Sturmfluten und Regen überrollt!

Warum aber nennt man jetzt manche Stürme „Hurrikane“, andere „Tornados“ oder „Zyklonen“? Gibt es da Unterschiede und warum bekommen Stürme meistens eigene Namen?
Herr Heinemann erklärte es uns und es ist eigentlich ganz einfach: Wirbelstürme im Pazifikraum und den USA bezeichnet man als „Hurrikane“. In Asien heißen sie „Taifune“ und in Indien nennt man sie „Zyklonen“. Alle Begriffe meinen aber dasselbe. Es sind alles Stürme ab einer Stärke von 120 km/h, die sogar bis zu 250 km/h schnell werden können. Das ist wirklich kaum vorstellbar, so schnell kann man mit unserem  Auto noch nicht mal fahren!
Jetzt weiß ich endlich auch, wieso in den Nachrichten von „Katrina“ oder „Wilma“ gesprochen wurde, denn tropischen Stürmen ab einer Geschwindigkeit von 60 km/h gibt der Wetterdienst immer abwechselnd männliche und weibliche Namen.

Die Frage, die uns aber am meisten interessierte, war die nach der Entstehung solcher Stürme.
Wir wissen jetzt, dass es einige Voraussetzungen geben muss, damit sich ein tropischer Wirbelsturm bildet. Zum einen muss eine warme Meeresoberfläche ab etwa 27°C vorhanden sein. Außerdem bildet sich ein solcher Sturm nur in Gebieten, in denen ablenkende Kraft durch die Erddrehung vorhanden ist, wo es viele Gewitter auf einmal gibt und die horizontalen Bodenwinde stärker sind, als der Höhenwind. Wenn alle Voraussetzungen zusammenkommen, dann kann aus einem solchen Tiefdruckgebiet ein Hurrikan entstehen. Dann steigt nämlich die feuchte, warme Luft auf und es bilden sich dicke Gewittertürme und Wolken. So fehlt jetzt aber am Boden Luft, sodass hier der Luftdruck fällt. Um diesen Druckunterschied auszugleichen, strömt Luft von außen heran, die wiederum aufsteigt. Durch die ständige Erddrehung beginnt sich dann das gesamte System zu drehen, der Luftstrom wird durch die Drehung nach außen abgelenkt und strömt deshalb um das Zentrum in der Mitte, das „windstille Auge“ herum, sodass ein großer Wirbel entsteht, der einige Tage besteht.

Ihr habt aber sicher auch schon mal ein Bild von einem Sturm gesehen, bei dem eine Art Schlauch aus einer Wolke auf den Boden ragt. Das sind Tornados, die es auch in Deutschland schon gab.
Die Skala, die solche Stürme misst, nennt man „Fujita-Skala“ und stellt euch vor: diese Skala beginnt erst bei einem Wert von 120 km/h, denn Tornados können bis zu 500 km/h schnell werden!

Diese Tornados entstehen bei starken Gewittern, horizontalem Wind und Erdrotation. Dann bildet sich am Boden eine Art Röhre, in der sich die Luft dreht. Wenn dann noch Wind dazu kommt, der sich nach oben bewegt (Aufwind),  wird diese Wirbelrolle aufgerichtet und sie dreht sich durch die Rotation ganz schnell nach oben. In diesem Tornadoschlauch lenkt die Fliehkraft die Wind-strömung, wie bei einem Kettenkarussell durch die Drehung nach außen ab und so strömt die Luft kreisförmig um das Zentrum herum. So saugt dieser Schlauch alles auf, was er „zu fassen“ kriegt.
Wenn ihr selber mal euren eigenen kleinen Tornado herstellen wollt, dann füllt einfach ein Glas mit Sprudelwasser, rührt darin mit einem Löffel herum und gebt etwas Zucker hinzu. Recht schnell werdet ihr dann in der Mitte des Glases die Form eines Tornados erkennen.

Am Ende der Veranstaltung wollten wir natürlich selbst mal ein Windmessgerät ausprobieren und so durften einige von uns in ein Anemometer pusten und testen, wie stark sie Wind erzeugen können. Das war gar nicht so leicht!

Richtig interessant und spannend war es heute in der Veranstaltung, bei der mir vor allem die Experimente gefallen haben.
Jetzt wird es aber Zeit für mich. Ich hoffe, wir sehen uns auch in der nächsten aufregenden Kinder-Uni-Veranstaltung!

Eure Klara Schlaufuchs

(Britta Straschewski)