Wie passt die Milch in die Tüte?

Klara und kUNIbert Schlaufuchs on Tour

 

Hey Kinder,

wisst ihr was das Wort „optimal“ eigentlich bedeutet? Optimal ist für mich, wenn draußen schönes Wetter ist und wir keine Hausaufgaben aufhaben, sodass ich schnell nach der Schule raus zum Spielen kann. Außerdem ist es optimal für mich, wenn ich nicht viel gelernt habe, aber trotzdem eine Eins in der Mathe-Arbeit bekomme.

„Optimal“ kommt auch im Wort „Optimierung“ vor, was ein Gebiet in Mathe ist und sich ganz schön geheimnisvoll anhört. Genau damit haben wir uns bei der Kinder-Uni Veranstaltung „Wie passt die Milch in die Tüte?“ beschäftigt. Da habe ich dann auch endlich erfahren was optimal wirklich bedeutet: mit Optimierung will man aus dem was man hat, möglichst viel herausbekommen!

Möglichst viel herausbekommen wollten wir bei der Kinder-Uni auch, und zwar aus Milchkartons. Ihr kennt doch sicherlich alle diese Milchkartons, die es im Supermarkt gibt. Diese rechteckigen, die eure Mutter in der Kühlschranktür stehen hat. Wir haben uns gefragt, ob es nicht vielleicht eine bessere Form für diese Milchkartons gibt. Handlich ist die Packung ja und gut aussehen tut sie auch, aber wir wollten untersuchen, ob es nicht vielleicht noch ein bessere Form für die Packung gibt. Eine in die auch 1 Liter Milch passt, für die man aber viel weniger Verpackung braucht und so die Umwelt schont! Hmmmhhhh, klingt nach einer ganz schön schwierigen Aufgabe....aber mit den richtigen Tricks ist das ganze ein Kinderspiel, kann ich euch sagen!

Zunächst einmal haben wir uns Milchtüten besorgt und die genau unter die Lupe genommen. Dazu haben wir sie aufgeschnitten und auf einen großen Bogen Papier gelegt. Ran an die Stifte und los ging es! Um zu sehen wie der Grundriss der Milchtüte aussieht, also der Karton wenn er auseinander geschnitten ist, haben wir ihn auf Papier gemalt.

Dann ging es darum, den Flächeninhalte des Kartons zu berechnen. Manche meiner Kommilitonen (also der anderen Kinder-Uni Studenten) wussten schon aus der Schule, wie das funktioniert. Jetzt weiß ich es auch und es ist gar nicht schwer. Man rechnet einfach a x b; man nimmt also die Länge der Milchtüte mal die Breite der Milchtüte und schon hat man den Flächeninhalt.

Der war bei unseren Kartons 700cm2. Aber das war nur der Anfang. Aus dem Flächeninhalt haben wir dann das Volumen unseres Milchkartons berechnet, wir wollten also wissen wie viel in die Tüte reinpasst. Um das Volumen zu berechnen gibt es auch eine Formel und zwar: Höhe x Breite x Länge, in der Mathematik kürzt man das auch mit a x b x c ab. Die Höhe unseres Kartons war 19cm, seine Breite 9cm und die Länge 6cm. Na, wer weiß was nun das Volumen ist? Ungefähr 1000cm3 kam bei unserem Ergebnis raus. Das ist spannend, denn 1000cm3 habe ich gelernt, sind genau 1 Liter.

Erinnert ihr euch noch an unsere Aufgabe? Einen Körper zu finden, der auch 1 Liter fasst, für den man aber weniger Verpackung braucht. Puuhhh, unsere Köpfe rauchten kann ich euch sagen, aber am Ende kamen wir doch auf ein Ergebnis. Wenn wir Höhe, Breite und Länge des Milchkartons jeweils 10cm groß machen, kommen wir auch auf 1000cm3, also 1 Liter. Denn 10 x 10 x 10 ist ja bekanntlich auch 1000.

Und wie sieht eine Milchpackung aus, deren Höhe, Länge und Breite jeweils 10cm sind? Wer weiss es? Richtig, wie ein Würfel. So einer der auch bei eurem „Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel“ dabei ist, nur ein bisschen größer.

Jetzt frage ich mich aber, warum die Industrie dann nicht nur Milchkartons herstellt, die wie ein Würfel aussehen. Die schützen schließlich die Umwelt und sehen zudem noch super aus. Leider geht das nicht so einfach. Stellt euch mal vor, ihr habt im Kühlschrank ab jetzt einen Würfel stehen. Der wäre ganz schön unhandlich und würde ziemlich viel Platz wegnehmen, weil er ja nicht in die Kühlschranktür passt.

Am Ende der Veranstaltung haben wir also unsere Optimierung perfekt abgeschlossen, denn wir haben die optimale Milchpackung gefunden. Also ein Karton aus dem man möglichst viel herausbekommt: in unserem Fall haben wir einen Körper gefunden, der genauso viel Milch fasst wie ein „normaler“ Karton, aber aus viel weniger Oberfläche besteht: der Würfel.

Puuuhh, ein ganz schön anstrengender aber total interessanter Morgen, der mir ziemlich viel Kopfzerbrechen bereitet hat.

Bis zum nächsten Mal, ich werde jetzt noch ein bisschen in unserer Küche stöbern und gucken ob ich noch mehr Gegenstände finde, die ich optimieren kann!

Euer Optimierungs-Genie
Klara Schlaufuchs

(Julia Olk)