Programm

V. Studentisches Symposium der Japanologie Trier:

METAMORPHOSEN DER WIRKLICHKEIT - Transformationen des Alltäglichen in Japan

Datum: 06. November 2010
Zeit: 10-18 Uhr
Ort: Universität Trier, Hörsaal 7

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10:15 Eröffnung

10:30 Metamorphosen an historischen Wendepunkten
(Moderation: Oliver E. Kühne)

Markus Rüsch (Freie Universität Berlin): „iki als Annäherungskonzept an die Moderne“

Nathanael Klein (Universität Trier): „Ein modernes Kaiserhaus für Japan“

12:00-13:00 Mittagspause

13:00 Symbolisch-narratologische Metamorphosen der Gegenwart
(Moderation: Johanna Lauer)

Sebastian Böhnert (Universität Düsseldorf): „Das inaka (Ländliche) als Angstkonzept der modernen Populärkultur“

Andreas van Straalen (Universität Düsseldorf): „Fiktionalität oder Spiegel des Alltäglichen? – Transformierende Räume im modernen japanischen Detektivroman“

Katharina Hülsmann (Universität Düsseldorf): „Die visuelle Darstellung des Raumes als Mutterschoß in Silent Hill 4: The Room – Eine popkulturelle Verarbeitung des hikikomori-Phänomens“

15:15-15:30 Kaffeepause

15:30 Kontinuierliche semiotische Metamorphosen
(Moderation: Katharina Grün)

Michael Mattner (Universität Bochum): „Das japanische Schwert als Objekt kultureller Identifikation“

Oliver E. Kühne (Universität Trier): „Von Gesundheitsdrinks, universellen Heilsversprechen und nihonjinron-Diskursen – Zur semiotischen Metamorphose des Wortes Zen

17:00 Abschlussdiskussion

Plakat

Call for Papers

 

Vom 04. bis 06. November 2010 veranstaltet der Fachschaftsrat Japanologie das „V. Studentische Symposium der Japanologie Trier“ unter dem Thema:

 

Metamorphosen der Wirklichkeit  - Transformationen des Alltäglichen in Japan

 

Das künstlerische Schaffen und die sozio-politischen Ordnungssysteme des Menschen bilden seine Umwelt ab, wie er sie wahrnimmt. Dabei spiegeln sich darin nicht nur subjektive Wahrnehmung sondern auch kulturelle Konzepte. Die Überlagerung von Realitätskonstrukt, symbolischer Ebene und transzendenten Elementen verdeutlicht die pluralistische Bedeutung der vom Menschen konstruierten Artefakte und Vorstellungswelten. So verwischt der Mensch beispielsweise die scheinbare Trennlinie zwischen „unberührter Natur“ und „menschengemachter Kultur“ durch Kultivierungs- und Sinnstiftungsprozesse. Japanische Gärten sind Beispiele für eine solche transformierte, kultivierte und mit einem Sinn versehene Natur.

 

Die historisch gewachsenen kulturellen und sozialen Konstrukte, wie sie in diesen Objekten deutlich werden, verweisen auf Ethik, Moralvorstellungen und Erklärungsmuster der Entstehungszeit. Der Wandel dieser Konstrukte ist somit auch an der Beziehung zwischen Mensch und Objekt ablesbar. Geister, Dämonen und Tiermythen etwa waren Konstrukte menschlicher Erklärungs- und Vorstellungsmuster zur Rationalisierung zeitgenössischer Lebenswelten, deren Bedeutung inzwischen vielleicht zurückgedrängt worden sein mag, aber keineswegs verschwunden ist. Religion, Aberglaube, Mystizismus, aber auch nicht-spirituelle Konstrukte wie Sagen und Legenden entstehen auch in der Gegenwart neu, etwa in der Form von Urban Legends. Auch der Fetischismus hat die Bereiche des Sakralen oder Künstlerischen inzwischen weit überschritten, sei es nun im „Otakuwesen“ oder der boomenden Porno-Industrie.

 

Das V. Studentische Symposium der Japanologie Trier setzt sich zum Ziel Transformationsprozesse und Deutungskonstrukte der japanischen Geschichte, Kultur und Gesellschaft zu untersuchen und ihre mannigfaltigen Objekte und Artefakte in den Kontext ihrer Rezeptionsdimensionen zu stellen. Dabei soll interdisziplinär verschiedenen Methoden und Themenbereichen nachgegangen werden.

 

Wie wird kulturelle Identität in Medien transponiert? Wie manipuliert der Mensch seine Umwelt, wie gestaltet er seine Artefakte? Wie wird mit Vorstellungsebenen wie Fetischisierung oder Tabuisierung umgegangen? Wie beeinflussen sich Realität und symbolische Bedeutung? Und wie verhält es sich mit dem Unerklärlichen, dem Unvorstellbaren und dem Undarstellbaren?

 

 

Alle interessierten Studierenden können bis zum 01.09.2010 unter fsjapouni-trierde Abstracts zu einem Vortragsthema im Umfang von maximal 300 Wörtern einreichen. Dem Dokument sollten Name und stichwortartig gehaltene biographische Daten beigefügt sein. Die fertigen Vorträge sollten 25 Minuten Länge nicht überschreiten. Jedem Vortrag werden zehn Minuten Diskussionszeit zugedacht.