Kinderarchäologen auf den unterirdischen Spuren der Römer

Dr. Klaus-Peter Goethert, der an der Universität Trier klassische Archäologie lehrt, hatte sich an diesem Nachmittag für die interessierten Kinder Zeit genommen, um Trier einmal anders zu erleben.



Den Hauptmarkt und die Porta Nigra kennt jeder. Auch die Kaiserthermen und das Amphitheater sind den meisten bekannt. Dass Trier aber auch noch eine andere Seite zu bieten hat, wissen die wenigsten. Ein großer Teil der Stadt ist nämlich unterkellert. Die Gelegenheit, „Trier von unten“ zu erforschen, hatten an diesem Tag etwa ein Dutzend junge Studierende im Rahmen des Kinderuni-Programms.

Vom Inneren der Palastaula stiegen sie gemeinsam in die Stadt unter der Stadt hinab. Dort besichtigten sie unter anderem eines der vier Quartiere, die früher einmal Teile einer großen Halle waren. Diese Halle war mit einer Größe von 15 mal 30 Metern etwa halb so groß war, wie die St. Matthias Kirche. Danach ging es noch eine Etage tiefer in Gewölbe, die später vom Kurfürsten von Trier als Weinkeller genutzt wurden und erst um 1850 von den damaligen Bewohnern Triers bei Ausgrabungen entdeckt wurden. Dort hatten die Kinder dann die Gelegenheit, Herrn Dr. Goethert Fragen zu stellen. So lernten sie, dass unter dem modernen Trier von heute noch ein Grossteil des alten römischen Triers zu finden ist, dass Trier in der Römerzeit Augusta Treverorum hieß, die Trierer sich Treverer nannten und die Bürgersteige überdacht waren.

Sehr interessant fanden die Kinder auch einen Abstecher zu den Kaiserthermen, der seinerzeit geplanten Badeanstalt des Kaisers, die jedoch nie in Betrieb genommen wurde.
Auch hier gibt es neben den ebenerdigen ein zweites, unterirdisches Netz von Gängen. In den Viehmarktthermen, die heute zusammen mit den Überresten eines darauf gebauten Kapuzinerklosters von einem riesigen Glasdach vor dem weiteren Verfall geschützt werden sollen, endete die Reise durch das unterirdische Trier.

Bevor es wieder nach Hause ging, nutzten die Kinderuni-Reporter die Chance, Herrn Dr. Goethert noch schnell ein paar Fragen zu stellen. Dabei fanden sie heraus, dass er schon seit der Kinderuni-Gründung an diesem Projekt mitarbeitet, sich seit fast 35 Jahren mit Archäologie beschäftigt und am allerliebsten Kindergruppen führt, weil sie sehr interessiert sind und aufmerksam zuhören.

Rebecca Zimmer aus Newel, 10 Jahre