Was darf ich, was soll ich, was muss ich?

Hallo liebe Kinder,

gleich muss ich euch unbedingt von meiner neuesten Kinder-Uni Veranstaltung erzählen! Doch bevor ich euch ausgiebig berichte, vielleicht schon mal vorweg eine Frage an euch: Was ist denn für euch Recht?

Kunibert und ich haben nämlich erst letztens darüber diskutiert. Und habt ihr euch schon etwas überlegt? Mmh, ist gar nicht so einfach, stimmt’s? Kunibert meinte, dass es auf alle Fälle eine wichtige Sache ist, das Recht, denn sonst dürfte ja jeder egal ob Schulkind, Erwachsener, oder Schlaufuchs machen, was er will. Trotzdem sind wir uns nicht ganz einig geworden, was der Begriff Recht eigentlich alles umfasst. Aus diesem Grund konnten wir die Kinder-Uni Veranstaltung: „Was darf ich, was soll ich, was muss ich?" kaum abwarten. Wir warteten total gespannt auf Antworten und hofften noch viel mehr über unsere Rechten und Pflichten zu erfahren. Wir wurden nicht enttäuscht.

Zwei sehr liebe und ganz schlaue Uni-Dozentinnen haben zusammen mit uns und zwanzig Kindern ergründet, was Recht ist. So bildet das Recht die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben. Wir haben erfahren welche Regeln und Pflichten für die Kinder gelten. Ach, ihr glaubt, ihr habt gar keine Pflichten? Und was ist mit dem täglichen Schulbesuch? Doch keine Angst, auch eure Eltern müssen einige Regeln befolgen. Ihre oberste Pflicht ist es, sich um euch zu kümmern, dass nennt man Fürsorgepflicht. Doch für jeden Bürger gelten auch noch Regeln außerhalb der Familie, nämlich in der Gemeinschaft.

Ihr kennt doch sicherlich die allmorgendliche Busfahrt zur Schule? Die Kinder kannten viele Regeln, die sie während der Busfahrt beachten müssen. Sie dürfen nicht drängeln, nicht essen und schon gar nicht prügeln. Wenn man gegen ein Gesetz im Strafgesetzbuch oder im Bürgerlichen Gesetzbuch verstößt, wird jeder Bürger bestraft. Wusstet ihr, dass es besondere Gesetze für Kinder gibt? Und diese besagen, dass ihr mit sieben Jahren auch „Deliktsfähig" seid, was bedeutet ihr müsst für einen angerichteten Schaden selbst aufkommen.

Die dicken Gesetzbücher konnten wir sogar selbst anfassen – und raten wie viele Gesetze eigentlich darin festgehalten sind. Nun, was schätzt ihr? Ich schätzte ja so eine halbe Million, manche sagten sogar es solle eine Million Gesetz geben. Aber das stimmte leider nicht, wie Kunibert dann berichtigte – es sind 25.000 Gesetze, immer noch genügend, wie wir fanden. Zum Abschluss sollten wir noch ein kniffliges Quiz lösen, um uns das Uni-Diplom zu verdienen. Doch weil wir alle super aufgepasst hatten, war das natürlich kein Problem für uns.

Am Ende konnten wir stolz unseren Eltern das Diplom vorzeigen. Kunibert und ich gingen dann zum Abschluss des Tages noch Eis essen, schließlich müssen all die neuen Wissensbrocken erst mal verdaut werden. Ich freue mich schon auf zahlreiche weitere interessante Veranstaltungen, bis bald

eure Klara Schlaufuchs