Warum muss es so viele Gesetze geben?

Warum muss es eigentlich so viele Gesetze geben? Bei dieser Veranstaltung wurde den Kindern erklärt, was man darf und muss, welche Gesetze es gibt, wozu diese gut sind und vieles Interessantes mehr. Was darf ich eigentlich mit meinem Taschengeld machen? Darf mir ein Verkäufer einfach Alkohol verkaufen? Darf ich mir von meinem Taschengeld alles kaufen was ich will? Was sind denn so genau Gesetze? Gibt es für Eltern auch Regeln? All diese Fragen und noch viele mehr wurden den Kindern bei der Vorlesung an der Uni „Warum muss es eigentlich so viele Gesetze geben?“ von den Juristinnen Nadja Schrader und Anna Alexandra Seuser beantwortet. Sie haben beide Jura studiert und sind Assistentinnen an der Universität.

„Gesetze sind Regeln, die den Menschen helfen, besser zusammenzuleben!“, erklärten die Leiterinnen dieser Veranstaltung. „Wenn es keine Gesetze gäbe, würde jeder machen was er wollte. Verkäufer würden vielleicht an Minderjährige Alkohol oder Zigaretten verkaufen, die die  Gesundheit der Jugendlichen schädigen würden. Minderjährige sind Kinder von 0-17 Jahre. Ab 18 gilt man in Deutschland als volljährig. Ab dem 7. Geburtstag ist man übrigens beschränkt geschäftsfähig. Mit 14 Jahren ist man jugendlich und darf  zum Beispiel schon seine Religion frei wählen." Anschließend zählten die beiden auf, welche Regeln für die Gemeinschaft gelten.

Hier ein paar Beispiele:

Wenn man ein Museum besucht, darf man nicht vordrängeln, sondern muss sich an der Warteschlange anstellen.  

Man darf niemals jemanden wegen seines Glaubens beleidigen!   

Generell beschimpft man keine Leute.    

In der Kirche ruft, pfeift, telefoniert und läuft man nicht!   

Steigt eine ältere Person oder eine hochschwangere Frau in den Bus ein, steht man als junge Person auf, wenn derjenige keinen Platz findet und stellt dem Menschen seinen Platz zur Verfügung.    

Frau Schrader und Frau Seuser erklärten den Teilnehmern auch, wer die Gesetze aufstellt. „Das ist eigentlich das Volk, denn das Volk wählt den Bundestag und der Bundestag stellt dann die Regeln mit Unterstützung vom Bundesrat auf.  Die Bundeskanzlerin Angela Merkel, andere Politiker und die Regierung haben dann auch noch ein Wörtchen mitzureden!“, sagte Frau Seuser.

Die Kinder hat es sehr interessiert, welche und wie viele Gesetze es gibt. Die Leiterinnen der Veranstaltung erzählten, dass es ungefähr 25.000 Gesetze und sehr, sehr viele Gesetzbücher gibt. Eines davon ist das Strafgesetzbuch, in dem, wie der Name schon sagt, steht, welche Strafe gerecht ist, wenn man eine Straftat oder ein Verbrechen begangen hat. Der Richter entscheidet dann, ob der Straftäter eine Geldstrafe, eine Freiheitsstrafe oder einen Freispruch erhält. Später zeigten die beiden den interessierten Teilnehmern auch, wie ein Gesetzbuch unterteilt ist. Erst einmal in sogenannte "Paragraphen" (das ist das Zeichen dafür: §). Die Paragraphen sind in Absätze unterteilt und diese dann in Ziffern oder Sätze.  

Sicher haben sich viele  Kinder schon einmal gefragt, ob es auch Regeln für Eltern gibt. Die Antwort ist: Ja! Eltern, das steht im Gesetz, dürfen ihre Kinder nicht misshandeln. Außerdem wäre es ungerecht, wenn sie Geschwisterkinder bevorzugen würden. Eltern müssen natürlich fürsorglich sein und wenn ihr Kind ein Problem hat, müssen sie helfen. Natürlich müssen sie ihrem Kind jeden Tag auch etwas zu Essen und zu Trinken geben. Eltern müssen also dafür sorgen, dass es ihren Kindern gut geht.

Nachdem Nadja Schrader und Anna Alexandra Seuser den Teilnehmern dies erklärt haben, durften die Teilnehmer und Teilnehmerinnen versuchen einen kleinen Fall zu lösen. Danach haben alle einen Abschlusstest mit sieben Fragen geschrieben, den jeder bestanden hat. Zum Schluss erhielten alle ein Kinder-Uni-Diplom.   

Insgesamt gesehen haben alle Kinder viel Neues dazu gelernt  und großes Interesse gezeigt. Ein Teilnehmer war nach der Veranstaltung entschlossen, auch Jura zu studieren.

Franziska Wonnebauer, Kinder-Uni-Reporterin