Elise Haas – Eine unbekannte jüdische Lyrikerin aus Trier

Elise Haas – Eine unbekannte jüdische Lyrikerin aus Trier

Die Wiederentdeckung der Dichterin Elise Haas (1878-1960) gleicht einem Kriminalfall: Vor einigen Jahren entdeckte der Gymnasiallehrer Willi Körtels in einer New Yorker Zeitung von 1947 den Hinweis auf eine Trierer Lyrikerin und Überlebende aus Theresienstadt namens "Elise Marx". Detaillierte Detektivarbeit und die Recherche in Archiven und Nachlässen weltweit ergaben, dass der wahre Name dieser vergessenen Autorin „Elise Haas“ lautete.

Aus Briefen, Dichtungen und Dokumenten gewann Körtels das Bild einer Persönlichkeit, die lange Zeit in Trier gelebt, in den dreißiger Jahren ihre Gedichte in deutsch-jüdischen und luxemburgischen Zeitschriften publiziert und mit Literaten wie Franz Werfel und Kurt Pinthus in Verbindung gestanden hatte, ehe Verfolgung und Verschleppung ihr Schaffen fast völlig erstickten.

In der Ausstellung "Elise Haas: Eine unbekannte jüdische Lyrikerin aus Trier", wird dieses Leben jetzt greifbar: anhand von biographischen Zeugnissen und Manuskripten, der Darstellung des literarischen Umfelds wie auch der Dokumentation ihres Leidens im KZ Theresienstadt und der von Armut, Krankheit und Isolation überschatteten Nachkriegsjahre.

Ort: Bibliothekszentrale EG, Zeit: 13. Juli – 2. Oktober 2011