Das Marken 1x1

Hallo Kinder,

letztens war ich mit meinem Freund Kunibert Schlaufuchs im Supermarkt unterwegs. Wir brauchten für einen Spieleabend mit unseren Freunden noch ein bisschen Naschkram und Getränke. Ganz selbstverständlich griff ich zur Coca Cola statt zum Billigprodukt, das direkt daneben stand. Kunibert schaute mich verwundert an und fragte, warum ich denn die teure Cola nehmen würde, denn im Geschmackstest würde niemand den Unterschied zwischen den zwei Cola-Sorten herausschmecken.

Ich sagte zu ihm, dass ich mir das nicht vorstellen könne. Da Kunibert bereits letztes Jahr im Marken 1x1 der Kinder-Uni war, versuchte er mich eines Besseren zu belehren.

So ganz glauben wollte ich ihm aber dennoch nicht, also beschloss ich selbst zur Kinder-Uni Veranstaltung „Marken 1x1 – warum kaufe ich ein Produkt?“ zu gehen. Ob ihr es glauben wollt oder nicht, Kunibert sollte Recht behalten!

Die beiden Dozentinnen Eileen Blanke und Edith Olejnik brachten uns an diesem Tag bei, dass wir mehr von Werbung, Marken und anderen Dingen beeinflusst werden, als wir uns das vielleicht vorstellen mögen. Aber ganz von vorn.

Als erstes mussten wir uns alle vorstellen und sagen, welche Schokolade unsere Lieblingsschokolade ist. Die meisten Kinder antworteten Milka Schokolade, statt zu sagen, was ihre Lieblingsgeschmackssorte, also zum Beispiel Vollmilch oder Marzipan, ist. Meine ist übrigens Kinderschokolade – mhm lecker!

Dann brachte uns Edith Olejnik erst einmal bei, was man unter einem Produkt versteht, zum einen in Mathematik, zum anderen in Chemie und natürlich in der Betriebs-wirtschaftslehre.

Wir wussten natürlich alle, was ein Produkt in Mathematik und Chemie ist, das ist ja auch nicht schwer. Bei der Betriebswirtschaftslehre wurde es aber dann schwieriger. Nach langem Rätseln erlöste uns Frau Olejnik von unseren Grübeleien und sagte, dass ein Produkt ein individuelles Angebot eines Unternehmens ist. Jedes Unternehmen stellt also seine Produkte her, die dann schließlich an uns verkauft werden.

Das war schon sehr interessant. Schließlich beschäftigten wir uns mit der Frage, warum wir ein Produkt überhaupt kaufen. Wir haben gemerkt, dass wir z. B. durch unsere Eltern und Freunde beeinflusst werden, bestimmte Produkte zu kaufen, durch den Geschmack oder durch Werbung. Ich war sehr erstaunt darüber, wie schnell wir ein Produkt kaufen, nur weil wir es in der Werbung sehen.

Die Merkmale einer Marke haben wir schließlich am Beispiel der Haribo Goldbären entschlüsselt. So besteht eine Marke aus einem Logo (Haribo), Slogan („Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso“), einem Symbol (Goldbär), der Verpackung und manchmal auch einer Werbefigur, wie zum Beispiel Thomas Gottschalk bei Haribo. Danach haben wir Sprüche aus Werbungen, Markenlogos und auch Songs erraten, die wir aus den Werbungen kennen und die wir mit bestimmten Produkten verbinden. Wir waren alle sehr verblüfft, wie gut wir alles erkannten.

Und dann kam der spannendste Teil: Ein Cola-Geschmacks-Experiment. Hier wollte ich Kunibert beweisen, dass er Unrecht hatte. Wir machten einen Blindtest und einen Markentest. Der Blindtest verlief so, dass wir alle drei Cola-Sorten vor uns hatten (Pepsi, Aldi-Cola und Coca Cola) und wir sollten einfach nur sagen, welche uns am besten schmeckt. Wir konnten aber nicht sehen, in welchem Becher welche Cola-Marke war. Der Großteil von uns fand die Aldi-Cola übrigens am besten! Der Markentest verlief ähnlich, nur dass wir diesmal wussten, welche Cola-Sorte wir trinken und schon war das Ergebnis überraschend anders: Die Coca Cola war nun unser Favorit. Leider musste ich mich also Kunibert geschlagen geben.

Zum Schluss haben wir mit Frau Blanke die Unterschiede zwischen Kinderwerbung und Erwachsenenwerbung herausgefunden. Wir konnten feststellen, dass wir Kinder eine Werbung bekommen, die sehr bunt und mit viel Cartoons und Abenteuer gespickt ist. Die Erwachsenen dagegen kriegen nur das langweilige Zeug, mit sehr vielen Informationen, die man sich eh nicht alle merken kann. Also ich mag unsere Werbung vieeel lieber.

Am Ende der Veranstaltung musste ich sofort Kunibert anrufen und ihm Bescheid geben, dass er Recht behalten hatte. Marken wecken also Ideen in unseren Köpfen und beeinflussen uns. Zum Beispiel denken wir, dass eine Billig-Cola nicht so gut schmecken kann wie die Original-Cola. Wie ihr seht, habe ich wieder einmal sehr viel bei der Kinder-Uni gelernt und Spaß hat es natürlich auch wieder gemacht.

Also bis bald

Eure Klara Schlaufuchs

---

Hier gehts zurück zur Übersicht