Agile Workflows

Workflowtechnologie ist ein weit verbreitetes Mittel, um die Ausführung von Geschäftsprozessen zu unterstützen. Grundbestandteil von Workflows sind "Tasks", die die Aufgaben einer Person (einen sogenannten "human task", zum Beispiel eine Aufgabe eines Mitarbeiters) oder einen automatischen Dienst (einen sogenannten "automated task", zum Beispiel einen Dienst in einer Serviceorientierten Architektur) beschreiben. Prozedurale Regeln für die Abarbeitung der Tasks in einer bestimmten Reihenfolge werden üblicherweise durch Routingelemente wie Sequenzen, Schleifen, parallele und alternative Zweige zum Ausdruck gebracht. Damit wird der Kontrollfluss für die Tasks innerhalb eines Workflows angegeben.
Eine entscheidende Einschränkung klassischer Workflowtechnologie ist die fehlende Flexibilität gegenüber Änderungen. Workflows werden in einer Modellierungsphase spezifiziert und dann immer wieder in exakt der gleichen Form durch eine Workflow-Engine ausgeführt. Die Entwicklung moderner Workflowtechnologie geht in die Richtung einer neuen Klasse von Workflowsystemen für „Agile Workflows“, die den heutigen Anforderungen einer zügigen und unkomplizierten Anpassung von Workflows an geänderte Gegebenheiten gerecht wird. Agile Workflowsysteme überwinden die traditionelle Grenze zwischen Modellierung und Ausführung. Workflows können (zum Beispiel mit Hilfe einer Workflow-Vorlage) für einen bestimmten Bedarf oder Geschäftsfall erzeugt werden. Auch während der Ausführungen können noch strukturelle Änderungen am Workflow vorgenommen werden, zum Beispiel bei Eintreten eines unvorhergesehenen Ereignisses.
Weitere Informationen zu agilem Geschäftsprozessmanagement finden sich in:

Roe (2010). An Introduction to Agile Business Process Management. CMS Wire.

Unsere Kompetenzen

Wir sind eine der führenden Forschungsgruppen im Bereich "Agile Workflows" und seit der Entstehung des Gebiets im Jahr 2006 darin aktiv. Wir haben eine neue Repräsentationssprache für agile Workflows namens Cake Flow Cloud Notation (CFCN) entwickelt. In CFCN ist Agilität durch einen Suspendierungs-Mechanismus umgesetzt, bei dem man mit Hilfe von Stoppschildern (Breakpoints) Bereiche eines Workflows von der Ausführung suspendieren kann, die gerade um-modelliert werden sollen. Ausserdem gibt es Platzhalter-Tasks, mit denen Tasks nur grob vor-skizziert werden können. Während der Laufzeit werden dann die Platzhalter durch echte Tasks ersetzt.

 

Passgenau zur neuen, agilen Modellierungssprache entwickeln wir neue Algorithmen, Persistenzkonzepte und Software-Komponenten für Workflow-Engines, die Workflow-Modellierung und -Ausführung miteinander  verknüpfen. Dies ist unabdingbare Voraussetzung für die Flexibilität. Des weiteren werden neue Benutzer-Konzepte für die agile Workflowtechnologie entwickelt, insbesondere für die Modellierung und Anpassung der Workflows. Unser Ziel ist es, normalen Business-Nutzern die Modellierung und Anpassung ihrer Workflows zu ermöglichen, ohne dass sie komplexe IT-Kenntnisse benötigen. Intelligente Technologien werden ein wichtiger Baustein sein, um dieser Herausforderung in Zukunft gerecht zu werden.

Zusammenfassung der Kompetenzen:

  • Design und Nutzung agiler Workflowmodellierungssprachen
  • Entwicklung agiler Workflow-Engines und agiler Workflowmodellierungstools
  • Forschung zu Adaptionsmethoden für agile Workflows
  • Forschung zu Werkzeugen zur Unterstützung von Business-Nutzern bei der agilen Workflowmodellierung

Projects

Projekte

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Abgeschlossene Studienprojekte

  • 2009-2010: Workflow Unterstützung für Geographisches Informations-Management
  • 2006-2007: Zustandsverfolgung in Prozemodellen durch Beobachtung der Bearbeitungsergebnisse (Auftraggeber: Firma rjm business solutions GmbH)

Ausgewählte Publikationen

Hier finden Sie eine Liste ausgewählter Publikationen zum Thema "Agile Workflows".