Was hörte der Pharao? Musik und Tanz im Alten Ägypten

Hallo liebe Kinder,

heute besuchten wir wieder eine spannende Kinder-Uni-Veranstaltung, von der ich euch direkt erzählen will. Unsere Dozentin, Frau Heidi Köpp, stellte heute die Frage, welche Musik der Pharao damals im alten Ägypten gehört und wie er gefeiert hat.

Zunächst einmal grenzten wir den Zeitraum ein, über den wir sprachen. Das Alte Ägypten lässt sich nämlich unter anderem in das Alte Reich (2686-2125 v. Chr.), das war zu der Zeit der Pyramiden, sowie in das Mittlere Reich (2125-1650 v. Chr.) und das Neue Reich (1550-1069 v- Chr.) einteilen. Ui, das ist ja ganz schön lange her!!

Dann haben wir Bilder von Ausgrabungsfundstücken gesehen, wie z.B. Trommeln, Trompeten, oder Vasen, auf denen tanzende Menschen drauf waren. Es gibt heute viele Beweise, dass Musiker schon damals berühmt waren und somit einen hohen sozialen Status erreichen konnten. Besonders im Tempel wurde in Ägypten musiziert, z.B. bei religiösen Festen, zu denen auch eigene Musiker angestellt wurden. Aber auch die Priester selbst musizierten, z.B. mit ihrer Harfe.

Das wichtigste, häufigste und beliebteste Musikinstrument war die Harfe, die im Tempel und im Alltag gespielt wurde. Frau Köpp zeigte uns Bilder von auffällig bemalten Harfen, die man bei Ausgrabungen gefunden hatte. Es gab verschiedene Arten von Harfen: Die einen hatten sechs Saiten und andere konnten mit bis zu 20 Saiten bespannt sein, was den Klang der Harfe veränderte.

Die berühmteste Harfenspielerin lebte um 2500 v. Chr. und hieß Hekenu. Besonders spannend fand ich das Bild, auf dem sie beim Musizieren mit der Sängerin Iti abgebildet war. Sänger kann man heutzutage nämlich daran erkennen, dass sie auf der Abbildung eine Hand an ihr Ohr halten. Das merke ich mir! Ein weiteres Musikinstrument des alten Ägyptens war die Trompete, die jedoch allein militärischen Zwecken diente. So übermittelte man damals z.B. Kommandosignale. Man fand in dem Grab des Pharaos Tutanchamun eine solche Trompete, die sogar in den 30er Jahren im Radiostudio gespielt wurde. Das fand ich ja toll!

Es gab auch noch ganz viele andere Musikinstrumente, wie z.B. die Klappern, die das älteste in Ägypten belegte Musikinstrument sind. Sie haben die Form von Händen und wurden auch mit in ein Grab gelegt, um böse Geister durch das Klappern zu vertreiben. Dann gab es noch Trommeln, wie z.B. das Tamburin, das bei fast allen Veranstaltungen von Musikerinnen gespielt wurde, wie z.B. bei der Geburt eines Pharaos. Weiterhin gab es noch Rasseln, Flöten, Glöckchen und Sänften.

Leider hatten die Ägypter kein Notensystem, das uns bekannt ist, sodass wir heutzutage keine Ahnung haben wie die Art der Melodie oder der Klang der Instrumente war. Jedoch fand man Liedtexte, die als Hieroglyphen auf Papyrus damals aufgeschrieben wurden. Besonders toll fand ich dann, als Frau Köpp uns solch einen Liedtext vorlas. Es war ein Liebeslied auf der Sprache der Pharaonen.

Zum Abschluss zeigte sie uns noch ein Bild über eines der wichtigsten Feste des alten Ägyptens, das „Das schöne Fest vom Wüstental“ genannt wird, auf dem auch zahlreiche Musiker und Tänzer dargestellt wurden. Es gab nämlich auch männliche Tänzer, die häufig bei einer Akrobatik abgebildet wurden, wie z.B. einem Handstand oder einem Radschlag, war. Es gab sogenannte „Muu-Tänzer“, die nur mit einem Schurz bekleidet waren und eine prägnante, hohe Kopfbedeckung trugen. Ein weiteres Merkmal der Tänzer waren Arm-und Beinbänder, sowie viel Schmuck am Körper. Dann zeigte uns Frau Köpp noch eine typische altägyptologische Band, die mit einer Laute, einer Tänzerin, einer Doppelflöte und einer Leier besetzt war. Also ganz anders, als wir sie heute kennen.

Bis zur nächsten spannenden Veranstaltung -  Ich freu mich schon!!

Euer KUNIbert Schlaufuchs

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