Wie kommt das Blau in die Jeans?

Unsere erste Chemiker-Lektion an diesem Tag: Chemie ist eine Naturwissenschaft, die den Aufbau, die Eigenschaften und die Umwandlung der Substanzen untersucht, aus denen unsere Welt besteht! So weit so gut.

Wie Chemiker arbeiten, haben uns Herr Dr. Meyer und seine Mitarbeiterinnen Frau Marion Wacht und Frau Susanne Höfler dann am Beispiel der Farben im Labor gezeigt. Das Labor ist ein großer Raum, in dem viele gekachelte Arbeitsplätze mit Abzugshauben, Bunsenbrennern und Spülbecken stehen, die wie kleine Küchen aussehen.

 

Zuerst mussten wir uns Kittel und Schutzbrillen überziehen, um unsere Kleider zu schützen. Dann erklärte Herr Dr. Meyer uns kurz etwas über Farbstoffe: Bereits vor Jahrtausenden hat man Farben aus Pflanzen und Wurzeln hergestellt, oder wie er sagte: „Extrahiert“. Heute werden sie meistens aus Erdöl hergestellt.

Danach wurden wir in kleine Arbeitsgruppen eingeteilt und durften verschiedene Experimente ausführen.Unsere Gruppe hat als erstes in verschiedenen Teststoffen mit Hilfe von „Detektivlösungen“ nach den Metallen Eisen, Kupfer und Aluminium gesucht. Mit der KSCN-Lösung färben sich Eisenspäne blutrot, mit der Ammoniaklösung wurde das Kupfer in den Messingspänen blau. Die Alizarin-Lösung färbt Aluminium rotviolett, während die Morinlösung Alu gelb-grün werden lässt. Mit diesen Farbreaktionen konnten wir nachweisen, dass sowohl Abflussreiniger als auch ein Deo-Stick Aluminium enthält.

Im zweiten Versuch haben wir ein Stück Baumwolle mit dem Pflanzenfarbstoff Indigoblau gefärbt. Das ist der Farbstoff, mit dem früher die Jeans gefärbt wurden. Indigo wurde mit zwei anderen Substanzen in Wasser erhitzt, bis die blaue Farbe verschwunden war.

Dann wurde die gelbliche Flüssigkeit in heißes Wasser gegeben und mit dem Stück Stoff fünf Minuten erhitzt. Anschließend wurde das Tuch gründlich mit Wasser gespült und erst beim Trocknen an der Luft bekam der Stoff dann seine kräftige blaue Farbe.

Im letzten Versuch haben wir einen im Dunkeln leuchtenden Farbstoff hergestellt, wie man ihn von Plastiksternen kennt, die in der Nacht leuchten. Dieser Stoff heißt Fluorescein. Dazu haben wir drei Stoffe (Phthalsäureanhydrid, Resorcin und Zinkchlorid) genau abgemessen, gemischt und vorsichtig erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde dann Natronlauge hinzugefügt und der Inhalt in ein mit Wasser gefülltes Reagenzglas geschüttet. Unter einer Schwarzlichtlampe hat der Stoff dann tatsächlich kräftig geleuchtet!

Wir Kinder fanden die Veranstaltung sehr interessant, da wir selber im Labor experimentieren durften und praktisch im Labor erleben konnten, wie Chemiker arbeiten!

Unser Reporter vor Ort

Das ist ein Bericht von Kinder-Uni-Reporter Marc.

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