Farbstoffe

Hallo liebe Kinder,

hier ist mal wieder euer Kunibert Schlaufuchs und berichtet aus der Kinder-Uni. Kennt ihr eigentlich den Ausdruck „blau machen“? Bestimmt! Wenn ich zum Beispiel nicht zur Schule gehe ohne einen triftigen Grund zu haben, ist das blau machen. Das habe ich heute natürlich nicht gemacht, um zur Kinder-Uni zu gehen, aber wisst ihr eigentlich, woher dieser Begriff kommt? Das konnte mir Dr. Meyer aus der Kinder-Uni ganz genau erklären, der Leiter des Labors  der Abteilung „Analytische und Ökologische Chemie“ ist. Er sagte, dass dieser Ausdruck aus dem Färberwesen kommt, aus dem Bereich der Indigo-Färbung. Dabei mussten die Mitarbeiter die gefärbten Stoffe erst aufhängen, damit diese an der Luft die blaue Farbe erhielten. In dieser Phase haben dann die Färber eine Pause eingelegt, was als „blau machen“ bezeichnet wurde und dann in die Alltagssprache übernommen wurde und als Ausdruck fürs „Nichtstun“ gilt.

Aber jetzt komme ich mal zum eigentlichen Thema. Wir waren mit einer ganz kleinen Gruppe gemeinsam bei der Veranstaltung „Farbstoffe“. Die anderen teilnehmenden Kinder wussten schon richtig viel und konnten mir einiges zu den Farben und den Färbvorgängen erzählen. Dazu kommt, dass wir in einem richtigen Labor als Chemiker gearbeitet haben und dabei unsere eigenen Taschen gefärbt haben. Wir hatten viel Spaß, die vielen verschiedenen Färbetechniken kennenzulernen und selbst durchzuführen. Dabei haben wir, ähnlich wie die Färberein von damals, unsere eigenen Baumwollstoffe gefärbt und auch gesehen, dass erst mal die gefärbten Stoffe an der Luft sein müssen, bevor sie die Farbe Blau annehmen. Herr Meyer nannte das den Vorgang der Oxidation, was in unserem Fall die Reaktion der Farbe mit Sauerstoff ist, und dabei dann erst das Blau in dem Stoff sichtbar wird.

 

Dann haben wir auch den Vorgang der Chromatographie anhand von Rosenblättern kennengelernt. Das bedeutet, dass die Rosenblätter in eine Lösung mit hochprozentigem Alkohol (Ethanol) gelegt werden und anschließend verlieren die Blätter ihre rote Farbe und werden ganz weiß. Daraufhin haben wir den Alkohol mit verschiedenen chemischen Lösungen untersucht und dabei haben wir gesehen, aus welchen verschiedenen farblichen Bestandteilen die Rose besteht.

Was ich aber am spannendsten bei dieser Veranstaltung fand, war die Reaktion von Feuer und verschiedenen chemischen Elementen. Dabei haben wir gesehen, dass das Feuer seine Farbe verändert, wenn unterschiedliche chemische Zusammensetzungen dagegen gesprüht werden. Dabei haben wir anhand der Farben herausgefunden, welche chemischen Elemente in der Sprühflasche drinnen waren. Die hellste Flamme gab es bei der Reaktion des Feuers mit Natrium. Die Flamme wurde rot, wenn wir sie mit Lithium besprühten. Dann hat uns unser Erfindergeist getrieben und wir kamen dann auf die Idee, die Flamme mit verschiedenen chemischen Zusammensetzungen auf einmal zu besprühen. Das hat leider nicht funktioniert, da dann die Flamme ausgegangen ist.

 

Ein weiteres interessantes Experiment war der Nachweis von verschiedenen Metallen. Ich sehe oft Metalle, weiß dann aber leider nicht, was das eigentlich genau für eine Art von Metall ist. In unserem Chemielabor haben die damit keine Probleme! Wir haben nämlich  festgestellt, dass durch die Zugabe von chemischen Substanzen (bspw. mit einer Ammoniaklösung) die Lösungen, in denen vorher die Metalle enthalten waren, bei unterschiedlichen Metallen ganz andere Farben annehmen. Bei dieser Untersuchung hat mich ziemlich gewundert, dass wir ein ganz normales Deodorant auf Metallanteile überprüft haben. Dort zeigte sich dann, dass in dem Deo Aluminium enthalten ist. Da war ich wirklich überrascht und habe mich gefragt, warum das eigentlich dort drinnen ist. Ein Kind konnte mir das sogar ganz kurz erklären und sagte, dass das Aluminium die Schweißproduktion hemmen würde.

 

Das war es auch schon wieder aus der Kinder-Uni. Jetzt habe ich das erste Mal in einem richtigen Labor Untersuchungen mit vielen Farben und anderen chemischen Substanzen gemacht. Das war echt toll und aufschlussreich für uns alle. Ich freue mich schon auf die nächste Veranstaltung im Chemielabor an der Kinder-Uni Trier. Bis bald und schöne Ferien!

 

Euer Kunibert Schlaufuchs

 

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