Boden - Wasser - Trinkwasser

Hallo liebe Kinder,

habt ihr das die letzten Wochen im Fernsehen und Radio auch mit bekommen? Es gab in Deutschland ganz viele Überschwemmungen. Da habe ich mich gefragt wie das denn passieren konnte. Zufälligerweise haben die beiden Dozenten Prof. Dr. Thiele-Bruhn und Dr. Schneider von der Kinder-Uni ein total spannendes und praktisches Seminar angeboten, nämlich „Boden-Wasser-Trinkwasser“, indem nicht nur diese Frage beantwortet wurde.

Ich konnte meine Frage auch direkt am Anfang stellen, und die beiden Dozenten haben mir direkt eine Antwort darauf geben können. Die meinten, dass die Böden durch die vielen bebauten Flächen in Deutschland versiegelt sind. Das bedeutet, dass diese das ganze Wasser nicht mehr aufnehmen können, und so das ganze Wasser direkt in die Flüsse gerät und damit Überschwemmungen entstehen.

Das spannendste an diesem Termin war aber, dass wir alle gemeinsam in die Labore von der Bodenkunde-Abteilung durften und dort als richtige Wissenschaftler Experimente mit Erdböden gemacht haben. Das war total interessant und hat Spaß gemacht. Wir waren sogar auch einmal außerhalb der Labore und haben dort unseren eigenen Erdboden aus der Wiese mit besonderen Werkzeugen eigenständig rausgeholt. Wir waren teilweise richtig tief im Boden, bis zu einem Meter.

In den Laboren haben wir dann unsere Erdböden selbst wissenschaftlich untersucht. Dabei haben wir geschaut wie die Böden beschaffen waren, und in wie weit sie Hohlräume haben. Dabei haben wir gelernt, dass die tieferen Böden viel weniger Hohlräume haben und mehr verdichtet sind als die oberen Teile der Böden. Das haben wir über das Wiegen der Böden herausgefunden, und durch eine zusätzliche Überprüfung der Luftleitfähigkeit der Böden. Das funktioniert so, dass man versucht Luft durch die Böden zu drücken und anschließend schaut, ob überhaupt die Luft durchgegangen ist und wie lange das gedauert hat bis sie ganz durch die Hohlräume im Boden gegangen ist. Dann haben wir auch noch den Druck bzw. die Kraft gemessen, die eine Pflanze benötigt, um durch den Boden mit den Wurzeln zu wachsen. Da haben wir sehen können, dass es bei Böden mit vielen Hohlräumen viel einfacher für die Pflanze ist als bei Böden mit weniger Hohlräumen.

Zum Schluss haben wir auch noch eine ganz besondere Fähigkeit von Böden kennengelernt, nämlich die Filterung von Schadstoffen. Prof. Dr. Thiele-Bruhn erzählte dabei, dass es oft dazu kommt, dass Schadstoffe wie beispielsweise Flüssigkeiten aus dem Müll in den Boden gelangen können. Diese sind für den Menschen giftig, aber ein guter Boden mit vielen Nährstoffen und vielen Organismen hat die Fähigkeit, diese Schadstoffe zu filtern und das Wasser, was auch durch die Böden fließt zu reinigen. Dazu haben wir auch ein sehr anschauliches Experiment gemacht, indem wir einen Farbstoff (Methylenblau) ins Wasser gegeben haben, worin einerseits Boden mit viel oder wenig Nährstoffen und andererseits gar kein Erdboden enthalten war. Da konnten wir schon nach kurzer Zeit erkennen, dass das Wasser, in dem der Erdboden mit vielen Nährstoffen enthalten war, am besten die Farbe binden konnte und das Wasser beinahe ganz gereinigt war. Das war total toll zu sehen, wofür wir Menschen den Boden eigentlich brauchen und das wir lernen müssen, besser mit ihm umzugehen.

Das war eine wirklich spannende Veranstaltung, in der wir alle richtig wissenschaftlich gearbeitet haben und tolle Untersuchungen machen konnten. Wir hatten alle zusammen wirklich viel Spaß und haben einige interessante Inhalte über die Bodenkunde gelernt! Jetzt kann ich auch meinen Eltern endlich erklären, warum eigentlich so viele Überschwemmungen in Deutschland waren. Demnächst bin ich gerne wieder dabei und freue mich schon auf den nächsten Kinder-Uni-Termin mit euch.

 

Bis bald und eine schöne Zeit euch!

 

Euer

Kunibert Schlaufuchs

 

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