Wussten Sie …

… dass einige europäische Länder und Regionen noch heute keltische Namen tragen?

Bei Irland (Éire), Schottland (Alba), der Insel Man, Wales (Cymru), Cornwall (Kernow) und der Bretagne scheint das selbstverständlich.

Aber auch Belgien (La Belgique, België) und wahrscheinlich Portugal sind nach keltischen Völkern benannt (Belgae, Callaeci). Dazu kommen Galicien (Galicia), Helvetia als Sinnbild der Schweiz und als Landesname im Irischen (An Eilvéis), Griechischen (Ελβετία) und Rumänischen (Elveţia).

Der Name der keltischen Volcae liegt dem deutschen welsch und englisch Wales zugrunde, aber auch den litauischen und lettischen Bezeichnungen für Deutschland (Vokietija,Vācija) und sogar dem polnischen Namen Italiens (Włochy).

Bayern und Böhmen verdanken ihren Namen letztlich dem keltischen Volk der Boier (Baiovarii, Boiohaemum).

… dass die zweirädrigen keltischen Wagen bereits im 5. Jh. v. Chr. Stoßdämpfer hatten?

Wir kennen solche Wagen aus Gräbern in Süddeutschland, dem Mittelrhein und der Mosel wie aus der Champagne und Yorkshire. Nach den Rekonstruktionen von A. Furger-Gunthi und zuletzt von D. Stifter und R. Karl hat man den Rahmen nicht fest auf der Achse montiert. Vielmehr ruhte der Rahmen mit dem Sitz und den übrigen Aufbauten auf Seilen oder Riemen, die zwischen der Deichsel und den V-förmig nach hinten verlaufenden Grättelstangen gespannt waren. Damit konnten Unebenheiten des Geländes abgefedert werden.

... dass die Kelten nach den Griechen zu den ersten Europäern gehörten, die die Schrift verwendeten?

Das griechische Alphabet von Euböa wurde bereits um 700 v. Chr. von den Etruskern übernommen (Tafel von Marsiliana) und im Jahrhundert darauf an viele Nachbarn weitervermittelt wie die Veneter, Osker, Umbrer, Falisker, Römer, Messapier und verschiedene keltische Völker. Ein Graffito aus Montmorot im französischen Jura aus der Zeit um 600 v. Chr. und lepontische Inschriften aus dem Anfang des 6. Jh. v. Chr. gehören zu den frühesten Zeugnissen; s. http://www.univie.ac.at/lexlep/wiki/JU·1 und http://www.univie.ac.at/lexlep/wiki/NO·1_Castelletto_sopra_Ticino (auf Englisch).