Beeinflussung des Annäherungs- und Vermeidungsverhaltens durch Stress

Verantwortlich: Dipl.-Psych. Daniel Best

Automatisch gesteuerte Handlungstendenzen - wie z.B. eine unmittelbare Annäherung an positive Stimuli oder Vermeidung von negativen Stimuli - dienen der Bedürfnisbefriedigung (Nahrungserwerb, Reproduktion) und dem Schutz vor Gefahren (Fressfeinde, o.ä.)(Neumann, 2003). In zunehmend negativ emotionalem Kontext (z.B. während Stress) können solche automatisierten Prozesse von besonderer Bedeutung sein, weil sie eine größere räumliche Distanz zu Gefahrenquellen und eine Annäherung an Schutz und Sicherheit signalisierende Stimuli begünstigen. 

Ziel unserer Untersuchungen ist es, den Einfluss von Stress und Stresshormonen (Cortisol) auf Annäherungs-  und Vermeidungsverhalten zu charakterisieren. Hierbei verwenden wir sowohl Laborstressparadigmen (Kaltwasserstresstest) (Schwabe, et al., 2008), „lower body negative pressure; LBNP“ (ein Modell für akuten, nichtinvasiven Blutverlust) (Richter, et al., 2009) als auch pharmakologische Designs (intravenöse Verabreichung von Cortisol) (z.B. Schilling, et. al., 2013; Strelzyk, et al., 2012). Hierzu werden Annäherungs-/Vermeidungstendenzen unter Zuhilfenahme dreidimensionaler Darstellung der Stimuli gemessen. Abhängige Variablen sind dabei Verhaltensdaten und  peripherphysiologische Ableitungen, später sollen Messungen des EEG oder fMRT-Untersuchungen dazu kommen.