Königsgräber der Pharaonen

Hallo Kinder,

am 16. Mai habe ich die Gräber der alten Pharaonen besucht. Ob ich in Ägypten war? Ganz so falsch ist das nicht! Frau Köpp – Junk, eine Professorin an der Universität Trier, hat mich mit ihren wundervollen, zahlreichen Bildern mit auf eine Reise durch das alte Ägypten mitgenommen. Sie selbst war schon öfters dort und hat selbst an Ausgrabungen teilgenommen, und alle Bilder, die sie uns gezeigt hat auch selbst gemacht.

Wusstet ihr, dass die Pharaonen gar nicht in den Pyramiden gewohnt haben? Noch während die Pharaonen lebten und ihr Land regierten, habe sie sich diese Pyramiden bauen lassen, damit sie später darin beerdigt werden. Es waren also Gräber! Ihr fragt euch jetzt sicherlich, warum sie denn überhaupt so groß waren? Unsere Friedhöfe sind doch deutlich kleiner! Na in den Pyramiden wurden nicht nur die Pharaonen begraben. Die Ägypter glaubten an ein Leben nach dem Tod. Aus diesem Grund wurden die Toten gesalbt und in Tücher gewickelt. Das sind die Mumien, die wir aus den Büchern und Filmen kennen. Diese wurden in Sarkophagen (vergleichbar mit den heutigen Baren) aufbewahrt. Darauf waren meistens Göttinnen abgebildet, die den Toten und seinen Körper schützen sollten.

Ihr Körper sollte so lange wie nur möglich erhalten bleiben. Die wichtigsten Organe, zum Beispiel das Herz, wurden einzeln aus dem Körper entnommen und besonders aufbewahrt. Man glaubte, der Tote würde sich auf eine lange Reise in Jenseits (Land der Toten) begeben. Deshalb wurden ihm riesige Krüge mit Bier und Weizen mitgeben, also sie wurden in der Grabkammer abgestellt. Diese sollten während der langen Reise seinen Hunger und Durst stillen.

Was nehmt ihr normalerweise mit, wenn ihr mit euren Eltern verreist? Den toten Pharaonen gab man ein Reisebett und ein Zelt mit, da man glaubte, er müsse auch mal im Freien schlafen. Außerdem legte man ihm Schuhe, Kleider, aber auch viele andere Kostbarkeiten mit in die Grabkammer. Manche Pharaonen haben ganze Streitwagen mit in die Pyramiden genommen, Schmuck, Statuen aus purem Gold und auch reich verzierte Vasen, da sie ja vielleicht nie von ihrer langen Reise ins Jenseits zurückkehren würden. In einer Grabkammer hat man ungefähr 2000 verschiedene Krüge gefunden!

Besonders außergewöhnlich ist da der Pharao Cheops, der sogar sein gesamtes Schiff, welches 44 Meter lang war (also ungefähr so lang wie ein halbes Fußballfeld) in sein Grab mitnahm. Archäologen (Menschen, die diese Gräber und Pyramiden erforschen und vor allem bei Ausgrabungen helfen) haben dieses Schiff in 1024 Teile zerlegt gefunden und es wie ein 3D- Puzzle wieder aufgebaut.

Der Pharao, der auch besonders viele kostbare Schätze mit in sein Grab genommen hat, war der Tutanchamun. Dieser Pharao ist leider schon mit ungefähr 18 Jahren gestorben und sein Grab war zu dieser Zeit noch gar nicht fertig. Man hat also an seine Grabkammer öfters angebaut und sie hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Dort hat man jedoch etwas ganz neues, Aufregendes gefunden: Heilige Texte! In seiner Grabkammer hat man viele Hieroglyphen gefunden, die einen Text bildeten. Man hat herausgefunden, dass es sich bei diesen Texten um Anleitungen für den Toten Pharao handelte, damit er ins Jenseits (Reich der Toten) findet. 

Allerdings gibt es nicht nur große Pyramiden, sondern auch kleinere. Für wen waren denn diese gedacht? Die kleineren Pyramiden waren für die Mütter und Frauen der Pharaonen gedacht. Sie wurden nicht mit ihrem Ehemann, wie viele glauben, zusammen in eine Pyramide gelegt. Auch sie wurden mit Proviant und Kostbarkeiten für die Reise ins Jenseits ausgestattet. Leider sind im Laufe der Jahre viele Schätze der Pharaonen verloren gegangen. Es gab wirklich Grabräuber, die die Schatzkammern der Pharaonen geplündert haben oder Menschen, die die Wände auf denen auch Hieroglyphen standen, vollgeschmiert haben.

Die Pyramiden sind auch über 2000 Jahre alt und sie sehen nicht so aus wie früher. Ihre Spitzen (das Pyramidion)  waren sogar noch vergoldet! Ihr müsst wissen, dass die Archäologen nachdem sie die Ausgrabungen beendet haben, diese mit Sand wieder zuschütten müssen. Ägypten liegt nämlich in der Wüste und dort gibt es gelegentlich Sandstürme. Diese sind so stark, dass sie die Pyramiden oder die Ausgrabungen, die aus Lehm bestehen, zerstören können. Deshalb versucht man das was noch übrig geblieben ist, so gut wie möglich zu schützen, in dem man alles wieder zuschüttet, was man ausgegraben hat.  

Ich hoffe wir sehen uns beim nächsten Mal und treten zusammen ein neues Abenteuer an.

Auf bald,

eure Klara Schlaufuchs